TurfTimes:
Ausgabe 546 vom Freitag, 30.11.2018
Nun ist die Saison definitiv vorbei. Als letztes Land in der Region nahm am letzten Sonntag Ungarn vom Turfgeschehen Abschied. Auf der Budapester Rennbahn Kincsem Park ging auf der Sandbahn der letzte Renntag über die Bühne. Der Jockeychampion heißt einmal mehr Stanislav Georgiev, diesmal hatte es der gebürtige Bulgare auf 27 Siege gebracht. Im Herbst musste er aber mehr als erwartet mit dem aufstrebenden Gábor Paizs kämpfen, der schließlich einen Punkt weniger hatte. Den dritten Platz holte sich die Amazone Rebeka Gönczi vor Tamás Nagy, womit die ersten vier der aktuellen Statistik ständig in Ungarn stationiert sind. Der beste Gast, der inzwischen bei Jan Korpas in Hoppegarten tätige Martin Laube, belegte den fünften Platz.
Das ungarische Trainerchampionat holte sich relativ souverän Csaba Zala vor Róbert Fézer und Sándor Kovács. Unter den Besitzern freute sich der mit vielen deutsch gezogenen Pferden agierende Stall Ungaro Racing, in dessen Farben unter anderen die von Claudia Löseken gezogene klassische Siegerin Köln (Jukebox Jury) lief.
Das traditionelle Abschiedsrennen der ungarischen Saison, Zboray László Emlékverseny – Ürményi Díj (1800 m, ca. 4.000 Euro) hatte einen souveränen Sieger, als sich der auf dritter Position lauernde Rakfi Victorious (Makfi) mit István Kozma in der Zielgerade leicht lösen konnte. Mehr als vier Längen hinter ihm belegte der in Kroatien gezogene Thunderstruck (Boheme Wango) den zweiten Platz vor Starkov (Steady As A Rock).
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Einen Abschied gibt es auch aus Tschechien zu vermelden. Im Alter von neun Jahren wurde der Gruppe 3-Sieger Trip To Rhodos (Rail Link), nach Anzahl von Blacktype-Platzierungen das erfolgreichste Pferd der tschechischen Rennsport-Geschichte, pensioniert. Der einst für 40 000 Euro in Deauville ersteigerte Wallach aus dem Stall von Dr. Jirí Charvát war insgesamt in 11 von seinen 32 Starts siegreich und verdiente mehr als 7,8 Millionen Kronen (ca. 302.000 Euro). Der kostbarste Erfolg war sein letzter Sieg im St. Leger Italiano (Gr.3), auf Listenebene gewann er dreimal das Mailänder Coppa D’Oro, außerdem auch den Langen Hamburger 2013 und den Mercedes Benz-Steherpreis in Iffezheim. Unter Trainer Pavel Tuma konzentrierte er sich vorwiegend auf Frankreich, wo er über die Jahre zur Elite der langen Steherrennen gehörte. Dreimal landete er im Prix du Cadran (Gr.1) im Geld, sein Bestresultat war der dritte Platz von 2017.
„Er war ein großer Profi, über sein Karriereende waren wir uns bereits im Sommer einig. Ich habe ihn diese Woche in den böhmischen Pensionsstall des Chefs gefahren, es wird ihm gut gehen,“ sagte Tuma, für den Trip To Rhodos der erste große internatione Star war. Inzwischen stellte der im schlesischen Dvorce stationierte Trainer auch einen Derbysieger und war dieses Jahr sowohl in der Großen Pardubitzer, als auch in allen großen Hindernisrennen der deutschen Saison erfolgreich.
Martin Cáp, Prag