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Starkes deutsches Engagement bei Tattersalls

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 142 vom Freitag, 26.11.2010

Die Nachkommen des  Coolmore-Deckhengstes Galileo beherrschten erwartungsgemäß den ersten Tag der Tattersalls December Sale, an dem am Montag wie immer ausschließlich Jährlinge in den Ring kamen. Es war ein sehr gemischtes Angebot, das bei dieser eintägigen Auktion versteigert wurde, wobei es auch ein starkes deutsches Engagement gab. So zählten die BBA Germany, Mario und Manfred Hofer und erstmals die Westminster Racehorses GmbH zu den Käufern. Der Gesamtumsatz lag zwar etwas über dem letztjährigen Wert, geschuldet aber dem stärkeren Katalog, der Schnitt ging jedoch deutlich zurück. Immerhin lag die Verkaufsrate bei knapp achtzig Prozent, rechnet man die Nachverkäufe mit ein.

Zweimal fiel an diesem Tag der Hammer bei 140.000 gns., in beiden Fällen handelte es sich um Nachkommen von Galileo. Zunächst war es ein aus der Golden Carl (Slew O’Gold) stammender Bruder einer listenplatziert gelaufenen Danehill Dancer-Stute, den sich Demi O’Byrne für Coolmore sicherte. Anschließend war es der Agent Charlie-Gorden Watson, der im Auftrag einer Besitzergemeinschaft ebenfalls 140.000 gns für eine Galileo-Tochter aus der Cozzene’s Angel (Cozzene) anlegte. Die Schwester des in den USA zweimal auf Grade I-Ebene erfolgreichen Toccet (Awesome Again) war im Sommer schon einmal auf der Auktion, bei Arqana in Deauville, verließ damals aber bei 180.000 € unverkauft den Ring.

In erstaunlich große Höhen schwang sich Trainer Andreas Löwe, in dessen Auftrag Dirk Eisele von der BBA Germany einen Shamardal-Hengst für 105.000 gns. ersteigerte. „Aus meiner Sicht war es das beste Pferd der Auktion meinte Eisele“, der auf Grund einer kleiner Verwirrung beim Bieteprozess schon befürchtet hatte, er hätte das Pferd verloren. „Es war auch das Limit“, meinte Löwe, der den jungen Hengst, der aus einer Bertolini-Mutter stammt, für das Gestüt Winterhauch von Gerd Mosca trainieren wird. Der Jährling war bereits zweimal auf einer Auktion, als Fohlen kostete er 110.000 gns und fand im Sommer bei Arqana für 120.000 € einen neuen Besitzer.

80.000 Guineas kostete der einzige Monsun-Nachkomme auf dieser Auktion. Die Agentin Rachel Bogey ersteigerte den eleganten, schicken Hengst aus einer Black Type-Familie im Auftrag des in London lebenden Australiers Stuart Stuckey, Luca Cumani wird ihn trainieren.

Neues Gesicht in Newmarket: Marian Ziburske, Geschaeftsfuehrer der Westminster Unternehmensgruppe, trat in Hoppegarten als Sponsor auf, hier mit Rennreiterin Jana Foerster. www.galoppfoto.deNeues Gesicht in Newmarket: Marian Ziburske, Geschaeftsfuehrer der Westminster Unternehmensgruppe, trat in Hoppegarten als Sponsor auf, hier mit Rennreiterin Jana Foerster. www.galoppfoto.deEin neues Gesicht in Newmarket war das von Marian Ziburske aus Königs Wusterhausen. Der 30jährige sponserte im Oktober mit seiner Westminster Vermögensverwaltung zum zweiten Mal den Preis der Einheit in Hoppegaren und hat seitdem im Jährlingsbereich gleich mehrfach zugeschlagen. In Newmarket ersteigerte er im Trainer Hardy Hötger an seiner Seite gleich drei Jährlinge. Das war ein Hengst von Peintre Celebre, ein rechter Bruder eines mehrfachen Listensiegers für 34.000 gns, ein Barathea-Hengst für 16.000 gns und eine Pivotal-Stute für 10.000 gns. Alle werden in den inzwischen stark gewachsenen Stall von Hötger einrücken und künftig im Besitz der Westminster Racehorses GmbH antreten. „Wir wollten aber auch Pferde aus den neuen Bundesländern kaufen“, so Ziburske, „deshalb haben wir uns auch in Görlsdorf und Graditz umgesehen.“ In Görlsdorf wurde ein noch in Iffezheim im Sommer zurückgekaufter Sholokhov-Sohn erworben, in Graditz der von Mamool stammende Halbbruder zum bei Andreas Wöhler stehenden hoffnungsvollen Sunlight (Lomitas). Im Herbst gingen bei der BBAG drei Jährlingsstuten in den Westminster-Besitz, eine von Big Shuffle stammende Elsetalerin, eine Königstiger-Stute aus Westerberg und eine Sholokhov-Stute aus der Zucht von Bernd Klarholz. Ziburske hat weitere Pläne, es geht um eine Stallsanierung, um personelle Verstärkung.

Den einzigen Sohn des amerikanischen Spitzenhengstes Bernardini im Katalog schnappte sich Manfred Hofer. Der Kölner Trainer musste bis zu 26.000 gns gehen, um sich den Halbbruder des Gr. II-Siegers Strike The Deal (Van Nistelrooy) zu sichern. Mario Hofer, „eigentlich nur ein Pferd kaufen wollte“, kehrte mit einem Trio heim. Zunächst erwarb er einen Redback-Sohn für gerade einmal 3.500 gns, dann eine Medicean-Stute für 8.000 gns und schließlich noch eine exzellent gezogene Cape Cross-Stute für gerade einmal 6.500 gns. Dirk Eisele wurde noch ein Dylan Thomas-Sohn für 12.500 gns zugeschlagen.

Mit Zoltan Mikoczy wurde in einer starken osteuropäischen Delegation auch der Besitzer von Overdose gesichtet. Vor vier Jahren hatte er bei genau dieser Auktion den späteren Spitzenflieger für 2.000 gns. erworben. Auf der Suche nach einem Nachfolger wurde er in ähnlichen Preisregionen bei Hengsten von Dalakhani und Sakhee fündig.   

Tattersalls December Yearling Sale

 20112010
Angeboten261194
Verkauft194153
Umsatz3.574.600 gns3.486.700 gns
Schnitt18.426 gns22.789 gns

1 gn = ca. 1,20 €

Tattersalls December Yearling Sale - Salestopper

PferdAnbieterKäuferPreis
H., v. GalileoBarronstown StudDemi O'Byrne140.000 gns
St., v. GalileoWatership Down StudCharlie Gordon-Watson140.000 gns
H., v. TeofiloWoodcote StudRoger Charlton115.000 gns
H., v. ShamardalJamie RailtonBBA Germany105.000 gns
H., v. GalileoCrampscastle StudAidan O'Ryan100.000 gns
H., v. MonsunWatership Down StudRachel Boffey80.000 gns
H., v. Oasis DreamGenesis Green StudWalter Swinburn Racing75.000 gns

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