TurfTimes:
Ausgabe 363 vom Donnerstag, 16.04.2015
Weicher Boden, eine Distanz von 3200 Metern – eigentlich gute Voraussetzungen für den Melbourne Cup (Gr. I)-Sieger Protectionist (Monsun) beim 150. Sydney Cup um 1,5 Millionen A-Dollar (ca. €1,077 Mio.) in Randwick. Mit seinem aktuell ständigen Reiter Craig Williams im Sattel bot der Fünfjährige jedoch eine enttäuschende Leistung, kam im elfköpfigen Feld zur Quote von 4:1 nur als Siebter ins Ziel. „Tausend Meter vor dem Ziel saß ich auf einem geschlagenen Pferd“, meinte Williams, „ dabei waren wir zuvor sehr zuversichtlich, die Voraussetzungen hätten nicht besser sein können.“ Einen Platz hinter ihm kam in einem Rennen, in dem nur ein australisch gezogene Pferd am Ablauf war, der von Klaus Hofmann gezogene Big Memory (Duke of Marmalade) ins Ziel.
Langes Gesicht nach dem Protectionist-Start: Jockey Craig Williams in Randwick. Foto: Claudia von der ReckeSofort eingeleitete veterinärmedizinische Untersuchungen zeigten, dass Protectionist Hautabschürfungen an allen vier Beinen erlitten hat. James Lovett vom Besitzer Australian Bloodstock sprach Mitte der Woche bereits von einem möglichen Karriereende des Pferdes, auch wenn es noch keine abschließende Diagnose gibt.
Gewonnen wurde die Prüfung überraschend von Grand Marshal (Dansili), der in einem knappen Finish unter Jim Cassidy den ebenfalls von Chris Waller trainierten Who Shot Thebarman (Yamanin Vital) auf Platz zwei verwies. Der favorisierte Godolphin-Vertreter Hartnell (Authorized) wurde Vierter. Der Sieger kommt aus England, wo er für Lady Rothschild für Trainer Roger Charlton zwei Rennen gewann. In Australien hatte er zuvor bereits vier Rennen auf unterer Ebene gewonnen, noch am Montag vor dem Sydney Cup war er an gleicher Stelle im Chairman’s Cup (Gr. II) über 2600 Meter Dritter gewesen. Seine Mutter ist die Darley Irish Oaks (Gr. I)-Siegerin Margarula (Doyoun), aus der Familie kommt u.a. Maha Kumari (Soldier Hollow), Siegerin im vorjährigen BBAG-Auktionsrennen in Köln.
Hier geht es zum Video: Klick!
Das Hauptereignis an diesem Tag waren die Longines Queen Elizabeth Stakes (Gr. I) über 2000 Meter, in dem sich der vier Jahre alte Criterion (Sebring) den Löwenanteil des Preisgeldes von vier Millionen A-Dollar (ca. €2,87 Mio.) sicherte. Nahezu auf den Tag vor einem Jahr hatte der Hengst aus der Trainingsgemeinschaft Hayes/Dabernig an gleicher Stelle das Australian Derby (Gr. I) gewonnen. Bei neun Starts danach blieb er zwar ohne Sieg, war aber oft in großen Rennen platziert, so etwa als Dritter im Hong Kong Cup (Gr. I). Mit Craig Williams an Bord setzte er sich gegen den unverwüstlichen englischen Gast Red Cadeaux (Cadeaux Genereux) sowie Royal Descent (Redoute’s Choice) durch. Coolmores Cox Plate-Sieger Adelaide (Galileo) kam beim ersten Start nach dem damaligen Triumph nur auf Rang acht, gar nur Zwölfter und Letzter wurde der offensichtlich indisponierte To The World (King Kamehameha) aus Japan, er war als Favorit angetreten.
Hier geht es zum Video: Klick!