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Post aus Prag: "Neuer Overdose" - Achter Sieg in Folge

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 535 vom Freitag, 14.09.2018

Es war ein symbolischer Augenblick. Trainer Sándor Ribárszki stand im „winners circle“ der Budapester Rennbahn Kincsem Park und küsste die kleine Statue seines ehemaligen Schützlings Overdose. Gerade eben war das zu Ehren des besten ungarischen Sprinters der modernen Geschichte das Overdose Díj (1000 m, ca. 13.800 Euro) gelaufen worden und wieder einmal glänzte hier der dreijährige Star des Ribárzski-Stalles Tour To Paris (Fuisse), der sich hier seinen achten Sieg in Folge holte. Diesmal unter Jaroslav Línek war er schon früh aktiv und nach der extrem schnellem mittleren Passage beherrschte er leicht mit drei Längen Vorsprung auf Fire For Goga (Vale Of York) und Do It In Rio (Rio De La Plata) in 0:56,9 das Rennen. Der in den Farben von Dr. Elemér Hammersberg laufende Hengst gewann bisher alle seine offiziellen Rennen, geschlagen wurde er nur bei seinem ersten Start in einem Qualifikationsrennen für Zweijährige.

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Der Paraderenntag in Budapest am letzten Sonntag hatte aber mehr Hauptdarsteller. Der aktuelle Derbysieger aus der eigenen Zucht des Gestüts Bábolna Esti Fény (Pigeon Catcher) unterstrich seine Position mit einem eindeutigen Sieg im traditionsreichen Kincsem Díj (2400 m, ca. 36.800 Euro). Tamás Nagy steuerte den von Csaba Zala trainierten Hengst auf zweiter, dritter Position hinter den aktiven Eskandar (Teofilo) und Zoriana (Jukebox Jury). Im letzten Bogen ging er auf die Spitze und lief bereits Eingangs der Zielgeraden allen davon. Der Slowake Portorikos (Intense Focus) konnte zwar in den letzten 200 Metern viel Boden gut machen, kam aber nur auf eine Länge zum Sieger heran. Auf dem dritten Platz schlug Rosenfire (Aussie Rules) knapp den im Gestüt Röttgen geborenen Eskandar. Das slowakische Pferd des Jahres Zoriana blieb in der Zielgerade fast stehen und endete im geschlagenen Felde. Auch hier gab es mit 2:28,3 eine schnelle Zeit. (Rennfilm:

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Ein Rennen, dass es bestimmt lohnt sich anzusehen, war das Aperianov Zakariás Emlékverseny – Imperiál Díj (1600, ca. 13.800 Euro), wo vom Start bis zum Ende der haushohe Favorit und einstiges Pferd des Jahres Silent Blessing (Diktat) mit der Stute Bíborhajnal (Fairlypi) kämpfte. Auf den letzten Metern des größten Meilenrennens der ungarischen Saison kam aber der vierjährige Capitaine Fregate (Fuisse) an dem kämpfenden Duo vorbei und siegte um eine halbe Länge in der Zeit 1:34,5. (Rennfilm:

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Im Kovács Mihály Emlékverseny, einem 2400 Meter-Rennen für Dreijährige aus der ungarischen Zucht, sah es fast nach einem „1-2“ Einlauf von Overdose-Nachkommen aus, aber im letzten Moment verhinderte ihn der Außenseiter Selyemkö (Satin Stone), der Aurora Borealis (Overdose) und Rose Fire (Overdose) schlug. (Rennfilm:

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Viel tut sich derzeit auf der tschechischen Hindernisszene. Er ist zurück und vielleicht stärker als je zuvor, kann man über den von Susanne und Jürgen Kleibömer gezogenen Ange Guardian (Banyumanik) sagen, der am Samstag locker das letzte Qualifikationsrennen für die Große Pardubitzer (5800 m, cca 11 700 Euro) vor Tzigane du Berlais (Poliglote) und Vicody (Secret Singer) gewann. Der zehnjährige Wallach belegte im Höhepunkt der Hindernissaison bereits 2016 den zweiten Platz, im letzten Jahr war er aber einige Zeit verletzt und wurde nur Fünfter. In diesem Jahr fand er wieder zur Topform zurück. Nach einem knappen zweiten Platz in der ersten Qualifikation konnte er zweimal leicht siegen und besitzt wieder erste Chancen für das Oktober-Highlight. Beim aktuellen Erfolg wurde er von Jirí Kousek gesteuert, die Reiterfrage für die Große Pardubitzer ist aber noch offen, denn Ange Guardian ist im Stall von Josef Vána nur eines von vier chancenreichen Pferden. Neben ihm sind noch der Titelverteidiger No Time To Lose (Authorized), der alte Kämpfer Zarif (Observatory) und der für den größten tschechischen Galoppklub laufende Theophilos (Elusive City) mit von der Partie. 

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Einen Tag später wurde auch das größte Hürdenrennen der Prager Saison EZ Goldpokal (4200 m, ca. 14.000 Euro) entschieden. Im kleinen Feld besaß gute Chancen der im Gestüt Wiesengrund geborene Frontrunner Dangerous Gleam (Generous), doch sein Reiter Jan Odlozil hatte sich in der ersten Runde für ein zu langsames Tempo entschieden und wurde im letzten Kilometer von allen vier Gegnern passiert. Im schnellen Schlussakkord hatte der Favorit Amadeon (Amadeus Wolf) unter Sertash Ferhanov alles im Griff und konnte den Angriff von Sundara (Galileo) ohne größere Probleme abwehren. Der von Bernd Nebel gezüchtete Lamum (Samum) folgte auf dem dritten Platz bereits mit 13 Längen Abstand.

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Martin Cáp, Prag

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