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Post aus Prag - Klassische Überraschungen in Warschau

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 519 vom Freitag, 25.05.2018

Als letzte Frühjahrsklassiker der Region gingen die polnischen 1000 und 2000 Guineas in Warschau über die Bühne. Vor dem Start sah die Nagroda Wiosenna (1600 m, ca, 14.200 Euro) wie eine offene Partie aus, in der Schlussphase zeigte sich aber einmal mehr, wie wichtig die Kenntnis der Warschauer Bahn ist. In der langen Zielgerade sah lange die Favoritin Santa Klara (So You Think) unter Ricardo Sousa Ferreira wie die eindeutige Siegerin aus, aber auf der Ziellinie wurde sie noch von der polnisch gezogenen Jam Julietta (Ecosse) aus dem Training von Wojciech Olkowski abgefangen. Tomás Lukásek verbesserte sich auf der Siegerin die Position eingangs der Zielgerade, und fand 200 Meter vor dem Ziel eine Lücke, genau im richtigen Moment, um noch mit Santa Klara gleichzuziehen. Dritte wurde die von Witold Krzemiński gezogene Jalapena (Tertullian), eine Tochter der klassischen Siegerin Jagabella, vor Mazovia Queen (Harbour Watch) und Królowa Ecosse (Ecosse). 

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Einen Tag später stieg Lukásek in den Sattel des 2000 Guineas-Favoriten Xavery (Planteur), doch die Nagroda Rulera (1600 m, ca. 16.300 Euro) endete mit einer Überraschung. Das Tempo wurde lange von Dennis Schiergen auf Medrock (Rock Of Gibraltar) bestimmt. Als er 400 Meter vor dem Ziel müde wurde, schoss an der Innenseite Szczepan Mazur mit Fabulous Las Vegas (Air Chief Marschal) von der letzten Position auf die Spitze und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Erst drei Längen hinter ihm wurde Xavery zweiter vor Silver Bee (Rio de la Plata), Polski Lord (Lord Of England) und Medrock. Der Sieger aus dem Training von Krzysztof Ziemiański kam in 1:36,3 nach Hause. 

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In Bratislava probte man für das in zwei Wochen stattfindende Turf Gala-Meeting. Im Prípravná cena (Vorberetiungsrennen, 1200 m, 7000 Euro) holte sich den bisher größten Erfolg ihrer Karriere die fünfjährige Miss Trout (Areion). Die von Ursula Herberts gezogene Stute galt schon in den letzten Jahren als einer der besseren Sprinter in der Slowakei, auf der Grand Prix-Szene musste sie sich aber stets mit Platzierungen zufriedengeben. Diesmal agierte sie unter ihrem Trainer Jaroslav Línek von Anfang auf der Spitze, ging mit einem kleinen Vorsprung in die Zielgerade und kämpfte zurück, als an den Rails der tschechische Favorit Mr Right (Echo Of Light) gleichzog. Dritter wurde ein weiterer Schützling von Línek Doremi Lafu (Fuisse). 

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Im Rahmenprogramm waren mit King Alex (Kandahar Run) und Winsome Boy (Midships) zwei Sieger aus der österreichischen Zucht zu sehen.

In Tschechien gab es nach den Zeitrekorden in den 1000 und 2000 Guineas eine Bestzeit auch im Großen Mai-Preis (1600 m, cca 5200 Euro), diesmal 1:36,6. Das traditionsreiche Rennen, das in den früheren Zeiten als der erste Saisonhöhepunkt für die besten Meiler galt, lockte diesmal gerade einmal fünf Pferde an den Start. Erwartungsgemäß setzte sich Start-Ziel der Frontrunner Ideal Approach (Bushranger) unter Jirí Chaloupka durch. Der einstige spanische Winterfavorit aus dem Stall Lokotrans schlug um eine halbe Länge den schnellen Master Of Gold (Gold Away), einen knappen dritten Platz sicherte sich Zock (Rock Of Gibraltar).

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Martin Cáp, Prag

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