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Neusser Großangriff bringt nicht den erhofften Ertrag

Nicht bei den Weihnachtsrennen in Neuss vertreten und trotzdem der Gewinner: Roland Dzubasz kann trotz Krücken lächeln Foto: www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

Mit einem Großaufgebot versuchte Ex-Championtrainer Christian von der Recke bei den Sandbahnrennen am zweiten Weihnachtstag auf der Neusser Rennbahn noch einmal alles, um am vorletzten Renntag des Jahres entscheidenden Boden im Championatskampf auf den klar führenden Roland Dzubasz gutzumachen. Neun Starter sattelte der sieben Punkte zurückliegende von der Recke bei der Neusser Veranstaltung, während der Hoppegartener Dzubasz keinen Schützling ins Rheinland geschickt hatte.

Doch schon früh zeichnete sich ab, dass der Großangriff nicht den erhofften Ertrag bringen würde. Als der vermeintliche „Elfmeter“, der frisch aus England importierte Vivre Libre mit Andrasch Starke im Sattel, sein Rennen nicht gewinnen konnte und sich mit Rang 2 hinter der völlig überlegenen Siegerin Jolie Fille begnügen musste, wurde klar, dass der Weihnachtsendspurt zum Championat nicht klappen würde. Auch im Rennen für den Derby-Jahrgang zur Mitte des Renntags kam der von der Recke-Schützling Birthday Guest unter Andrasch Starke nur zu Rang 2 hinter dem ebenfalls überlegenen Sieger Sharano, auf dem der junge Bayarsaikhan Ganbat einen von zwei Tagessiegen feiern konnte.

Erst im drittletzten Rennen des Tages konnte von der Recke seinen ersten Sieger vom Geläuf holen. In einem Handicap der unteren Klasse sorgte der 5jährige Auendancer als Mitfavorit unter Sabrina Wandt für den ersten Erfolg, dem unmittelbar danach durch den in eigenem Besitz stehenden Be my Lion ein weiterer Treffer folgte. Der von Nina Wagner gerittene 3jährige Areion-Sohn kam in dem als „Wettchance des Tages“ gelaufenen Handicap bei seinem Maidensieg als 346:10 Außenseiter zum Zuge und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich die Viererwette in diesem Rennen in sechsstellige Höhen (109.463:10) schraubte und einem Wetter eine nachträgliche Bescherung verschaffte.

Für von der Recke dürften die beiden Neusser Erfolge, die seine Saisonausbeute auf nunmehr 53 Siege steigerten, jedoch nur noch Championatskosmetik bedeuten. Sein Rückstand vor dem finalen Renntag beträgt immer noch fünf Punkte, was nur durch ein Turf-Wunder noch aufzuholen ist.

Noch deutlicher ist der Vorsprung von Andrasch Starke auf den Titelverteidiger Filip Minarik im Jockeychampionat. Die vor dem Neusser Tag bestehende Ausgangssituation von 79:72 für Starke hatte auch nach den Weihnachtsrennen Bestand, da keinem der beiden Sattelkünstler in Neuss ein Sieg gelang. Starke verpasste die Möglichkeit, sich schon vorzeitig den Titel zu sichern, gleich dreimal endete er in Neuss auf dem 2. Platz. Damit Filip Minarik am nächsten Sonntag in den vermutlich neun Prüfungen mindestens sieben Erfolge gelingen, bedarf es allerdings ebenfalls eines Turf-Wunders besonderer Güte.

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