Licht und Schatten in Italien
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TurfTimes:
Cristian Demuro, 19, wird in diesem Jahr mit großem Abstand erstmals Jockey-Champion in Italien. Mitte Dezember hatte er bei 1.284 Ritten 220 Rennen gewonnen und lag dabei vor Fabio Branca (154) und Umberto Rispoli (142). Cristian Demuros älterer Bruder Mirco, der italienische Jockey mit der größten internationalen Reputation, kam auf Grund seiner häufigen Auslandsaktivitäten zu 112 Siegen. Den bisherigen italienischen Rekord von Umberto Rispoli (245 Siege 2009) wird Cristian Demuro jedoch kaum erreichen können.
Einen Rekord hat dagegen bereits Stefano Botti gebrochen. Seine Schützlinge gewannen bis Mitte Dezember 307 Rennen (bei 217 individuellen Startern) und 3.740.237 €. Diese Summe wurde bislang noch nie von einem Trainer in Italien erzielt. Im Hindernissport ist bei den Jockeys Titelverteidiger Romano Raffaele mit 50 Siegen nicht mehr zu schlagen, Dirk Fuhrmann ist mit 39 Erfolgen die Nummer zwei der Statistik, 639.250 € haben die ihm anvertrauten Pferde gewonnen.
Die allgemeine Situation im italienischen Rennsport wird jedoch als dramatisch angesehen. In den vergangenen fünf Jahren sind Wettumsatz und Besucherzahlen drastisch gefallen. 2012 sollen die Rennpreise in Galopp- und Trabrennen von 185 auf 110 Millionen € heruntergefahren werden. Die Zahl der Galopprennveranstaltungen soll von 604 (2011) auf rund 520 sinken. Der zuständige Landwirtschaftsminister Mario Catania, ein ehemaliger Rennsportjournalist und Rennleitungsmitglied, hat staatliche Hilfen bereits ausgeschlossen. Derweil hat sich eine Unterstützergruppe mit Namen „Save Italian Racing“ konstituiert, die auch von Frankie Dettori gefördert wird. Der Jockey feierte letzte Woche seinen 41. Geburtstag bei einem Skiurlaub im italienischen Cervinia.