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Fairyhouse: Abdullah, Ziburske und Schöningh

Diese Mehmas-Stute ersteigerte Jaber Abdullah. Foto: Tattersalls

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 836 vom Freitag, 27.09.2024

Die Tattersalls Ireland September Yearling Sale war in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein wichtiger Einkaufsplatz, insbesondere für Trainer aus dem Osten Deutschlands. Teilweise waren es bis zu fünfzig Jährlinge, die in die Ställe in Hoppegarten, Dresden oder Leipzig einrückten und es war auch mancher spätere Gruppe-Sieger darunter. Das ist längst Historie, Jährlingsauktionen in Großbritannien und Irland spielen in den Überlegungen deutscher Besitzer und Trainer lange schon keine Rolle mehr.

Auch die dreitägige 2025er Ausgabe dieser Versteigerung, unterteilt in Part I und Part II, machte da keine Ausnahme, auch wenn der eine oder andere dort präsentierte Jährling möglicherweise irgendwann doch den Weg in einen deutschen Rennstall finden wird. Denn zum einen war Marian Ziburske von Westminster Racehorses als Käufer sehr rege, zum anderen sorgte Jaber Abdullah für Schlagzeilen. 

Der 82 Jahre alte Besitzer und Züchter aus Dubai, viele Jahre schon ein Kunde bei Andreas Wöhler, war persönlich vor Ort und sorgte gleich mehrfach für hohe Preise. So erwarb er auch das teuerste Pferd der Auktion, eine Mehmas-Stute aus einer Showcasing-Mutter, für die er 180.000 Euro bezahlte. Sein Neffe Mohamad Al Kaabi übernahm das Bieten, begleitet von David Ryan, dem Manager von Abdullahs irischem Kilfrush Stud. Gekauft wurde das Pferd offiziell von Rabbah Bloodstock. Unter diesem Namen sind mehrere Besitzer aus dem Umfeld von Scheich Mohammed gebündelt, Jaber Abdullah spielt jedoch eine tragende Rolle. Er tätigte noch einen Kauf im höheren Bereich, als er eine Stute aus dem ersten Jahrgang des Gr. I-Fliegers Starman aus einer zweijährig erfolgreichen Acclamation-Tochter für 120.000 Euro erwarb. Insgesamt stand der Name Rabbah auf neun Kaufzetteln für insgesamt 539.000 Euro. 

Der teuerste Hengst war ein Sohn von Sea The Stars, der in den Stall von George Scott nach Newmarket gehen wird. Er kostete 130.000 Euro. 

Marian Ziburske war mehrfach tätig, wobei sein mit 48.000 Euro teuerster Kauf ein Sohn von New Bay aus der Listensiegerin Dolma (Marchand de Sable) war. Sie hat mit Thistle Bird (Selkirk) immerhin die Siegerin in den Pretty Polly Stakes (Gr. I) auf der Bahn, diese ist auch schon Mutter von zwei Gr.-Siegern. Diesen Hengst erwarb Ziburske zusammen mit Gerhard Schöningh. “Er wurde von Joseph O’Brien ausgesucht und wird natürlich auch zu ihm ins Training gehen”, erklärte er. 

Weitere Käufe waren über Tomas Janda ein Ghaiyyath-Hengst für 11.000 Euro Gleneagles-Hengst für 23.000 Euro, ein Golden Horn-Hengst für 30.000 Euro, eine Sea The Moon-Stute für 5.500 Euro, ein Saxon Warrior-Hengst für 13.000 Euro und ein Holy Emperor-Hengst für 22.000 Euro. “Durchweg Jährlinge zu fairen Preisen, wobei wir schon nach Stehern gesucht haben”, erklärte Ziburske.

Prominent trat das italienische Razza Latina auf, das gleich zehn Jährlinge für 372.000 Euro ersteigerte. Darunter war auch ein Hengst von Japan aus der No Limit Credit (Night of Thunder), Gr. III-Siegerin und Gr. I-platziert. Sie war im vorvergangene Jahr bei Tattersalls in Newmarket tragend von Japan im Ring, wurde jedoch damals für 250.000gns. zurückgekauft. Der jetzige Jährling wurde über das Castlebridge Consignment angeboten.  

In “Part I” wurden von 513 Lots 432 zu einem Schnitt von 27.781 Euro verkauft. Das war zwar ein Minus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr, wurde aber angesichts der derzeitigen Marktsituation als durchaus zufriedenstellend akzeptiert. Wie zu hören war, hatten englische und irische Agenten schon weniger Aufträge als in manchem Vorjahr. 

Nachgeordnet war ein eintägiger “Part II”, der am Donnerstag dann aber schon einen sehr realistischen Markt zeigte. Immerhin war Ziburske noch einmal der finale Bieter, als er für 20.000 Euro einen Raven’s Pass-Sohn aus einer Schwester des Gr. II-Siegers Steeler (Raven’s Pass) erwarb. Bei Redaktionsschluss waren in diesem Segment 146 Lots zu einem Schnitt von gerade einmal 6.983 Euro verkauft.

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