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Einmal sechsstellig bei BBAG-August-Auktion

Adrian unter Andrasch Starke nach dem Sieg im Fürstenberg-Rennen. www.galoppfoto.de - Sabine Brose

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 683 vom Freitag, 27.08.2021

Es war ein Experiment, diese erste Hybrid-Auktion in der Geschichte der Baden-Badener Auktionsgesellschaft (BBAG), mit durchaus positivem Ausgang. Von den 44 angebotenen Pferden wurden 25 für knapp 400.000 Euro verkauft, nahezu alle waren in ihren heimatlichen Ställen geblieben, nur drei wurden aus dem Iffezheimer Boxendorf in den Ring geführt. Und auch der Zuschauerzuspruch hielt sich in übersichtlichen Grenzen. In der Spitze waren zwei Dutzend Personen, die den Weg in die Halle gefunden hatten. Dafür wurde Online und am Telefon aus aller Herren Länder geboten und auch zugeschlagen.

Das Highlight der Auktion war sicher der zwei Jahre alte Best Sixteen (Penny’s Picnic), ein Listensieger und gruppeplatziert gelaufener Hengst aus dem Stall von Trainer Hans Blume aus Krefeld. Schnell war man im sechsstelligen Bereich angelangt, bei 200.000 Euro wurde ein Gebot aus Großbritannien abgegeben, doch das war Besitzer Lars Haase wohl noch zu wenig – er tätigte für 210.000 Euro einen Rückkauf. Dem Vernehmen nach wäre er bei 250.000 Euro zu einem Verkauf bereit gewesen. Der Listensieger kehrte genauso in seinen Stall zurück wie Only the Brave (Iffraaj), der bei 140.000 Euro hängen blieb.

So war es Adrian (Reliable Man) vorbehalten, für den höchsten Zuschlag verantwortlich zu sein. Das letzte Wort hatte bei 110.000 Euro der Agent Tom Malone, dessen Klienten vorwiegend im britischen und irischen Hindernissport zuhause sind. Er überbot damit den Münchener Trainer Michael Figge, der in englischem Auftrag 100.000 Euro geboten hatte. Der vom Gestüt Röttgen gezogene Adrian, ein BBAG-Jährlingskauf, hatte aktuell in Berlin-Hoppegarten das Fürstenberg-Rennen (Gr. III) gewonnen.

Zwei zweijährige Hengste aus dem Nachlass des vor einigen Monaten verstorbenen Schweizer Tierarztes Hans-Georg Stihl erzielten 34.000 bzw. 30.000 Euro. Ein Rock of Gibraltar-Sohn der Shanjia (Soldier Hollow) ging für 34.000 Euro an Hans Wirth und dürfte vermutlich im Stall von Trainer Andreas Wöhler bleiben. Etwas günstiger war ein Hengst aus dem ersten Jahrgang von Wings of Eagles, Lars Haase bekam den Zuschlag.

Das Schweizer Derby am 5. September in Frauenfeld ist das Ziel von Sir Vulcano (Polish Vulcano), der dann dort in den Farben von Anton und Vreni Kräuliger antreten wird. Andy Wyss, der sogar in Iffezheim in der Halle war, ersteigerte den von Albert Darboven gezogenen Dreijährigen für 32.000 Euro, von Andreas Wöhler wechselt er zu Andreas Schärer nach Dielsdorf. Im Schweizer Derby sieht es im Moment nach einem übersichtlichen Feld aus, aktuell sind noch zehn Pferde startberechtigt, aus deutschen Ställen Quizzer (Helmet), Domstürmer (Lord of England) und Panjabi (Camelot).

Gefragt waren gut gezogene Stuten. So ging die vom Stall Ullmann angebotene Swiftly (Adlerflug) für 28.000 Euro an J. D. Moore, bei ihr handelt es sich um eine rechte Schwester des Grand Prix de Deauville (Gr. II)-Siegers und Deckhengstes Savoir Vivre (Adlerflug). Richtung Irland dürfte der Transport für Arriba (Areion) bereit stehen. Pierre Boulard von PB Bloodstock war telefonisch aktiv, die Röttgenerin ist Schwester der von Trainer Willie Mullins zu Gr.-Siegen über Hürden geführten Aramon (Monsun) und Aramax (Maxios), womit der künftige Trainer der Dreijährigen genannt sein könnte. 22.000 Euro brachte schließlich eine weitere Röttgenerin, die bereits siegreiche Well Protected (Protectionist), bei ihr war Susanne Ottofülling die letzte und entscheidende Bieterin.

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