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Deauville: Deutsche Käufe und Verkäufe

Foxfire Glow erlöste 315.000 Euro. Foto: Zuzanna Lupa/Arqana

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 695 vom Freitag, 19.11.2021

Pferde für den Hindernissport standen im Blickpunkt der zweitägigen Vente d’Automne von Arqana zu Wochenbeginn in Deauville. Elf Pferde wurden im Bereich der älteren Pferde für 100.000 Euro und mehr verkauft, ausschließlich in Richtung England/Irland, vergangenes Jahr waren es sieben gewesen, doch sind Vergleiche mit dem Vorjahr schwierig, da damals gewisse Corona-Restriktionen herrschten.

Den Höchstpreis von 315.000 Euro erzielte der von Francois Nicolle trainierte Foxfire Glow (Vadamos), der telefonisch an einen nicht-französischen Klienten ging, mutmaßlich aus England. Der drei Jahre alte Wallach war bei zwei Starts über Hürden jeweils platziert. Der Agent Tom Malone war mehrfach in höheren Regionen unterwegs, erwarb u.a. für Trainer Christian Williams den drei Jahre alten Halbblüter Ironica de Thaix (Coastal Path), der 210.000 Euro kostete, und den gleichaltrigen Si Elegant (Gemix), der für 155.000 Euro zu haben war. Pierre Boulard war einmal mehr im Auftrag des irischen Trainers Willie Mullins tätig, er wurde für 160.000 Euro bei dem drei Jahre alten Quais de Paris (Masked Marvel) fündig. Nur unwesentlich günstiger war für 150.000 Euro Alastor (Helmet). Der Hengst aus dem Stall von Gianluca Bietolini war in Frankreich listenplatziert und Dritter im Derby Italiano (Gr. II).

Bei den zwei Jahre alten „Stores“, die ebenfalls für den Hindernissport vorgesehen sind, gab es zwei sechsstellige Zuschläge für Söhne von Doctor Dino. Einer davon ist ein Sohn der vom Gestüt Karlshof gezogenen Avanguardia (Choisir), Mutter von Labaik (Montmartre), Sieger im Supreme Novices‘ Hurdle (Gr. I). Ihr jüngster Nachkomme ging für 100.000 Euro nach England. Im Jährlingsbereich der Hindernispferde gab es ein ähnliches Ergebnis wie 2019, als ein Schnitt von 27.840 Euro erzielt wurde, diesmal waren es 27.256 Euro – das 2020er Resultat war deutlich schwächer. Allerdings gab es einen Rekord, was den Höchstpreis anbetraf: Ein Doctor Dino-Bruder der Listensiegerin Thrilling (Network) ging für 180.000 Euro an die Agentur Highflyer Bloodstock für eine Besitzergemeinschaft um Dai Walters. Highflyer Bloodstock war für gleich 13 Jährlingskäufe verantwortlich.

Bei den Mutterstuten waren es erwartungsgemäß die Angebote aus dem Nachlass der erfolgreichen Besitzerin und Züchterin Magalen Bryant, die das größte Interesse fanden. Die sechsfache Siegerin Fabulous Dragoness (Poliglote) wurde tragend von Doctor Dino für 300.000 Euro an Pegase Bloodstock verkauft. Sie ist Schwester des zweifachen Gr. I-Siegers Blue Dragon (Califet). Weitere drei Stuten, tragend von Great Pretender, Masked Marvel und Buck’s Boum, fanden für sechsstellige Preise neue Besitzer.

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Mehrere deutsche Trainer hatten Pferde nach Deauville geschickt, so Miltcho Minthev. Dessen aktueller Listensieger Lajoscha (Gleneagles) verließ jedoch bei 390.000 Euro unverkauft den Ring. Tina Rau erwarb für 50.000 Euro mit Paggane (Muhaarar) die zwei Jahre alte Schwester der Henkel-Preis der Diana (Gr. I)-Siegerin Penelopa (Giant’s Causeway).

Whizz Kid (Teofilo), im Oktober Quinté-Sieger für Klaus Allofs und die Stiftung Gestüt Fährhof, wechselte für 45.000 Euro an Nicolas Bertran de Balanda, während sich Richard Venn für 60.000 Euro den Listensieger Kellahen (Wiesenpfad) aus dem Besitz des Stalles Salzburg sicherte.

Einige Akquisitionen von deutscher Seite konnten registriert werden. Panorama Bloodstock ersteigerte für 31.000 Euro eine Siyouni-Stute, zudem tauchten die Namen von Red & White Racing, Heiko Laux. John Hillis, Rüdiger Blase und Sven Schleppi auf den Käuferzetteln auf.   

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Vorgelagert war am vergangenen Samstag eine eintägige Jährlingsauktion. Von 207 vorgestellten Pferden fanden 167 einen neuen Besitzer, der Schnitt von 6.332 Euro kennzeichnet den eher mäßigen Standard dieser Versteigerung, die Zahl war ähnlich wie die in den Vorjahren. Zwei Hengste teilten sich für jeweils 30.000 Euro die Ehre eines Salestoppers, beide wurden von Guy Petit gekauft, ein Sohn von Zelzal mit mehreren guten Hindernispferden im Pedigree und ein Sohn von Dawn Approach, Bruder der Zukunfts-Rennen (Gr. III)-Siegerin Dessertoflife (Mastercraftsman). Deauville-Trainer Markus Nigge ersteigerte aus der Familie von Rock My Soul (Clodovil) und Rock My Love (Holy Roman Emperor) für 26.000 Euro einen Hunter’s Light-Sohn, der in den Besitz von Lutz Bongen gehen wird. Im unteren Preisbereich gab es auch einige Zuschläge für deutsche Käufer.

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