Vermutlich ohne größere Auswirkungen auf den Derby-Wettmarkt blieb das am Sonntag auf der Bremer Galopprennbahn ausgetragene swb DERBY-TRIAL (Listenrennen, 2200m, 20.000€). Die beiden Erstplatzierten im kleinen Fünferfeld haben beide keine Nennung für das in zwei Wochen stattfindende SPARDA 143. Deutsche Derby in Hamburg-Horn.
Nach einem zunächst ruhigen Rennverlauf, den der favorisierte Schlenderhaner Aspilan (Adrie de Vries) an der Spitze bestimmte, wurde es ab Mitte der Zielgerade trotz des kleinen Feldes in der traditionell letzten Derby-Vorbereitungsprüfung recht turbulent. Der an der Innenseite postierte Aspilan geriet etwas aus dem Takt und strebte dabei nach außen. Diese Bewegung musste der angreifende Kofavorit Secessio (Alexander Pietsch), der zu diesem Zeitpunkt schon kräftig bemüht worden war, mitgehen und geriet dabei Rennstall Darbovens Russian Song (Jozef Bojko) vor die Hufe, der noch einmal neu ansetzen musste.
Unbeteiligt von dieser Störung blieb Gestüt Ammerlands Baltic Rock, der von Gary Hind ganz an der Außenseite eingesetzt worden war und mit langem Speed letztlich noch sicher zum Zuge kam. Der als letzter Außenseiter zu einer Siegquote von 97:10 ins Rennen gegangene Rock of Gibraltar-Sohn hatte im Ziel einen Vorsprung von mehr als einer Länge auf den Fährhofer Secessio aus dem Kölner Stall von Waldemar Hickst. Weitere vier Längen zurück endete der etwas unglückliche Russian Song auf dem 3. Platz vor dem nachlassenden Aspilan, der seiner Favoritenstellung nicht im Entferntesten gerecht werden konnte. Nie eine Bindung zum Rennen hatte der Harley-Schützling Darak (Fredrik Johansson), der knapp 18 Längen hinter dem Sieger nur die rote Laterne durch’s Ziel trug. Seine Hamburg-Pläne dürften damit ad acta gelegt sein.
Der in Bremen siegreiche Baltic Rock wechselte erst vor sechs Wochen von Peter Schiergen zu John David Hillis nach München-Riem. Auch beim zweiten Start für das neue Quartier blieb der zuvor in einem Maidenrennen auf der neuen Heimatbahn erfolgreiche Ammerländer damit zur Freude seines neuen Betreuers ungeschlagen. Der unausweichlichen Frage nach einer möglichen Nachennung für das Derby begegnete Hillis mit dem Verweis auf Besitzer Dietrich von Boetticher. Auch beim diesmal nur auf Rang 2 endenden Secessio besteht nur noch die Option, über eine Nachnennung ins Derby-Aufgebot zu kommen. Da Besitzer Dr. Andreas Jacobs schon nach dem Sieg im Iffezheimer Derby-Trial diese immerhin 50.000 Euro kostende Möglichkeit mit wenig Enthusiasmus kommentiert hatte, dürfte er durch den 2. Rang im übersichtlich besetzten Bremer Derby-Trial kaum dazu motiviert worden sein, seine Zurückhaltung in puncto Derby-Nachnennung zu revidieren.
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