TurfTimes:
Ausgabe 295 vom Donnerstag, 12.12.2013
Die Internationalen Rennen in Hong Kong sind eine Art Klassenausflug am Ende eines Schuljahres. Alle, die gut mitgearbeitet haben, dürfen zur Belohnung noch einmal auf große Fahrt gehen. Gut mitgearbeitet, das haben die vier deutschen Galopper in der Saison 2013 mit Sicherheit, jeder auf seine Art. Neatico war in vorgerücktem Alter einer der Aufsteiger der Saison, Nymphea hat in Hoppegarten eine Vorstellung gegeben, die noch lange im Gedächtnis bleiben wird, Feuerblitz kam in Rom zum längst überfälligen ersten Gr. I-Sieg seiner Karriere und Seismos überraschte mit einer Karriere-Bestleistung im Großen Preis von Bayern. Alles Gruppe I-Sieger, aber am Ende eines langen Jahres nicht gut und frisch genug, um noch einmal international im Rampenlicht zu stehen. Wobei die hohen Totoquoten schon dokumentierten, wie es um die jeweilige Chance bestellt waren.
Die Rennen in Hong Kong als inoffizielle Weltmeisterschaft zu bezeichnen, ist natürlich überhöht. Es fehlten Vertreter von Godolphin und Coolmore, japanische oder australische Stars waren in den Rennen über längere Distanzen nicht dabei. Am Ende war es ein großer Triumph der einheimischen Pferde, aus gutem Grund. Für diese ist der Tag einer der Höhepunkte des Rennjahres, sie sind - nach einer Sommerpause - speziell darauf vorbereitet worden. Sie sind auch von der Klasse her gesehen deutlich besser als in der Vergangenheit, die hohen Investitionen - Akeed Mofeed hat einst auch um die zwei Millionen Euro gekostet - zahlen sich inzwischen aus. Für die Europäer sind diese Rennen auf Grund des Einladungsmodus nicht langfristig planbar, oft sind sie um diese Jahreszeit auch schon über den Berg. Es war halt für alle Beteiligten ein aufregender Ausflug.