TurfTimes:
Ausgabe 216 vom Donnerstag, 24.05.2012
Die BBAG-Frühjahrsauktion in Iffezheim ist sicher kein Maßstab für die derzeitige Marktlage im Lande, aber sie ist schon ein wichtiges Indiz. So gesehen kann den kommenden Wochen und Monaten, was die deutsche Vollblutzucht betrifft, durchaus zuversichtlich entgegen gesehen werden. Zumal aus allen Ecken und Enden der Welt nahezu täglich verblüffende Erfolgsmeldungen gemeldet werden. Gerade bei der ersten Auktion des Jahres drängt sich oft der Eindruck auf, dass die Nachfrage größer als das Angebot ist. Im Frühling, wenn die Saison noch in den Kinderschuhen steckt, wird schon eher ein Pferd gekauft als im Herbst, wo es sich doch oft um eine Art Abverkauf handelt.
Was erstaunlich war, war das Interesse gerade mittelständischer Besitzer, die im unteren fünfstelligen Bereich auf der Suche nach einem startfertigen Pferd waren. In diesem Segment hätte man gewiss noch ein halbes Dutzend Vierbeiner mehr verkaufen können. Wobei es klar ist, dass um diese Jahreszeit gerade größere Rennställe halbwegs hoffnungsvolle Zweijährige nur mehr selten abgeben. Anders ist es dagegen bei Pinhookern, die sich ganz gezielt im Jährlingsbereich mit Pferden für diese Auktion eindecken. Natürlich ist diese Art von Business im Ausland weit mehr verbreitet, vorgetragen etwa von dem erfreulicherweise in Iffezheim nach einem Jahr Auszeit wieder anwesenden Iren Con Marnane. Dass peu à peu auch immer mehr deutsche Profis in dieses Metier einbringen, muss für den Markt nicht verkehrt sein. Zumal, wenn sie, wie anzunehmen ist, nicht ganz ohne Profit nach Hause gegangen sind. Denn sie werden wiederkommen.