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Aufgalopp 856: Zur Wahl zum "Galopper des Jahres"

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 856 vom Freitag, 07.03.2025

Wenn es einen Begriff im deutschen Rennsport gibt, der eine gewisse Strahlkraft besitzt, der einen über den Sport reichenden Bekanntheitsgrad hat, dann ist es der “Galopper des Jahres”. Begründet natürlich durch die ungeheure Popularität der damals zur besten Sendezeit ausgestrahlten TV-Publikumswahl, insbesondere in den 70er und 80er Jahren. Als die siegreichen Pferde teilweise sogar ins unterirdische Studio des WDR nach Köln transportiert wurden, als die Briefträger säckeweise Postkarten (!) zum federführenden Sender schleppten, die Einsendungen sogar die Millionengrenze knackten. 

Mit den Jahren verschwand die Wahl aus vielerlei Gründen aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Schamvoll wird inzwischen verschwiegen, wie hoch die Beteiligung ist. Und mit der Ankündigung der Wahl des vierbeinigen Stars 2024 wurde diesmal gezielt ein Tag ausgesucht, an dem der Aufmerksamkeitswert gen Null tendiert. Am Karnevalssamstag gegen 11 Uhr, zu einem Zeitpunkt, an dem nun wirklich niemand in den Redaktionen darauf gewartet hat, wurden die diesjährigen Modalitäten verschickt. Die Mail dürfte bei vielen unverzüglich in den elektronischen Papierkorb gelegt worden sein. Wobei es selbst für gutwillige Redakteure, die die Wahl in ihren Medien veröffentlichen wollen, eher schwierig ist zu vermitteln ist, wie da mitzumachen ist. “Hier klicken” reicht eher nicht. 

Die Wahl zum “Galopper des Jahres” ist längst eine interne Angelegenheit geworden. Es wird sicherlich einen würdigen Gewinner geben, der dann auch intern entsprechend geehrt wird. Aber die Marke hat einfach einen zu guten Klang, um sie in der Bedeutungslosigkeit verschwinden zu lassen. Sie bedarf dringend eines Updates, sie muss frischer und innovativer werden. Aktuell kommt sie verschnarcht und altbacken daher. So lockt man niemanden außerhalb des Rennsports hinter dem Ofen her.

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