Drucken Redaktion Startseite

Arqana - Guter Start in Deauville

An Coolmore ging für 420.000 Euro dieser Siyouni-Hengst. Foto: Arqana/Z. Lupa

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 790 vom Freitag, 20.10.2023

“Entscheidende Tage” hatten die Kollegen von “Jour de Galop” zu Wochenanfang im Vorfeld der fünftägigen Vente de Yearlings d’Octobre in Deauville getitelt, denn weit mehr als bei der Jährlingsauktion im August an gleicher Stelle lässt sich in dieser Woche ein gewisser Trend für den französischen Markt festmachen. Auch wenn die Auktion noch nicht beendet ist - die finale Session steht erst am Samstag an - ist die Tendenz so verkehrt nicht. 

Eingeteilt ist die Auktion in drei Teile, wobei der Standard von Tag zu Tag, wie bei anderen Auktionen etwa in England oder den USA, zumindest theoretisch, etwas gesenkt wird. So kam “Partie 1”, die an einem Tag abgewickelt wurde, am Dienstag natürlich besondere Bedeutung zu. Und es war ein positiver Start, denn von den 207 vorstellen Jährlingen wurden 169 zu einem Schnitt von 91.781 Euro verkauft, ein Plus von 17,93% gegenüber dem Vorjahr. Was auch an der gestiegenen Qualität liegt, denn viele französische Züchter sind mit ihren Angeboten vom August in den Oktober gewechselt, da die jungen Pferde im Sommer einfach von der Entwicklung noch nicht so weit sind. 

Zweimal fiel der Hammer bei 420.000 Euro. Das war bei einem Sohn von Siyouni aus einer in den USA zweimal in Gr. III-Rennen platziert gelaufenen Galileo-Stute der Fall. Den Zuschlag bekam Laurent Benoit im Auftrag von Coolmore, wobei man sich zwei Jahre zurückversetzt fühlte. Denn damals hatte Coolmore an gleicher Stelle den Siyouni-Sohn Paddington für exakt 420.000 Euro gekauft, dessen Karriere inzwischen ja bestens bekannt ist. Und wie damals war bei dem Hengst aus dem Lot des Haras d’Etreham Anthony Stroud in der Rolle des Unterbieters. 

Ebenfalls 420.000 Euro brachte ein über das Fairway Consignment angebotener Zarak-Hengst aus der Familie der Gr. I-Sieger Baaeed (Sea the Stars) und Hukum (Sea the Stars). Der Bruder von zwei Blacktype-Siegern wurde Ross Doyle zugeschlagen, der im Auftrag des norwegischen Stalles Perlen tätig war. Dessen Eigner Magne Jordanger wird ihn in den Neuroth-Stall stellen, dessen Chef zukünftig Jan-Erik Neuroth sein wird. Es war der bislang höchste Preis für einen Sohn des Aga Khan-Deckhengstes im Ring. 

Für die französische Abteilung von Godolphin war Anthony Stroud gleich mehrfach tätig. So bei einem Siyouni-Hengst aus der Listensiegerin Shamtee (Shamardal), der 350.000 Euro kostete und demnächst eine Box bei Andre Fabre beziehen wird. 220.000 Euro kostete ein Camelot-Hengst, der ebenfalls zu Fabre gehen wird, so wie ein Lope de Vega-Hengst, der 260.000 Euro brachte.  

Stroud unterzeichnete mit Trainer Simon Crisford an seiner Seite auch den Kaufzettel für einen von Jürgen Winters Haras de la Perelle angebotenen Sea the Moon-Sohn. Er ist ein Halbbruder zum Hoppegartener Gruppe I-Sieger Simca Mille (Tamayuz), brachte 260,000 Euro und dürfte für einen Kunden der Crisfords gedacht sein. Nurlan Bizakov, der demnächst fünf Deckhengste in seinem Gestüt stehen hat, verstärkte sein Stuten-Portfolio u.a. mit einer Sea the Stars-Tochter der Listendritten Debutante (Gold Away), einer Schwester von Danedream (Lomitas), 260.000 Euro kostete sie. Das wird auch im Gestüt Hof Ittlingen mit Interesse registriert worden sein, denn Debutante wurde im Dezember 2022 von Manfred Ostermann erworben. Sie hat dieses Jahr ein Stutfohlen von Zelzal gebracht und wurde von Sea the Moon gedeckt. 

Einen der letzten Adlerflug-Jährlinge in einem Auktionsring erwarb der irische Trainer Paddy Twomey. Die Stute, gezogen von Anoj Don und Daniel Macauliffe, stammt aus einer Schwester der einstigen “Winterkönigin” Noble Heidi (Intello) und kostete 160.000 Euro. 

An den nächsten Tagen gingen die Preise erwartungsgemäß deutlich zurück, eine Bilanz der Auktion, insbesondere was den mittleren und unteren Markt betrifft, kann erst am Wochende gezogen werden.

Verwandte Artikel: