2013-12-08, Sha Tin, 8. R. - Hong Kong Cup

Als Pan Sutong, Rennstallbesitzer in Hong Kong, im Herbst 2012 den damals drei Jahre alten Akeed Mofeed in Irland für geschätzte zwei Millionen Euro erwarb, hatte er als Ziel das Hong Kong Derby im Auge. Ein Rennen, das im März eines jeden Jahres in Sha Tin gelaufen wird und vierjährigen Pferden offen steht. In Irland stand Akeed Mofeed bei John Oxx, er gehörte Jaber Abdullah, war zweijährig u.a. Zweiter in den Beresford Stakes (Gr. II) gewesen. Dreijährig startete er erst im Irish Derby (Gr. I) in die Saison, war in einem nur fünfköpfigen Feld Vierter, auf schwerer Bahn 18 1/2 Längten hinter dem Sieger Camelot (Montjeu). Vor seinem Verkauf nach Hong Kong gewann er noch ein Listenrennen über 1600m in Cork.

In der neuen Heimat startete er zunächst mit einer enttäuschenden Leistung, als er im Hong Kong Classic Cup (Gr. I) nur Sechster wurde. Anschließend gab es einen Jockeywechsel, Douglas Whyte übernahm von Olivier Doleuze und Akeed Mofeed erreichte das anvisierte Ziel, er gewann als klarer Favorit das BMW Hong Kong Derby. Es folgte ein ernüchternder fünfter Rang im Queen Elizabeth II Cup (Gr. I). Nach der Sommerpause benötigte er zwei Anlaufstarts, war Mitte November im Longines Jockey Club Cup dann Zweiter zu Endowing (Danehill Dancer), der diesmal keine Rolle spielte.

Für Trainer Richard Gibson, der 2007 und 2008 die Hong Kong Vase (Gr. I) mit Doctor Dino (Muhtathir) gewinnen konnte, war es einer der größten Treffer in der neuen Heimat, bis vor zwei Jahren trainierte er noch in Chantilly. Pan Sutong, ein 50 Jahre alter Unternehmer, ist auch Besitzer des Lindsay Park Studs in Südaustralien - nicht ganz unmöglich, dass der aktuelle Cup-Sieger dorthin gehen wird, denn er ist, im Gegensatz zu dem Gros der in Hong Kong stationierten Pferde noch im Hengststatus, nach Rennleistung und Abstammung hätte er allemal die Qualifikation zum Deckhengst.

Akeed Mofeed ist ein Sohn der von Georg Baron von Ullmann gezogenen Wonder Why (Tiger Hill), die nicht gelaufen ist und privat verkauft wurde. Die Familie ist in Schlenderhan noch durch die Listensiegerin Wells Present (Cadeaux Genereux) vertreten. 1993 wurde deren Mutter Wells Whisper, damals Jährling, bei Tattersalls von Rüdiger Alles' IVA im Auftrag von Georg von Ullmann für stattliche 880.000 gns. ersteigert. 2004 wurde sie wieder verkauft. Wells Present ist Mutter der Siegerin Wells Tigress (Tiger Hill), die inzwischen Zuchtstute in Nordafrika ist. Sie ist danach zunächst ausschließlich von Monsun gedeckt worden, heraus kamen zwei nicht gelaufene Stuten, danach drei Hengste. Der Jährling mit Namen Well Off (Monsun) wurde bei Tattersalls im Oktober für 300.000gns. an John Ferguson verkauft, auf der Koppel ist noch das Hengstfohlen Wind of Change (Monsun). In diesem Jahr stand Wells Present auf der Liste von Shirocco.

Züchter von Akeed Mofeed ist Rabbah Bloodstock, dahinter verbirgt sich die Entourage von Scheich Mohammed, Verwandte und Freunde. Der Dubawi-Sohn ist ihr Erstling, der von Manduro stammende jüngere Bruder Waahy war letzte Woche bei seinem dritten Start knapp geschlagen Zweiter in Meydan, er wird inzwischen in Dubai trainiert. Die zwei Jahre alte Princess Youmzain (Youmzain) wird in Irland von John Oxx für Jaber Abdullah betreut, bei ihrem bislang einzigen Start war sie in einem 15köpfigen Feld Sechste.

Mit Akeed Mofeed will sein Team internationale Aufgaben anstreben, Dubai und Australien sind in den kommenden Monaten ein Thema.