Tax for Max brachte 200.000 Euro - Rückgang bei NH-Auktion
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Die Zukunft von Tax for Max (Maxios) wird im irischen Hindernissport liegen. Der drei Jahre alte Hengst war eines der Top-Lots am Montag in der Session der Pferde im Training bei der Arqana-Auktion in Deauville. Bei 200.000 Euro fiel der Hammer zugunsten von David Powell, der für Highflyer Bloodstock das Pferd im Auftrag von Trainer Willie Mullins ersteigert hatte. Der Hengst wird zukünftig in den Farben von Simon Munir und Isaac Souede an den Start gehen.
Tax for Max stammt aus der Zucht von Volker Käufling, wurde im Gestüt Ohlerweiherhof groß, dieses präsentierte ihn auch in Deauville. Für Trainer Henk Grewe ist er sechsmal gelaufen, er gewann, am Grünen Tisch, das BBAG-Auktionsrennen in Hannover, war Vierter im Union-Rennen (Gr. II) und zuletzt Fünfter im Großer Preis von Bayern (Gr. I), was ihm ein Rating von 94,5kg einbrachte. Sein Bruder Tiger Tap Tap (Jukebox Jury) steht bereits bei Mullins, er hat zwei Hürdenrennen gewonnen, auf Gr. I-Ebene war er auch schon Vierter.
Highflyer legte an diesem Tag noch einmal 200.000 Euro an, bei dem Halbblüter Houx Gris (Gris de Gris), ein Debüt-Sieger über Hürden in Auteuil. Der drei Jahre alte Wallach wird eine Box bei Paul Nicholls in England beziehen. Ansonsten trat JP McManus durch seine Abgesandten Hubert Barbe und Charlie Swan als Großeinkäufer auf, erwarb gleich fünf Pferde für insgesamt 660.000 Euro, auch bei ihnen handelte es sich mehrheitlich um Halbblüter.
Allerdings gab es auch eine Reihe von Käufern, die Flachpferde suchten, insbesondere aus Australien. So ging der aus dem Stall von André Fabre angebotene Arapaho (Lope de Vega), ein drei Jahre alter Listensieger, für 140.000 Euro in den Stall von Trainer Bjorn Baker.
Nach Tunesien geht es für Sea of Love (Sea the Moon), die für den Stall Dipoli und Trainer Markus Klug Listen-Dritte war. Für 33.000 Euro wurde sie an Zied Romdhane verkauft. Der Preis von Europa (Gr. I)-Sieger Khan (Santiago) wurde für 22.000 Euro von Panorama Bloodstock ersteigert (siehe separate Meldung).
Der Umsatz erreichte an diesem Tag nicht die Erwartungen, von 160 angebotenen Pferden wurden 124 für gut drei Millionen Euro verkauft. Der Schnitt ging gegenüber dem Vorjahr von 34.860 auf 24.597 Euro zurück. Die Tage danach waren für Nachwuchspferde in Richtung Hindernissport reserviert. Im Bereich der Zweijährigen war es ein Sohn des in die Türkei abgegebenen Authorized, der mit einem Zuschlag von 175.000 Euro den Höchstpreis erzielte. Vincent Le Roy ersteigerte den Hengst, einen Bruder des Henry VIII Novices‘ Chase (Gr. I)-Siegers Sceau Royal (Doctor Dino), ein englischer Klient des Agenten wird der Besitzer sein. Gefragt waren auch Nachkommen des NH-Spitzendeckhengstes Martaline. Zwei Söhne von ihm brachten 160.000 bzw. 140.000 Euro. Auch in diesem Segment gab es Umsatzrückgänge, wenn auch nur im einstelligen Bereich. Wenig erfreulich war die Verkaufsrate: Bei den Zweijährigen wurden nur 58,62% der 145 Angebote zugeschlagen.
Etwas günstiger sah es bei den „Hindernis“-Jährlingen aus, wo es nur ein geringes Minus gegenüber 2019 gab. Den Höchstpreis von 97.000 Euro erzielte ein Hengst von Doctor Dino aus der vom Gestüt Karlshof gezogenen Jane (Samum). Sie ist Mutter u.a. der Listensiegerin und Prix Rothschild (Gr. I)-Vierten Joplin (Soldier Hollow) und des Nachwuchshürdlers Thyme White (Anodin), den Paul Nicholls in England trainiert. Dieser gehört Andy Stewart und genau der war auch der Käufer des Doctor Dino-Sohnes. Vergangenes Jahr wurden bei dieser Auktion noch drei Jährlinge zu einem sechsstelligen Preis verkauft, diesmal sprang keiner über diese Grenze. Anzumerken ist, dass sich die ersten Nachkommen von Ivanhowe (Soldier Hollow) gar nicht so schlecht verkauften. Zwei Söhne von ihm erlösten 25.000 bzw. 23.000 Euro.
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Die mehrtägige Auktion hatte am Samstag mit einer Jährlingssession begonnen, die qualitativ eher niedriger anzusiedeln war und auch im Ergebnis nicht überzeugen konnte. Arqana hatte eine Reihe von Jährlingen integriert, die für eine ausgefallene Osarus-Auktion vorgesehen waren. Von 214 angebotenen Jährlingen wurden 156 verkauft, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 7.000 Euro. Die vergleichbare Versteigerung im Vorjahr hatte eine deutlich bessere Verkaufsrate zu verzeichnen, der Schnitt lag bei 8.044 Euro.
Den Höchstpreis von 57.000 Euro zahlte der Agent Sebastian Desmontils für eine Stute aus dem ersten Jahrgang des Bouquetot-Deckhengstes Al Wukair. Die Schwester der listenplatziert gelaufenen Tres Forte (Whipper), angeboten vom Haras du Quesnay, wird zukünftig von George Baker in England trainiert. Eine Tochter von Doctor Dino erlöste 26.000 Euro, zwei Hengste von Pedro the Great kamen auf 22.000 bzw. 21.000 Euro.
Es gab auch eine ganze Reihe von Zuschlägen für deutsche Interessen, angeführt von einer vom La Motteraye Consignment angebotenen Le Havre-Stute aus einer Dansili-Tochter. Für 21.000 Euro ging sie an El Sur Racing, das aufstrebende Unternehmen von Jochen Stargardt aus Korb. Er war dieses Jahr auch bei der BBAG aktiv, seine dortigen Käufe werden wie die Neuerwerbung von Michael Figge in München trainiert. „Abstammung und natürlich auch das Exterieur haben uns überzeugt“, erklärte er den Kollegen von Jour de Galop. Die Stute ist eine Schwester von zwei Siegern aus der Familie der Gr. I-Pferde Awzaan (Alhaarth) und Princess Loulou (Pivotal).
Die HFTB Racing Agency erwarb für 7.000 Euro eine Counterattack-Stute aus einer vierfachen Siegerin von Footstepsinthesand, Olaf Proffts Name stand bei einem 8.000 Euro teuren Shalaa-Hengst auf dem Kaufzettel. Red and White Racing ging bis 13.000 Euro, um sich eine Stute aus dem ersten Jahrgang des Meilers Attendu zu sichern, zudem wurde eine Elusive City-Stute und ein Recorder-Hengst ersteigert.
Im unteren Preisbereich war Ralf Rohne bei einer Olympic Glory-Tochter, einer Morandi-Stute und einem Shalaa-Hengst aktiv. Mirek Rulec erwarb eine Ultra-Stute, auf Michael Figge wurde ein Al Wukair-Hengst geschrieben.
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Abgeschlossen wurde die Auktionswoche in Deauville, die eine Herausforderung für alle Beteiligten war, wurde doch unter strengen Restriktionen im Vorführring unter freiem Himmel auktioniert, am Donnerstag mit einer Session für Mutterstuten und Fohlen im Hindernisbereich. Ein solches Angebot wird in der Regel im Rahmen der Dezember-Auktion gemacht, doch hatte man diesen Bereich zeitlich vorgezogen.
Den einzigen sechsstelligen Zuschlag gab es an diesem Tag für die zehn Jahre alte No News (Gentlewave), eine dreifache Siegerin und Black Type-Vererberin, sie brachte tragend von dem Nachwuchshengst Goliath du Berlais 125.000 Euro, Käufer war das Haras des Sablonnets. Das teuerste Fohlen war ein Sohn von Cloth of Stars, es ging für 75.000 Euro an Saubouas Bloodstock, das auch für 60.000 Euro ein Cloth of Stars-Stutfohlen aus der Salestopperin No News erwarb.
Aus dem Besitz des Gestüts Helenenhof wurden über Panorama Bloodstock und das Haras de Grandcamp zwei von Earl of Tinsdal tragende Mutterstuten verkauft: In the Moonlight (Sea the Moon) brachte 12.000 Euro, für Little Diamond (Soldier of Fortune) gab es 4.000 Euro.