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Starke Fohlen-Auktion bei Goffs

Das Team, das den Sea The Stars-Sohn für eine Million Euro verkaufte. Foto: Goffs

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 844 vom Freitag, 22.11.2024

Wer ein Fohlen kauft, schaut grundsätzlich optimistisch in die Zukunft. So gesehen wird es eine Menge zuversichtlicher Käufer bei der Goffs Foal Sale im irischen Kill gegeben haben, denn die viertägige Auktion endete am Donnerstag mit ausgezeichneten Zahlen. Es ist neben der Tattersalls-Auktion kommende Woche in Newmarket die wichtigste Fohlen-Auktion in Europa und ganz sicher ein Indiz für die Markt-Situation.  

Der wichtigste Tag mit den mutmaßlich besten Angeboten war wie immer der Mittwoch. Allein bei dieser Session stieg der Schnitt pro Umsatz auf 115.485 Euro, was ein Plus von stolzen 61% gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Und es waren natürlich auch die höchsten Preise fällig. Salestopper war ein Sohn von Sea The Stars, den das Baroda Stud für Yuesheng Zhangs Yulong-Unternehmen anbot und der für eine glatte Million Euro an Godolphin verkauft wurde. Er ist ein Bruder der Prix Vermeille (Gr. I)-Siegerin Teona (Sea The Stars) aus der Pretty Polly Stakes (Gr. I)-Siegerin Ambivalent (Authorized), die Yulong vergangenen Dezember bei Tattersalls tragend von Sea The Stars für 925.000gns. gekauft hatte. “Wir hatten ihn mehrfach beobachtet und es hat uns gefallen, was wir gesehen haben”, kommentierte Godolphins Chefeinkäufer Anthony Stroud die Neuerwerbung. Unterbieter war mit Juddmonte ein weiteres Schwergewicht der Szene. Die Mutter Ambivalent ist erneut tragend von Sea The Stars.

550.000 Euro erlöste ein Night Of Thunder-Sohn aus einer rechten Schwester des Gr. I-Siegers Gear Up (Teofilo). Die Käufer waren John Christensen und Alice Weiste, die von Dänemark aus im Pinhooking-Geschäft sind und den jungen Hengst im kommenden Jahr erneut bei Goffs anbieten werden. 

In diese Richtung zielen natürlich immer auch die Fohlen-Käufe von Philipp von Stauffenberg. Tief in die Tasche griff er bei einem weiteren Night of Thunder-Hengst, einem Sohn der zweifachen Siegerin Sonata Ultima (Acclamation), deren Bruder Lilbourne Lad (Acclamation) Gr. II-Sieger und Deckhengst ist. “Wir mussten uns ziemlich strecken, um ihn zu bekommen”, kommentierte Stauffenberg seinen Kauf, “aber er stammt von einem außergewöhnlichen Deckhengst und ist ein außergewöhnliches Fohlen. Es ist aktuell nicht einfach, Fohlen zu kaufen, aber das war eigentlich klar, nachdem die Jährlingsauktionen im oberen Bereich so stark waren.” 

Die mögliche Gunst der Stunde nutzend unterschrieb der westfälische Pinhooker gleich sieben Kaufzettel in Höhe von insgesamt 910.000 Euro. Zweimal war es noch sechsstellig: Bei einem Starspangledbanner-Hengst aus der Familie der Gr. I-Sieger Dream Ahead (Diktat) und Fairyland (Kodiac), der 150.000 Euro kostete, und bei einem Hengst aus dem ersten Jahrgang des Fliegers Starman, für den 115.000 Euro angelegt werden mussten. Ein weiterer Newcomer in der Deckhengstszene ist Minzaal, von dem Stauffenberg einen Hengst für 85.000 Euro erwarb. Weitere Akquisitionen im mittleren fünfstelligen Bereich betrafen eine Sottsass-Stute aus der Waldrun-Familie, sowie Stuten von Mohaather und Ghaiyyath. 

Coolmore war auch nicht untätig, MV Magnier ersteigerte eine Camelot-Bruder der 1000 Guineas (Gr. I)- und Prix Rothschild (Gr. I)-Siegerin Mother Earth (Zoffany) für 420.000 Euro. Im höheren Bereich war zudem Sumbe tätig, Night of Thunder und Blue Point sind die Väter von zwei erworbenen Hengsten. 

Von 878 Fohlen wurden 670 für 32,6 Millionen Euro verkauft. Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 48.703 Euro. Das ist ein starkes Plus gegenüber 2023, als 709 Fohlen für 25,8 Millionen Euro und einem Schnitt von 36.420 Euro versteigert wurden. Bei Goffs geht es am Freitag und Samstag mit einer Breeding Stock Sale weiter.

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