TurfTimes:
Ausgabe 844 vom Freitag, 22.11.2024
In vier Teile ist die Vente d’Automne von Arqana in Deauville in dieser Woche gegliedert, wobei es am Montag mit Pferden im Training begann. Die folgenden Tage standen im Fokus des Hindernissports mit zunächst Zweijährigen, den “Stores”, dann Jährlingen und schließlich am Donnerstag Stuten und Mutterstuten.
Es gab eine Reihe von deutschen Elementen zu Wochenbeginn, im Fokus war der Verkauf von Westminster Racehorses’ Westminster Moon (Sea The Moon). Der vorjährige Derbysieger in Warschau war von Trainer Andreas Wöhler in diesem Jahr zu zahlreichen Gruppe-Platzierungen geführt worden, so war er u.a. Dritter im Großen Dallmayr-Preis (Gr. I). Für 260.000 Euro ging er über Toby Jones nach Irland, wo er von Trainer Tony Martin für Rennen über Sprünge vorbereitet werden wird. “Das war in etwa auch unsere Preisvorstellung”, meinte Westminster-Eigner Marian Ziburske, “man gibt ein solches Pferd natürlich nur sehr ungern ab, aber mit aktuell rund fünfzig Pferden im Rennstall muss man auch einmal loslassen.” Noch ein weiteres Aushängeschild aus dem Westminster-Imperium fand einen neuen Besitzer, Kaneshya (Hunter’s Light), Quinté-Sieger und für Henri-Alex Pantall vor einigen Wochen im Wielka Warszawska (LR) in Warschau erfolgreich, ging für 92.000 Euro an Alessandro Marconi, einen für den Mittleren Osten tätigen Agenten.
Den Stall von Andreas Suborics verlassen wird Done Deal (Intello), zweifacher Sieger für den Stall Houlgate und zweimal Fünfter auf Listenebene. Hana Jurankova bekam bei immerhin 140.000 Euro den Zuschlag. “Er ist für einen serbischen Besitzer, der einen Steher gesucht hat”, erklärte sie, “und wird vorzugsweise in Osteuropa laufen.” Der bisher von Suborics trainierte Liberty Racing-Dreijährige Platin Moon (Sea The Moon), bei seinem einzigen Start Dritter, wechselte für 32.000 Euro in den britischen Hindernissport. Der Schlenderhaner Ante Alios (Guiliani) wurde für 14.000 Euro verkauft.
Den Höchstpreis von 480.000 Euro erzielte der bisher von Carlos und Yann Lerner trainierte Newlook (New Bay), der in den vergangenen Wochen drei Rennen in Folge gewinnen konnte, zuletzt den Prix Vulcain (LR) über 2500 Meter in Deauville. Seine Zukunft liegt in Australien im Stall von Trent Bussittin und Natalie Young, den Zuschlag bekam der Agent Jarred Magnabosco.
Käufe von deutschen Besitzern und Trainern gab es auch. So trugen sich Claudia Schwanenberg, Conny Whitfield, Scarlet Möller und Sven Schleppi mit Akquisitionen bis zu 20.000 Euro in die entsprechende Liste ein.
Das Ergebnis in diesem Segment war eher enttäuschend, denn von 186 Lots wurden 150 zu einem Schnitt von 31.067 Euro verkauft, rund 10.000 Euro weniger als 2023. Allerdings leben Auktionen dieses Formats auch stets von den jeweiligen Angeboten.
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Nicht unbedingt einfach gestaltete sich der Markt im Hindernisbereich. Los ging es am Dienstag mit Zweijährigen und Jährlingen, wobei in erster Linie Nachkommen des Spitzenvererbers Doctor Dino gefragt waren. Die wie immer investitionsfreudige Familie Papot erwarb für 130.000 Euro einen Doctor Dino-Hengst aus der Listensiegerin Aterisk (Mo Risk At All), 90.000 Euro erlöste ein weiterer Doctor Dino-Jährling. Für 75.000 Euro ging ein Saint des Saints-Sohn an Thomas Maudet, er ist ein Sohn der vom Gestüt Auenquelle gezogenen Floriana (Seattle Dancer), die mit Farclas (Jukebox Jury) bereits einen erstklassigen Hürdler gebracht hat. Deutlich besser wurde es am Mittwoch nicht, wobei insbesondere die schwache Verkaufsrate ins Auge sprang. An den beiden Tagen wurden von 186 Jährlingen 116 zu einem Schnitt von 31.129 Euro verkauft, zehn Prozent unter dem Vorjahreswert.
Aus deutscher Sicht gab es jedoch einen interessanten Verkauf, denn in diesem Segment erzielte der von Yannick Fouin gezogene King Dalee mit 255.000 Euro den Höchstpreis. Der Galiway-Jährlingshengst ist ein Bruder des Derbysiegers Sisfahan (Isfahan). Nach diesem hatte die Mutter Kendalee (Kendargent) noch einen platziert gelaufenen Saint des Saints-Hengst gebracht. Alain Jathiere war der Käufer, Fouin wird ihn trainieren, wobei keineswegs ausgeschlossen ist, dass er auf der Flachen debütiert. Doctor Dino-Jährlinge waren am Mittwoch ebenfalls gefragt, sie erlösten 142.000 bzw. 110.000 Euro.
Am Donnerstag, als Mutterstuten, Stuten und Fohlen im Ring waren, gab es zwei sechsstellige Zuschläge. Garde de Burge (Kapgarde), eine Fünfjährige, Siegerin auf Gr. II-Ebene in Auteuil, ging tragend von Jigme für 160.000 Euro an Guy Petit. 120.000 Euro brachte mit Saint Paul Saga (Saint des Saints) ein Hengstfohlen, dessen Mutter Paul’s Saga (Martaline) u.a. den Grande Course de Haies d’Auteuil (Gr. I) gewinnen konnte.
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