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Sybille Vogt saß mit Santagada im Zukunfts-Rennen auf dem richtigen Pferd

Santagada mit Sibylle Vogt nach dem Sieg im Zukunfts-Rennen. ©galoppfoto - Sarah Bauer

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Pressemitteilung & Turf-Times Redaktion

Dass nach einem der wichtigsten Rennen für zweijährige Pferde hierzulande am Mittwochnachmittag auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim die deutsche Nationalhymne gespielt werden würde, hatten nur wenige der 5.900 Zuschauer geglaubt. Doch die hierzulande trainierten Youngsters machten die Entscheidung im 151. Renate und Albrecht Woeste – Zukunfts-Rennen (Gruppe III, 1.400m, 55.000 Euro) unter sich aus. In einem ungemein spannenden Highlight am dritten Tag der Grossen Woche 2024, gesponsert vom Ehrenpräsidenten von Deutscher Galopp und seiner Ehefrau, triumphierte die aus der Zucht des Gestüt Höny-Hofs stammende Soldier Hollow-Tochter Santagada in den Farben des Gestüt Park Wiedingens von Helmut von Finck . Im Sattel der 12;5:1-Außenseiterin saß die Top-Amazone Sibylle Vogt.

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Vom allerletzten Platz im siebenköpfigen Feld überspurtete die Tochter des kürzlich leider abgetretenen Ausnahme-Deckhengstes Soldier Hollow noch alle Gegner und kam mit einer dreiviertel Länge Vorsprung zur Siegprämie von 32.000 Euro. Santagada verteidigte damit nach zwei Starts ihre weiße Weste. Für den Kölner Trainer Peter Schiergen machte der ebenfalls sehr stark nachsetzende Zweite Dhitjari, der Wahl des ersten Stalljockeys Bauyrzhan Murzabayev, ein Traumergebnis perfekt. Auch die Auenquellerin Turf Sumy packte als Dritte noch mächtig an.

Dagegen hatte der klare Favorit Assertively aus England von der Spitze aus früh genug und belegte lediglich Rang vier vor dem ebenfalls weiter vorne erwarteten Franzosen Supido, der Fußball-Star Antoine Griezmann gehört. Balzarini und Let’s Attack konnten wenig beeinflussen.

Stimmen zum 151. Renate und Albrecht Woeste – Zukunfts-Rennen

Sibylle Vogt (Jockey der Siegerin Santagada): „Es ist ein Traum, mit solch einer Stute dieses Rennen zu gewinnen. Sie hatte zuvor erst einen Start absolviert und trat gegen starke Konkurrenz an. Ich bin sprachlos.“

Peter Schiergen (Trainer der beiden Erstplatzierten Santagada und Dhitjari): „Ich hatte schon einigen Mumm auf meine Pferde und gehofft, dass sie beide unter die ersten Vier kommen würden. Beide hatten sich weiter verbessert. Santagadas Erfolg zuvor war stark aufgewertet worden, auch Dhitjari ist ein sehr gutes Pferd. Während er in Auktionsrennen weitermachen könnte, bietet sich bei Santagada der Preis der Winterkönigin oder Rennen im Ausland an.“

Helmut von Finck (Besitzer der Siegerin Santagada): „Dieses Rennen hatte ich noch nie zuvor gewonnen. Natürlich hatten wir Respekt vor den Gästen, aber ich hatte gehofft, dass wir Black Type bekommen würden. Dass sie so stark anpackte, war sagenhaft.“

Bauyrzhan Murzabayev (Jockey des Zweitplatzierten Dhitjari): „Die Stute war heute besser als wir.“

Marcel Weiß (Trainer der Drittpaltziertn Turf Sumy): „Unter die Top 3 zu kommen, war unser Ziel, das haben wir erreicht. Alles ist perfekt. Im nächsten Jahr wird sie noch weiter kommen.“

Der Sieg im Coolmore Stud Baden-Baden Cup im Zeichen der Gäste

Die Pferde aus dem Ausland sind in vielen Top-Rennen der bisherigen Grossen Woche auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim das Maß aller Dinge. Auch im Coolmore Stud Baden-Baden Cup (Listenrennen, 1.800m, 25.000 Euro), gesponsert von einer der weltweit führenden Zuchtstätten in Irland, dominierten zwei Stuten aus Frankreich: Magical Hope (3,2:1), in Beaupreau von Henri-Alex Pantall für den Godolphin-Stall von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed vorbereitet, sicherte sich nicht unerwartet die Siegprämie von 15.000 Euro vor ihrer Landsfrau Bubble Sign.

Beim dritten Treffer in Folge der stetig verbesserten Magical Hope, einer Tochter des Galopp-Weltstars Frankel, verteidigte Jockey Adrie de Vries nach frühem Vorstoß auf der Geraden einen Hals-Vorsprung gegen die heranfliegende Bubble Sign.

Hohes Tempo ideal

„Es war sehr viel Tempo im Rennen, das kam uns sehr entgegen. Wir waren etwas früh vorne, aber es hat gereicht“, freute sich Adrie de Vries nach dem bisherigen Karriere-Höhepunkt der von ihm gesteuerten dreijährigen Pferdedame.

Bubble Sign wurde immer stärker und hätte es wenig weiter vielleicht sogar geschafft. „Eine sehr gute Leistung auf dieser Ebene, sie ist ein tolles Rennen gelaufen“, versicherte ihr Betreuer Mikel Delzangles.

Die Favoritin New York City hatte auf der Zielgeraden kurz die Spitze, konnte die Angriffe der Konkurrenz aber nicht mehr kontern. Rang drei war dennoch eine achtbare Vorstellung. Trainerin Sarah Steinberg: „Elastischer Boden wäre ihr mehr entgegengekommen, aber sie zeigt konstant ihre Leistungen und wird sich solch ein Rennen noch schnappen.“

Verpflichtende Vorbilder 

Mit seinen Halbbrüdern Loft und Lordano, beide von Adlerflug und beide Gruppe II-Sieger sind, hat der dreijährige Lord of England-Sohn Louvre sehr verpflichtende Vorbilder. Eine ähnliche Karriere scheint durchaus vorprogrammiert, denn der Stil des zweiten Karrieretreffers beim erst dritten Start war atemberaubend. Im Preis der BBAG Jährlings-Auktion 2024 (52.000 Euro, 2.400 m), die am Freitag wieder Deutschlands Top-Pferdeversteigerung des Jahres sein wird, lief der 3,3:1-Co-Favorit von einem der letzten Plätze dem ebenso stark gewetteten Argentum mühelos davon. Jockey Rene Piechulek ritt den Schützling des Mülheimer Erfolgstrainers Marcel Weiß mit enorm viel Vertrauen, beorderte ihn ganz an die Außenseite und zündete dort den Turbo. Leicht mit eineinviertel Längen schnappte sich Louvre den Siegpreis von 25.000 Euro. Er war seinerzeit bei der BBAG im Besitz seines Züchters geblieben, worüber Manfred Ostermann vom Gestüt Ittlingen sicher froh sein dürfte: „Er hat einen unglaublichen Speed gezeigt“, brachte es der Möbel-Unternehmer auf den Punkt.

„Mein größter Mumm des Meetings“

Trainer Marcel Weiß fügte an: „Er war mein größter Mumm des Meetings. Louvre hat mich nicht enttäuscht. Er wurde mit viel Vertrauen geritten, hat einen faszinierenden Endspurt gezeigt und dürfte vor einer guten Zukunft stehen.“

Argentum lief als Zweiter sehr gut, zumal er deutlich mehr Gewicht als Louvre zu tragen hatte. „Wir sind sehr zufrieden, denn ich denke, wir haben nur gegen ein Gruppe-Pferd verloren“, erklärte Lars Wilhelm Baumgarten von Liberty Racing 2022.

Von der Spitze verteidigte True and Quick Platz drei gegen De La Luna, die stets mitgemischt hatte. Wenig zu sehen war von der hochgehandelten Olympia.

Favoritensieg zu Beginn

Als Viertplatzierte aus dem 166. Henkel – Preis der Diana stand die von Andreas Wöhler trainierte Night of Laki’s (2,5:1) im einleitenden 2.800 Meter-Rennen unter Eduardo Pedroza früh über der Konkurrenz. Offenbar war die Prüfung der richtige Test für einen Start im WETTSTAR.de – Deutsches St. Leger in Dortmund.

Tolles Debüt von Northern Monarch für Conny Whitfield

Wie verwandelt präsentierte sich Northern Monarch  9,4:1) beim ersten Start für die Iffezheimer Trainerin Conny Whitfield in einem 2.400 Meter-Ausgleich III, dem Preis der Gemeinde Muggensturm. Vom Start bis ins Ziel beherrschte er mit Hugo Boutin an Bord die Gegner. Zoey, Azamastan und Arturo komplettierten die Viererwette, die 875,9:1 Euro bezahlte.

Auch im zweiten Viererwett-Rennen, dem Preis des Fördervereins Baden Galopp Iffezheim e.V.-Otto Himpel Gedächtnisrennen, gab es einen Außenseiter-Erfolg durch den schon neunjährigen WallachTabularasa (17,4:1), der mit Alina Schubert in einem 1.800 Meter-Handicap seinen kürzlichen Treffer wiederholte und Cherub Rock, Alianne sowie Abayyah enteilte. Die Viererwette brachte 2.845,1:1 Euro.

Vogt und Schiergen auf der Überholspur

An einem tollen Tag für den Kölner Trainer Peter Schiergen und Deutschlands beste Rennreiterin Sibylle Vogt wollte auch der Dreijährige Narokan (2,5:1) nicht nachstehen und hielt gegen Kosakenzipfel und iLips Prince im Preis von Wein & Hof Hügelheim (Ausgleich I, 2.200M, 20.000 Euro) einen sicheren Vorteil fest. Bei einer Überprüfung der Rennleitung blieb es beim ursprünglichen Ergebnis. Damit war der dritte Tagestreffer für Sibylle Vogt und der zweite Sieg für Peter Schiergen perfekt.

Einen weiteren Amazonen-Treffer gab es im abschließenden 1.400 Meter-Handicap, als Melina Ehm den Seriensieger Steve Blake (7,5:1) beim fünften Start zum vierten Erfolg führte. Genau richtig stand der Zielpfosten beim neuerlichen Coup des von Dr. Rüdiger Stein-Schomburg in Bargfeld-Stegen vorbereiteten Siebenjährigen gegen Palimera, Chili Valentino (Sofie Hammer-Hansen schaffte bei ihrem ersten Ritt einen starken dritten Rang) und Repute. Die Viererwett-Quote betrug 4.525:1 Euro.

Der Wettumsatz in den zehn Rennen belief sich auf 489.405,13 Euro, das ist ein Plus von sechs Prozent gegenüber 2023.

Nächster Renntag am Samstag

Fortgesetzt wird die Grosse Woche am Samstag, 31. August, mit dem Ladies Day. Im Zentrum steht der T. v. Zastrow Stutenpreis (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.400 m). Hier geht es zum kompletten Renntag mit allen Rennen, Pferden, Formen, Jockeys, Trainern und Infos: Klick!

Quelle und weitere Infos: Baden Galopp

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