TurfTimes:
Ausgabe 818 vom Freitag, 24.05.2024
Technisch gesehen herrscht noch immer Frühling, aber aus der Sicht des Rennsports ist es etwas komplizierter. Die erste Phase der Saison endet mit den Frühjahrsklassikern, den „Guineas“, dann kommen die Derby-Wochen und danach ist man bereits mittendrin im Sommer. Die letzten osteuropäischen Frühjahrsklassiker wurden am vergangenen Wochenende in Warschau gelaufen. Beide wurden vom Generalpartner des polnischen Rennsports Westminster gesponsert und Marian Ziburske war auch als Besitzer in beiden Rennen stark vertreten. Auf dem Papier hatte er gute Chancen auf mindestens einen Sieg, aber am Ende musste er sich nur mit Platzierungen zufrieden geben.
Im Stutenklassiker Nagroda Westminster Wiosenna (1600 m, ca. 18.400 Euro) hatte Westminster Race Horses die Favoritin Bonnie Elizabeth (Territories) am Start, die aber nicht über den fünften Platz hinauskam. Den Sieg holte sich nach einer überzeugenden Vorstellung die von Dastan Sabatbekov gerittene Magnezja (Phoenix of Spain). Die Stute aus dem Stall Dream Team bescherte einen weiteren klassischen Erfolg ihrem Trainer Maciej Janikowski, allerdings musste sie den Schlussakkord der von Václav Luka jr. in Tschechien trainierten Kudafushi (Footstepsinthesand), der die lange Warschauer Zielgerade wesentlich besser als die spezifische Bahn in Most gefiel. Im Ziel fehlten ihr nur 1 1/4 Längen und sie schlug locker die dritte Socorania (Make Believe).
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Die 2000 Guineas, Nagroda Westminster Rulera (1600 m, ca 18.400 Euro), hatte ihren heißen Favoriten im Seriensieger Zen Spirit (Inns of Court) und der Schützling von Maciej Jodlowski ließ wieder keine Zweifel an seiner Klasse. Gut unterstützt vom spanischen Champion Václav Janácek löste er sich in der Zielgerade und gewann um 4 1/2 Längen vor der Überraschung des Rennens, dem Westminster-Repräsentanten Colonius (Outstrip). Auf dem dritten Platz folgte Smoke Plume (Advertise), hinter dem sich die einzige Stute im Feld Lynx Westminster (Holy Roman Emperor) aus der eigenen Zucht von Westminster Race Horses wacker hielt. Nach der Form von ihrer Trainingskollegin Kudafushi hätte sie in den 1000 Guineas um den Sieg gekämpft. „Zen Spirit ist noch sehr grün, er wird sich noch verbessern und sollte auch über weitere Wege klarkommen,“ meinte Janácek nach dem Rennen. Der Sieger läuft in den Farben des Stalles Singha von Kishore Mirpuri und M. W. Zmiejko.
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Im Rahmenprogramm kehrte der Derbysieger aus dem Jahre 2022 Jolly Jumper (Free Eagle) auf die Siegerstraße zurück. Unter Martin Srnec schlug er im packenden Finish des Nagroda Golejewka (2000 m, ca. 9.000 Euro) um einen Kopf den Klassemeiler Timemaster (Mukhadram), einen weiteren Kopf dahinter wurde Miss Dynamite (Vadamos) Dritte.
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Eine Überraschung gab es hingegen im Sprint Nagroda Traf Jaroszówki (1300 m, ca. 9.000 Euro), wo der 8-jährige Wallach Intuitive (Haatef) unter Dastan Sabatbekov die Favoritin Jenny Of Success (Rio de la Plata) um 3/4 Längen niederrang. Das dritte Platzgeld sicherte sich Shamadram (Mukhadram).
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Wesentlich ruhiger war es in Tschechien, wo nur ein besseres Rennen über die Bühne ging. Der achtjährige Schimmel Ignacius Reilly (Worthadd), den in Schlesien Eva Záhorová für den „Nagano Gold-Stall“ Syndikát V3J trainiert, dominierte mit David Liska zum dritten Mal im Grossen Mai-Preis (1610 m, ca. 6.100 Euro) auf der Prager Rennbahn und zeigte, dass man mit ihm auch in den diesjährigen Meiler-Highlights rechnen muss. Der lange führende Politicum (Lethal Force) rettete sich auf dem zweiten Platz nur um eine Nase vor Mr Dreamer (Mr. Owen) ins Ziel.
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In Bratislava wirft bereits das populäre Turf Gala-Meeting, das am 2. Juni stattfindet, seinen Schatten voraus. Im Prípravná cena (1200 m, 7.000 Euro) wurde für das größte slowakische Sprintrennen geprobt und mit einem sicheren Erfolg rückte der 4-jährige Capitano (Al Wukair) aus dem Stall Lokotrans in den Fokus. Der beim letztjährigen Turf Gala siegreiche und auf deutscher Listeneben platzierte Worth Choice (Worthadd) belegte den zweiten Rang vor dem vom Stall E.N.T. gezüchteten Little Lord (Zazou).
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Martin Cáp, Prag