Post aus Prag - Ange Guardian kann es noch
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Ein kürzeres Rennen hatte er seit drei Jahren nicht gelaufen und er war eines der ältesten Pferde am Start. Am Ende holte sich aber der von Susanne und Jürgen Kleibömer gezogene Ange Guardian (Banyumanik) unter Jirí Kousek einen lockeren Sieg im Úvodní Cross Country Koroka (4500 m, ca. 5.800 Euro) beim Pardubitzer Eröffnungsmeeting am Mittwoch. Der 11-jährige Schützling von Josef Vána schlug um 4 1/2 Längen Stretton (House Rules) und Mahony (Look Honey). Das fünfjährige Talent Evzen (So You Think) wurde knapp dahinter Vierter. Das Rennen wurde von einigen Reiterfehlern geprägt, zwei Pferde hatten ein anderes Hindernis gesprungen und es gab mehrere Kollisionen.
Ange Guardian gewann im letzten Jahr zwei Qualifikationsrennen für die Große Pardubitzer, im Saisonhöhepunkt selbst wurde er aber am Ende müde und schaffte nur einen sechsten Platz. Vána meinte danach, dass er die nächste Saison des zuverlässigen Steeplers etwas anders gestalten wird. Nach der Cantersieg am Mittwoch wird er nun erst die zweite Qualifikation am Ende Juni ansteuern.
Auch das zweite große Rennen des Pardubitzer Programms ging an die deutsche Zucht. Der von Bernd Nebel gezüchtete Lamum (Samum) aus dem Stall Lokotrans zeigte eine weitere große Leistung und gewann leicht um 2 Längen eine 3900 Meter lange Steeplechase, die als Vorbereitung für den Pardubitzer “Gold Cup” am 8. Juni ausgeschrieben wurde. Im Sattel des von Lubos Urbánek trainierten 6-jährigen war der Engländer Andrew Glassonbury. Der im Gestüt Wiesengrund geborene Dangerous Gleam (Generous), einst Sieger im Gold Cup, bestimmte die Pace und konnte unter Niklas Lovén noch dem zweiten Platz vor dem Favoriten Mustamir (Medicean) verteidigen.
Im Most wurde am vergangegen Sonntag das tschechische 1000 Guineas, Jarní cena klisen (1600 m, ca. 21.300 Euro), gelaufen. Mit Gold Memory (Havana Gold) setzte sich eine Stute durch, die zweijährig in fünf Starts keinen Euro verdiente und ein Rating von 60 besaß. Aktuell wird sie von Helena Vocásková für den Stall DS Gaudium trainiert. Für den jungen Reiter Michal Hrouda war es nicht nur der erste klassische Sieg, sondern auch der erste Erfolg in einem Grand Prix-Rennen. Die im April-Trial siegreiche Astoria (Silver Frost) folgte diesmal mit einem Abstand von 2 1/4 Längen, die dritte Pray Of Paris (Next Desert) avancierte zum bisher erfolgreichsten tschechischen Nachkommen des ehemaligen deutschen Derbysiegers.
Im ungarischen Harafi Díj (1600 m, ca. 6.200 Euro) gab es hingegen diesmal einen Triumph der einheimischen Zucht. Die im Gestüt Bábolna geborene Außenseiterin Lili (Pigeon Catcher) lief allen davon und bescherte der Amazone Rebeka Gönczi den größten Karrieresieg. Eine Überraschung war auch der zweite Platz der von József Böröcz gezüchteten Fit To Fly (Overdose), einer Tochter der mehrmals in Duindigter Listenrennen erfolgreichen Flying Sensation (Platini). Auf dem dritten Rang folgte die in Polen geborene Sagana (Camill).
Die aktuell beste ungarische Stute war aber offensichtlich im “2000 Guineas”, dem Nemzeti Díj (1600 m, ca. 12.300 Euro), zu sehen. Die von Stanislav Georgiev gerittene und trainierte Golden Sea (Born To Sea) kam am Anfang der Zielgerade mit großem Speed angeflogen und setzte sich um acht Längen Vorsprung von allen Hengsten ab. Hinter der Stute in den Farben von András Virág schnappte sich den zweiten Platz Dante’s Peak (Harbour Watch) vor Thunderstruck (Boheme Wango), dem kroatisch gezogenen Sohn der Peppercorn-Stute Mazzy.
Im Rahmen des großen Sonntags in Budapest wurde auch das traditionelle Batthyány-Hunyady Díj (1600 m, ca. 9.200 Euro) gelaufen. Ins Ziel rettete sich der fünfjährige Mágnás (Silver Frost) mit Zdeno Smida um eine halbe Länge vor der tapfer kämpfenden Stute Bíborhajnal (Fairlypi).
Der vom Stall 5-Stars gezüchtete Royal Gino (It’s Gino) gewann unter Jaroslav Línek das Bábolna Díj (2200 m, ca. 4.600 Euro).
Martin Cáp, Prag
