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Der neue Star in Hong Kong

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 611 vom Freitag, 27.03.2020

Der heiße Favorit Golden Sixty (Medaglia d’Oro) unterstrich seine Position als neuer Star des Rennsports in Hong Kong, als er am Sonntag in Sha Tin das mit 20 Millionen HK-Dollar dotierte BMW Hong Kong Derby gewinnen konnte. Es war am Ende aber eine knappe Entscheidung, denn am Ende war der 3:4-Favorit im Ziel nur einen Hals vor dem von Blake Shinn gerittenen Playa del Puente (Elzaam), einem 289:1-Außenseiter. Dieser hatte Ende Gegenüber einen schnellen Vorstoß an die Spitze unternommen, hatte in der Zielgeraden auch lange großen Vorsprung, doch wurde er am Ende noch knapp abgefangen. Rang drei ging an More Than This (Dutch Art), der Reliable Man-Sohn Reliable Team kam nach 2000 Metern im 14köpfigen Feld auf Platz fünf. Golden Sixty legte die letzten 400 Meter in 21,83 Sekunden zurück, das war auf dieser Distanz seit 2014 in Hong Kong keinem Pferd mehr gelungen.

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Es war der erste Derbysieg für Trainer Francis Lui, 61, auch für den Jockey Vincent Ho und Besitzer Stanley Chan. Seit Beginn des professionellen Rennsports in Hong Kong 1971 war es das erste Mal, dass Besitzer, Trainer und Jockey eines Derbysiegers sämtlich einheimisch sind. Francis Lui hatte Golden Sixty 2017 bei der New Zealand Bloodstock Ready to Run Sale für 300.000 NZ-Dollar (ca. €170.000) aus dem Angebot von Riversley Park erworben. Dieses Unternehmen, das sich im Pinhooking-Bereich engagiert, hatte ihn zuvor als Jährling für 120.000 A-Dollar (ca. €70.000) in Australien ersteigert. Seine Rennkarriere begann Golden Sixty noch in Neuseeland, wo er im Pre-Training war und dort auch drei Trials absolvierte, das letzte im August 2018 in Te Teko, dort war er siegreich. Erst danach wechselte er nach Hong Kong, wo er jetzt bei elf Starts zehnmal gewonnen hat, seit Juli 2019 ungeschlagen ist. Seinen nächsten Auftritt soll er in der Champions Mile (Gr. I) oder im über 2000 Meter führenden Champions Cup (Gr. I) am 26. April in Sha Tin haben.

Er stammt aus dem Cross von Medaglia d’Oro mit Töchtern von Vätern, die Forty Niner als Vater haben, Rachel Alexandra und Songbird sind Beispiele dafür. Die Mutter Gaudeamus (Distorted Humor) hatte Jim Bolger 2005 als Jährling in Keeneland erworben, für ihn gewann sie u.a. die Debutante Stakes (Gr. II) in Leopardstown. Später wurde sie nach Australien verkauft, wo sie u.a. den fünffachen Sieger und Dritten im Tasmanian Derby (LR) Igitur (Helmet) auf der Bahn hatte. In der international aufgestellten Familie findet man auch die Champions Bosra Sham (Woodman) und Hector Prospector (Woodman). Hans Wirth hat aus der Linie den guten Chopin (Santiago) gezogen.

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