Am heutigen Pfingstsonntag fand mit dem Irish Raceday der dritte Saisonrenntag auf der Hauptstadtrennbahn Berlin-Hoppegartenstatt. 8.400 Zuschauer erfreuten sich bereits ab dem Vormittag an acht spannenden Galopprennen und einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm. Viele der Besucher waren von Kopf bis Fuß in Grün gekleidet, die komplette Rennbahn erstrahlte in irischem Grün.
Höhepunkt des Renntages war das Comer Group International 53. Oleander-Rennen, Deutschlands wichtigstes und wertvollstes Rennen für die Extremsteher, denn die Gesamtdotierung lag bei 100.000 Euro. Nach den 3200 Metern in diesem Gruppe II-Rennen musste das Zielfoto zu Rate gezogen werden. Mitfavorit Waldadler hatte in der Zielgeraden die Führung übernommen und schien zu gewinnen, doch Gestüt Ittlingens Alessio (Teofilo) aus dem Stall von Peter Schiergen kam bei seinem ersten Start in der Saison immer besser auf. Genau im Ziel hatte er die Nase vorne: „Ein toller Kämpfer“, lobte Jockey Rene Piechulek seinen Schützling. „Er wurde auf den letzten Metern sehr schnell und wir konnten das Blatt noch wenden.“
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Kistenritt für René Piechulek für die verletzte Sibylle Vogt
Auf den Plätzen landen
Waldadler (Jo.:
Leon Wolff/Tr.:
Pavel Vovcenko, Bes.:
Stall Kalifornia) und
Nastaria (Jo.:
Miguel Lopez, Tr. u. Bes.:
Anna Schleusner-Fruhriep). Sibylle Vogt war beim Aufgalopp zum 1. Rennen
gestürzt, nahm am 2. Rennen auf
Winning Soldier zwar noch teil, musste dann aber wegen einer Armverletzung alle weiteren Engagements absagen. René Piechulek, der eigentlich den Ittlinger
Lordano hätte reiten sollen, der jedoch wegen für ihn nicht passender Bodenverhältnisse gestrichen wurde, sprang ein und gewann die Gr. II-Prüfung nach einem spannenden Finish mit einem Kopf gegen Waldadler. Zuvor hatte er schon mit
Kiko (
Electric Beat) für Trainer Pavel Vovcenko einen weiteren Kistenritt gewonnen und landete mit
Stall Fellows Freak (Neatico) für
Dr. Andreas Bolte im letzten Rennen des Tages noch einen dritten Treffer. Allerdings handelte sich Piechulek wegen eines Peitscheneinsatzes zu viel im Hauptrennen einen zweiwöchigen Lizenzentzug ein.
Während Alessio mit dem Sieg nun eine kostenlose Startmöglichkeit im Belmont Gold Cup Invitational, einem mit 250.000 Dollar dotierten Gruppe II-Rennen am 6. Juni auf der Rennbahn Saratoga hat, erhalten die drei Erstplatzierten eine kostenlose Startberechtigung im Comer Group International Irish St. Leger, das eine Gesamtdotierung von 600.000 Euro aufweist, am 15. September auf dem Curragh. Qualifiziert war also auch die Drittplatzierte Nastaria. Trainerin Anna Schleusner-Fruhriep: „Irland, wir kommen!“
Durchaus zufrieden sein konnte auch das Team des Zweitplatzierten Waldadler. Dessen Trainer Pavel Vovcenko hatte zuvor mit Self Solution (Best Solution) das Irland-Rennen und mit Kiko den Preis des Irischen Botschafters gewonnen. Reiter des Dreijährigen Self Solution war Waldadler-Jockey Leon Wolff, der direkt nachlegte und mit Pericolo (Holy Roman Emperor) das Saint Patrick Rennen und mit Egina (Soldier Hollow)den Preis der BMW Niederlassung Berlin gewann.
Die The Curragh-Trophy, benannt nach der größten Rennbahn Irlands, war das zweite sportliche Highlight. Dieser mit 20.000 Euro dotierte Ausgleich I, quasi die Bundesliga des Galopprennsports, wurde auf der Geraden Bahn über 1400 Meter gelaufen. Es gab einen überraschenden Sieg von French Conte (Reliable Man) aus dem Stall von Erika Mäder. An der Tribünenseite sprintete er an den beiden tschechischen Gästen Caucasian und Jir Sun vorbei. Im Sattel saß Martin Seidl. „200 Meter vor dem Ziel wusste ich, dass wir gewinnen, er hat einen guten Endspeed.“
Das Junges Ensemble Berlin Band, eines der führenden und größten sinfonischen Blasorchester in Berlin, sorgte mit Pop-Songs der Musikgeschichte genau wie DJ FOX für ausgelassene Stimmung.
Der nächste Renntag in Berlin-Hoppegarten ist am Sonntag, den 9. Juni. Es handelt sich um den Fashion Raceday.
Quelle und weitere Infos: Rennbahn Hoppegarten