Jede Woche Wettcoups

Der Wettcoup von Barney Curley, dem ungekrönten König der Szene in England, ist gerade ein paar Wochen her, da werden schon wieder zwei neue erfolgreiche Attacken auf die Buchmacher bekannt. Die eine ging letzten Samstag in Royal Ascot in den Wokingham Stakes über die Bühne, als die fünf Jahre alte Laddies Poker Two (Choisir) trotz einer Pause seit Oktober 2008 ein 26köpfiges Feld als 9:2-Favoritin hinter sich ließ. Trainer Jeremy Noseda, der die Stute für die Besitzergemeinschaft Magnier/Tabor/Smith betreut, gab anschließend zu, dass dieses 1200-m-Rennen bereits im Winter 2008 für das Pferd ausgesucht worden sei. Wegen einer Verletzung habe man aber von einem Start 2009 absehen müssen, stattdessen ein Jahr gewartet. Unter der Woche war die Stute noch zum Kurs von 16:1 zu haben gewesen, massive Wetten liessen sie dann zur Favoritin werden. In 1:12,27 Minuten stellte sie auch noch einen neuen Bahnrekord auf.

Am Montag war dann das irische Kilbeggan Schauplatz eines Wettcoups. Minuten vor dem Rennen waren in zahllosen Wettbüros im Lande Siegwetten in Höhe von 200 € auf den Wallach D Four Dave in einem Hürden-Handicap eingegangen. Der von Conor O'Dwyer trainierte Hürdler, morgens noch für 16:1 zu haben, kam zum Kurs von 5:1 problemlos zum Zuge. Mitbesitzer Douglas Taylor hatte 200 Wetter mit genauen Instruktionen und jeweils 200 € ausgestattet, sie sollten auf ein vereinbartes Zeichen hin das Pferd fünf Minuten vor dem Rennen in 200 verschiedenen WEttbüros im Lande wetten. Dem Vernehmen nach kamen aber nicht alle Wetter (sie sollen zwischen zehn und dreissig € bekommen haben) zum Zuge, da es sich mehrheitlich um nichtirische Bürger ohne Ahnung vom Rennsport gehandelt hat. So mancher wusste offenbar gar nicht, wie er vorgehen sollte. Taylor  sprach trotzdem von Gewinnen um die 200.000 €. Damit will er seine Hochzeit an diesem Samstag finanzieren.