Am Montag, dem 3. Oktober, gibt es traditionell am Tag der Deutschen Einheit noch einmal großen Sport in Hoppegarten: Mit dem 21. Westminster Preis der Deutschen Einheit wird das dritte Rennen der Europa-Gruppe (höchste Rennklasse – vergleichbar mit der Champions-League im Fußball) der Saison 2011 in Hoppegarten entschieden. Die Dotierung des über die international gefragte Mitteldistanz von 2.000 Metern führenden Rennens wurde auf 75.000 Euro stark angehoben und ist damit ein richtiger Knaller - kein deutsches Rennen der Europa-Gruppen II und III für dreijährige und ältere Pferde ist höher dotiert.
Westminster-Chef Marian Ziburske ist seit Langem vom Rennsport begeistert. Bereits zum dritten Mal ist Westminster Partner des Traditionsrennens, ausserdem baut Ziburske seit einem Jahr den eigenen Rennstall und seine Vollblutzucht immer weiter aus. „Unser Engagement in Hoppegarten und an dem für uns alle so viel bedeutenden 3. Oktober geht weiter. Wir sehen uns als einen langfristigen Partner in Hoppegarten und freuen uns, etwas zu der Erfolgsgeschichte dieser tollen Anlage und den Menschen dahinter beisteuern zu können. Die Zusammenarbeit ist höchst professionell und macht uns allen viel Freude“, so Ziburske.
Hoppegarten nannte man bis 1945 schlicht ‚die Zentrale’ – es war die unangefochtene Nummer 1 des deutschen Galopprennsports, mit über 1.000 hier trainierten Pferden, fast allen großen deutschen Rennen und herausragenden Besucher- und Wettumsatzzahlen. Mit der Teilung Deutschlands und Berlins war Hoppegarten vom Renngeschehen in grossen Teilen Deutschlands abgeschnitten. Gerhard Schöningh, seit 2008 erster privater Eigentümer einer deutschen Galopprennbahn: „Seit der Wiedervereinigung können wieder alle deutschen Galopper und Rennsportliebhaber unsere Bahn besuchen. Seit drei Jahren steigen unsere Besucherzahlen zweistellig, im Juli konnten wir erstmals seit 1944 wieder den Grossen Preis von Berlin an seine Geburtsstätte zurückholen. Wir sind auf einem sehr guten Weg, unsere alte Position in der Spitzengruppe der deutschen Rennbahnen neu zu besetzen.“ Wie in jedem Jahr werden auch 2011 grosse Massen von Berlinern, Brandenburgern und Fans aus ganz Deutschland am 3. Oktober auf die Hauptstadtrennbahn pilgern – dankbar für das „Wunder“ der Wiedervereinigung, das dem wiedervereinigten deutschen Rennsport seine größte und beste Renn- und Trainieranlage zurückgegeben hat.
Noch 18 Pferde sind vor dem letzten Streichungstermin am Montag, den 26. September für den 21. Westminster Preis der Deutschen Einheit startberechtigt. Als wahrscheinliche Starter gelten aktuell der in Hoppegarten bestens bekannte Russian Tango (Vorjahressieger des Rennens und Sieger im Hoppegartener Preis von Dahlwitz am 8. Mai 2011) aus dem Stall von Erfolgstrainer Andreas Wöhler (trainiert den Ersten und Zweiten des Deutschen Derbys). Der im Juli mit Deutschlands bestem Rennpferd Danedream im 121. Grossen Preis von Berlin erfolgreiche Trainer Peter Schiergen könnte mit dem frischen dreijährigen Gruppe-Sieger Theo Danon und der Stute Elle Shadow an den Start gehen. Der frische Gruppe I-Sieger Durban Thunder (Trainer Torsten Mundry) hat noch eine Alternative in einem grossen Rennen in Paris. Wer wird von den fünf noch genannten ausländischen Gästen an den Start gehen? Bereits in Hoppegarten eingetroffen ist der siebenjährige russische Hengst Sunshine Lemon mit seinem Erfolgstrainer Andrej Lyakhov. Bei 15 Starts war Sunshine Lemon zwölffacher Sieger in Moskau, Rostow und Kasan, wo er in diesem Jahr bei fünf Starts dreimal gewinnen konnte. Er ist bisher nur auf Sand gelaufen. Von den vier im Rennen verbliebenen Pferden aus England könnte mit dem vierjährigen Jutland erstmals ein Pferd des Kronprinzen von Dubai in Hoppegarten dabei sein. Sheikh Hamdan bin Mohammed al Maktoum ist im Galopprennsport längst in die Fußstapfen seines Vaters Sheikh Mohammed, des größten Rennpferdebesitzers der Welt, getreten.
Im Endlauf der Hoppegartener Sprint-Serie, einem mit 20.000 Euro sehr hoch dotierten Ausgleich III über 1.200 Meter der Geraden Bahn, wird ein großes Feld weit aufgefächert auf Deutschlands längster und breitester Sprintgeraden an den Zuschauern vorbeidonnern. Bisher genannt sind 15 Pferde, darunter bereits fünf Sieger der insgesamt neun Vorläufe der Saison 2010, unter anderem So oder So (leichter Sieger des letzten Vorlaufs) und der stets verlässliche Islington (am Platz von Christian Zschache trainiert). Ebenfalls dabei ist der Vorjahressieger des Finales, Shot to Nothing (Trainer Christian Sprengel). Es wird also ein „Handicap-Krimi“ werden, wo der Sieger nicht leicht zu finden sein dürfte.
Neben den für jedes Rennen angebotenen „einfachen Wetten“ - bei der Sieg-Wette muss der Sieger richtig vorhergesagt werden, bei der noch leichter zu treffenden Platz-Wette muss das getippte Pferd lediglich „plaziert“ - also Erster, Zweiter oder Dritter sein -, gibt es für die Wetter in zwei Rennen auch um sehr hohe Quoten. Hier wird die Viererwette mit einer Garantieauszahlung von 20.000 bzw. 10.000 Euro ausgespielt. Um gewinnen zu können, müssen die ersten vier Pferde in richtiger Reihenfolge vorhergesagt werden. Am Einheits-Renntag 2009 räumte ein 21jähriger Student der Humboldt-Universität Berlin richtig ab, als Einziger hatte er den Einlauf der ersten vier Pferde richtig vorausgesagt. 30.000 Euro war sein Gewinn für den richtigen Tipp mit einem Einsatz von nur 50 Cent. Wer sich ohne große Strategieüberlegungen oder intensives Studium der Formen der Pferde versuchen möchte, kann mit dem „Quick Pick“ in der Viererwette gewinnen. Der Computer am Wettschalter gibt für die Wetter auf Wunsch verschiedene Varianten aus und berücksichtigt dabei Pferde mit Chancen verstärkt.
Als 1948/49 die Luftbrücke mit den „Rosinenbombern“ den Berlinern lebenswichtige Lebensmittel und Hoffnung brachte, war eine Einheit Deutschlands noch in weiter Ferne. Im „Preis der Rosinenbomber“ können alle Besucher des Renntages die Restaurierung eines Rosinenbombers praktisch unterstützen. Die Rennbahn wird in diesem Rennen zehn Prozent aller auf der Rennbahn getätigten Wetteinsätze für diesen guten Zweck zur Verfügung stellen.
Auch für Kinder ist Hoppegarten an jedem Renntag ein Gewinn. Der Eintritt für eine Familie mit Kindern unter 14 Jahren kostet am 3. Oktober nur 18 Euro. Neben acht spannenden Galopprennen können die kleinen Rennbahnbesucher sich auf einen idyllischen Spielplatz mitten im Geschehen, eine Hüpfburg sowie Kinderschminken und Kinderwetten mit kleinen Preisen freuen – alles kostenfrei. Im beliebten Hoppegarten-Kindergarten werden sie auf Wunsch ebenfalls kostenfrei und liebevoll betreut.
Quelle: www.hoppegarten.com