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Gelungener Start in die BBAG-Auktionssaison

Der Salestopper Meeradler. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 571 vom Freitag, 07.06.2019

Die relevanten Zahlen der Frühjahrsauktion der Baden-Badener Auktionsgesellschaft (BBAG) waren teilweise deutlich besser als 2018 – das war die erfreuliche Bilanz der ersten Versteigerung 2019 in Deutschland, bei der wie immer die Zweijährigen im Blickpunkt standen. Bei idealem Wetter war das Auktionsgelände am vergangenen Freitag in Iffezheim bestens gefüllt, eine internationale Klientel war vor Ort, insbesondere Käufer aus Großbritannien, während aus dem Osten Europas diesmal kaum Zuspruch kam. Es zeigte sich aber einmal mehr, dass in Deutschland gerade um diese Jahreszeit ein erhebliches Interesse an Startpferden besteht.

Den Höchstpreis von 58.000 Euro erzielte der vom Gestüt Görlsdorf angebotene Meeradler. Der Adlerflug-Sohn war erst kurz zuvor von Peter Schiergen in den Stall von Axel Kleinkorres gewechselt, wird jetzt noch einmal einen Umzug vornehmen, denn Championtrainer Markus Klug ersteigerte ihn für Horst Pudwill, Unterbieter war Eckhard Sauren. „Er könnte etwas Zeit benötigen“, meinte Klug zu dem Hengst, der schon im vergangenen Jahr bei der BBAG im Ring war, allerdings keine Engagements für die diesjährigen Auktionsrennen hat.

Sehr aktiv war für diverse Kunden die Mülheimer Trainerin Yasmin Almenräder. Gleich das erste Pferd im Ring, die von AFP-Racing angebotene Zarena (Lord of England), ging in ihren Stall. Bei 20.000 Euro bekam das Gestüt Niederrhein den Zuschlag. „Ich wollte einfach einmal eine andere Linie“, erklärte Besitzerin Dr. Margrit Aengenendt den Kauf, seit Jahrzehnten züchtet Niederrhein bekanntlich erfolgreich mit der „N“-Familie.

Hans Bierkämper vom Stall Mandarin war zweimal am Zuge. Das war zunächst bei der Lot-Nummer 13 der Fall, einem eleganten Thewayyouare-Sohn, den Philip Prevost Baratte für den Züchter Taxi4Horses vorgestellt hatte. The Riot, Enkel der Listensiegerin Brisk Breeze (Monsun), hatte auch das Interesse des Stalles Salzburg auf sich gezogen, doch bei 43.000 Euro bekam Bierkämper den Zuschlag. Er könnte in den Farben seines Sohnes Frank laufen. 46.000 Euro kostete ein Silver Frost-Hengst aus einer Schwester des Spitzenfliegers Garnica (Linamix). Hier musste man sich gegen englische Opposition in Person von Trainer Harry Dunlop durchsetzen. Der vom Haras de Saint-Arnoult angebotene junge Hengst mit Namen Lucky in the Sky hatte am Morgen beim Breeze Up sehr zu überzeugen gewusst. Yasmin Almenräder hat für den Stall Mandarin mit dem diesjährigen Listensieger und Dritten in der Silbernen Peitsche McQueen einen Silver Frost-Hengst im Stall.

Zu den Stammgästen bei den Verkäufern in Iffezheim zählt seit Jahren der Ire Con Marnane. Seine Bansha House Stables hatten sechs Zweijährige nach Iffezheim geschickt, alle wurden verkauft. Der teuerste war ein Rio de la Plata-Sohn, der über den Agenten John Daniel Moore für 36.000 Euro in den Stall von Trainer Ed Dunlop nach Newmarket ging. Moore, der in Iffezheim noch nicht so oft tätig war und seinen Schwerpunkt im Kauf von Hindernispferden hat, war für mehrere Kunden im verschiedenen Preisbereichen tätig. So legte er 24.000 Euro für die zwei Jahre alte Rock Me (Sea The Moon) an, die vom Gestüt Görlsdorf angeboten wurde. Die Stute aus der Familie des großen Registano (Tauchsport) wird nach Frankreich gehen, langfristig wird mit ihr die Zucht angepeilt.

Im Bereich der älteren Pferde war der Auenqueller Itman (Soldier Hollow) das teuerste Pferd. Carola Ortlieb bekam für eine neue lokale Besitzergemeinschaft bei 28.000 Euro den Zuschlag, der Dreijährige wird eine Box bei Carmen Bocskai beziehen. Ohnehin konnten die örtlichen Trainer den einen oder anderen Neuzugang vermelden. Über die IVA-Alles wechselte ein Mastercraftsman-Sohn aus der Quintessenz (Soldier Hollow) für 24.000 Euro in den Stall von Trainer Lennart Hammer-Hansen. Mirek Rulec ersteigerte eine Kamsin-Stute aus der Zucht des Gestüts Karlshof für 26.000 Euro. Die Tochter der Listensiegerin Zazera (Shamardal) hatte am Morgen ein übrrzeugendes Breezing gezeigt.

Direkt Richtung Zucht geht es hingegen für Dolores (Reliable Man), die ebenfalls 24.000 Euro kostete, von Ronald Rauscher für das irische Kildaragh Stud gekauft wurde. Harry Dunlop ("Bei Arqana war ich mehrfach Unterbieter, deshalb bin ich nach Iffezheim gekommen") reiste mit zwei Pferden zurück nach England, darunter war mit dem drei Jahre alten Brighton Rock (Farhh) ein "Startpferd". Der Wallach aus dem Stall von Andreas Suborics kostete 20.000 Euro. 

Eine verpasste Gelegenheit war die drei Jahre alte Preciosa (Sea The Moon). Dass die Görlsdorferin aus dem Stall von Trainer Roland Dzubasz tags darauf den Kronimus Diana-Trial (LR) gewinnen sollte, konnte am Auktionstag natürlich noch niemand ahnen, doch war ihr Hoppegartener Debüt-Sieg gegen eine spätere Siegerin schon gut genug gewesen. Im Ring konnte der Reservepreis von 61.000 Euro nicht erzielt werden, es gab jedoch noch intensive Nachverhandlungen mit dem Team von Horst Pudwill, wobei es um wenige tausend Euro ging, doch konnte letztlich keine Einigung erreicht werden. 24 Stunden später war die Stute deutlich mehr wert. 

Bei dem erstmals in dieser Form bei der Frühjahrsauktion angebotenen Mutterstutenblock blieben höhere Gebote aus. Das lag auch daran, dass zahlreiche auf dem Papier attraktive Lots kurzfristig zurückgezogen wurden, teilweise wegen Nichtträchtigkeit.

BBAG-Frühjahrsauktion

 20192018
Angeboten9779
Verkauft6754
Umsatz€697.600€525.400
Schnitt€10.411,94€9.729,63

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