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Frankel-Fohlen prägen Goffs-Auktion

Das Frankel-Fohlen aus der Lily's Angel. Foto: Goffs

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 650 vom Freitag, 08.01.2021

Es waren die Nachkommen von Frankel, die der dreitägigen Goffs November Foal Sale, die wegen der Corona-Restriktionen um einige Wochen nach hinten verschoben wurde, kurz vor Weihnachten im irischen Kildare den Stempel aufdrückten. Die vier teuersten Fohlen der Auktion stammten sämtlich von dem Juddmonte-Hengst, wobei gleich drei für jeweils 440.000 Euro zugeschlagen wurden. Insgesamt wechselten 476 der angebotenen 637 Fohlen für 17.489.600 Euro den Besitzer, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 36.734 Euro. Die Auktion litt unter einer Reihe von prominenten Ausfällen, die Ergebnisse der Rekordauktion des Vorjahres konnten erwartungsgemäß nicht erreicht werden. Damals lag der Schnitt bei 49.051 Euro und auch die Verkaufsrate von 81% war um sechs Punkte besser als diesmal.

Die japanische Paca Paca Farm von Harry Sweeney, die schon bei Tattersalls als starker Fohlenkäufer aufgetreten war, sicherte sich einen der Frankel-Hengste für 440.000 Euro. Er ist ein Sohn der zehnfachen Siegerin Lily’s Angel (Dark Angel), die u.a. die Chartwell Stakes (Gr. III) sowie drei Listenrennen gewinnen konnte. Juddmonte, Eigner von Frankel, tritt eigentlich selten als Fohlenkäufer auf, doch bei einem Sohn des Ausnahmepferdes stand der Name des Unternehmens von Khalid Abdullah auf dem Kaufzettel. Er ist ein Bruder von Dinozzo (Lilbourne Lad), Gr. III-Sieger und Großverdiener in Hong Kong.

Die einzige Stute in diesem Frankel-Quartett ist eine Tochter der Brownstown Stakes (Gr. III)-Siegerin Marvada (Elusive City), die mit der Dahlia Stakes (Gr. III)- und Prix de la Nonette (Gr. II)-Siegerin Terebellum (Sea The Stars) bereits ein sehr gutes Rennpferd auf der Bahn hatte. Ihr jüngster Nachkomme ging für 440.000 Euro an Blackstar Bloodstock.

Ein von Frankel stammender Bruder der erwähnten Lily’s Angel (Dark Angel) zog naturgemäß auch großes Interesse auf sich, den Zuschlag bekam für 360.000 Euro Oneliner. Dahinter steht der Pinhooker Gerard Lowry, der denn auch gleich bestätigte, dass der Hengst als Jährling erneut in den Ring kommen wird.

Vor Ort war auch Philipp Graf von Stauffenberg, auf den drei Fohlen geschrieben wurden, die im kommenden Jahr vermutlich wieder in den Ring kommen werden. Der teuerste Kauf war der einer No Nay Never-Stute aus der Lady Ederle (English Channel), für sie mussten 260.000 Euro angelegt werden. Bei dem vom Ballintry Stud für den Züchter Stephen Sullivan vorgestellten Stutfohlen handelt es sich allerdings auch um die rechte Schwester von zwei Gr. II-Siegern, Nay Lady Nay (No Nay Never) und Arizona (No Nay Never), der gerade eine Deckhengstbox bei Coolmore in Irland bezogen hat. Aus der Familie kommt auch der Gr. I-Sieger und Deckhengst Dabirsim (Hat Trick).

80.000 Euro legte Stauffenberg für einen Free Eagle-Bruder der Listensiegerin und Gr. III-Dritten Flamingo Princess (Hot Streak) an. Deren Mutter ist eine Halbschwester der German 1000 Guineas (Gr. II)-Siegerin Hawksmoor (Azamour), erfolgreich in vier weiteren Gr.-Rennen, und von Royal Dornoch (Gleneagles), erfolgreich u.a. in den Royal Lodge Stakes (Gr. II). 72.000 Euro kostete schließlich eine Dandy Man-Tochter, deren zweite Mutter eine rechte Schwester der Gr. I-Siegerinnen Yesterday (Sadler’s Wells) und Quarter Moon (Sadler’s Wells) aus der Familie von Eminent (Frankel) ist.

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Es schloss sich eine eintägige Auktion von Mutterstuten und Stuten im Training an, bei der herausragende Angebote allerdings Mangelware waren. Der Handel wurde von Goffs als „solide“ bezeichnet. Immerhin 87% der 199 Lots wurden verkauft, der Schnitt pro Zuschlag lag bei einem deutlich kleineren Angebot als vor Jahresfrist bei 31.555 Euro, knapp fünf Prozent unter dem vorherigen Wert.

Den Höchstpreis von 390.000 Euro zahlte Timmy Hydes Camas Park Stud für die acht Jahre alte Zain Art (Excellent Art), die im letzten Jahr mit Aloha Star (Starspangledbanner) die Siegerin in den Ballanchine Stakes (Gr. II) auf der Bahn hatte. Die Mutter kam tragend von Land Force in den Ring, aus der Familie kommt auch der erfolgreiche Nachwuchsvererber Galiway (Galileo). 315.000 Euro legte das Ballylinch Stud für die dreizehn Jahre alte Sindiyma (Kalanisi) an. Die aus der Linie des Champions Sinndar (Grand Lodge) stammende Siegerin hat mit Sikandarabad (Dr. Fong) und Maries’s Diamond (Footstepsinthesand) bereits zwei Black Type-Sieger gestellt, sie kam tragend von Footstepsinthesand in den Ring. Aus dem starken Angebot von Godolphin wurde die vier Jahre alte Varamini (Siyouni) tragend von Invincible Spirit für 280.000 Euro an Margaret O’Toole verkauft. Sie ist eine Schwester der Gruppe-Sieger Volta (Siyouni) und Calvados Blues (Lando), die Mutter ist Schwester des Ittlinger Gr. I-Siegers und Deckhengstes Neatico (Medicean).  

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