Ermutigende Fohlen-Auktion
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TurfTimes:
Ein selten gewordenes Duell zwischen Coolmore und Darley um das teuerste Pferd der Auktion, ein Umsatz, der sich im Schnitt etwas unter dem Vorjahresniveau bewegte und ein trotz der wirtschaftlichen Lage unverändert kaufinteressierter Kreis von irischen Pinhookern - das waren die wichtigsten Eckpunkte der viertägigen Tattersalls Sale Foals vom Mittwoch bis Samstag letzter Woche in Newmarket. "Es scheint so, als ob Pferde derzeit die beste Geldanlage sind", fasste Patrick Cooper von der BBA Ireland die Investitionen seiner Landsleute zusammen. Und auch Scheich Mohammeds züchterischer Berater John Ferguson gehörte zu den eifrigen Käufern. Am Ende hatte er 16 Fohlen für etwas mehr als 1,7 Millionen Guineas erworben, war damit vor Blandford Bloodstock, BBA Ireland, dem irischen Yeomanstown Stud und Shadwell der umsatzstärkste Käufer. "Die wichtigsten Indikatoren einer Auktion, wie Schnitt pro Zuschlag, Medianpreis und Verkaufsrate sind relativ stabil geblieben", meinte Tattersall-Chairman Edmond Mahony, "damit kann man heutzutage durchaus zufrieden sein."
Nur zwei Fohlen ersteigerte MV Magnier für Coolmore, doch das waren dann auch gleich zwei der "Top Ten". Den Höchstpreis von 320.000 gns erzielte ein Sohn des unlängst eingegangenen Singspiel, der im Zuge der kompletten Bestandsauflösung des Bloomsbury Studs der Duchess of Bedford (die vor zwei Jahren auch eine Rolle bei dem geplatzten Deal zwischen Gala Coral und dem deutschen Rennsport spielte) in den Ring kam. Der junge Hengst ist ein Sohn der Listensiegerin First (Highest Honor), die bereits zwei Listensieger auf der Bahn hat und die auf die große Mutterstute Mrs Moss zurückgeht, eine der einflussreichsten Stammstuten in England in den letzten Jahrzehnten. Auch John Ferguson hatte großes Interesse an dem Hengst, konnte aber das finale Gebot von Coolmore nicht kontern. "Er ist für die Rennbahn gedacht", kommentierte Magnier, "es ist ein wunderbares Pferd, alle von uns mochten ihn." Bloomsbury, das neun Fohlen zu einem Schnitt von etwas mehr als 100.000 gns verkaufte, konnte noch einen zweiten Erfolg verbuchen, als eine Nayef-Schwester zum Listensieger Duplicity (Cadeaux Genereux) in den Ring kam. Jacqueline Norris vom irischen Jockey Hall Stud ersteigerte sie im Auftrag eines Kunden für 220.000 gns, Unterbieter war Angus Gold von Shadwell.
Der konnte sich kurze Zeit später ausgerechnet bei einem vom Jockey Hall Stud in den Ring gebrachten Hengstfohlen von Dansili schadlos halten. Dessen Mutter Miss Honorine (Highest Honor) war mehrfache Listensiegerin, ihr Sohn brachte 240.000 gns. Noch teurer war allerdings eine Tochter von Dubawi, die für 270.000 gns an den Agenten Richard Frisby ging und vorerst für eine englische Besitzergemeinschaft zur weiteren Aufzucht in das Whitsbury Manor Stud ging. Ein besonderer Erfolg war es für Züchter Peter Tellwright, der die Tochter der listenplatziert gelaufenen Cresta Gold (Halling) über das Furnace Mill Stud anbot, hat er doch in seiner Zucht gerade einmal drei Mutterstuten. Geradezu logisch war der Kauf eines Galileo-Hengstes von Coolmore, ist er doch der Sohn einer Halbschwester von Rock of Gibraltar (Danehill). Bei den Hengsten, die ihren ersten Jahrgang im Ring hatte, waren die Nachkommen des Darley-Stallions Raven's Pass sehr gefragt. Nicht überraschend ersteigerte John Ferguson zwei Hengstfohlen im oberen Preisbereich, für jeweils 170.000 gns einen Sohn einer Schwester zur Gr. I-Siegerin Elusive Wave (Elusive City) und einen Bruder zum Gr. II-Sieger Spice Route (King's Best).
Knapp ein Dutzend Fohlen wurde auf deutsche Rechnung gekauft. So erhielt die IVA von Rüdiger Alles bei 22.000 gns den Zuschlag bei einem Rock of Gibraltar-Hengst, der aus der Linie von Majorität stammt, die Mutter ist eine von Next Desert stammende Schwester u.a. von Macleya. Alle anderen Käufe, die wir teilweise schon in unserer letzten Ausgabe angerissen hatten, wurden im vierstelligen Bereich getätigt. Käufer waren u.a. das Gestüt Ohlerweiherhof, Nastassja Volz, das Gestüt Hachetal, Wilhelm Bischoff, Irmgard Thau, Ralf Rohne und Stauffenberg Bloodstock.
Über Ronald Rauscher als Consignor schickte erstmals das Gestüt Hofgut Heymann ein kleines Fohlenlot in den Ring. Drei der vier offerierten Fohlen fanden einen neuen Besitzer, den Vogel schoss dabei ein Shamardal-Hengst aus der Melody Fair ab, der für immerhin 75.000 gns an das Pier House Stud abgegeben wurde. Ein Authorized-Hengst aus der Nachtigall brachte 10.000 gns und ein Kheleyf-Hengst 5.500 gns. Aus der Zucht des Gestüts Hofgut Mappen erlöste eine Sinndar-Stute 6.000 gns.
Tattersalls Sale Foals
2011 | 2010 | |
Angeboten | 749 | 793 |
Verkauft | 560 | 618 |
Umsatz | 17.491.400 gns | 20.218.700 gns |
Schnitt | 31.235 gns (-5 %) | 32.716 gns |
Tattersalls Sale Foals - Salestopper
Pferd | Anbieter | Käufer | Preis |
H., v. Singspiel | Bloomsbury Stud | MV Magnier | 320.000 gns |
St., v. Dubawi | Furnace Mill Stud | Richard Frisby BS | 270.000 gns |
H., v. Dansili | Jockey Hall Stud | Shadwell Estate | 240.000 gns |
St., v. Nayef | Bloomsbury Stud | Jacqueline Norris | 220.000 gns |
H., v. Tamayuz | Coleman Stud | Blandford BS | 200.000 gns |
H., v. Galileo | Carrybeg Stud | MV Magnier | 200.000 gns |
H., v. Oasis Dream | Voute Sales | John Ferguson BS | 190.000 gns |
St., v. Galileo | Churchtown House Stud | London Thoroughbred | 190.000 gns |
H., v. Raven's Pass | Jockey Hall Stud | John Ferguson BS | 170.000 gns |
H., v. Raven's Pass | Usk Valley Stud | John Ferguson BS | 170.000 gns |