TurfTimes:
Ausgabe 761 vom Freitag, 31.03.2023
Es ist ein gegenüber dem Vorjahr etwas gestraffter Stutenbestand, mit dem Jürgen und Ursula Imm in das Jahr 2023 gehen. Die Grundausrichtung hat sich allerdings nicht geändert, unverändert sind die Stuten im Gestüt Römerhof und im Castletown Stud in Irland stationiert. Und die in Irland stehenden Stuten gehen natürlich wie seit Jahren erfolgreich praktiziert zu den prominenten Coolmore-Hengsten.
Der Saison 2023 dürfte durchaus optimistisch entgegen gesehen werden. In den Rennställen bei Waldemar Hickst, Christian von der Recke und Peter Schiergen ist man offensichtlich bei den drei Jahre alten Hengsten stark vertreten, denn mit Alpenjäger (Nutan), Nachtgeist (Highland Reel), Napolitano (Australia) und Nasomo (Australia) sind gleich vier noch mit einer Derbynennung ausgestattet. Und in der Grand Prix-Klasse werden Alter Adler (Adlerflug) und Nachtrose (Australia) an den Start kommen.
Im Deckplan wird in Deutschland natürlich Nerik besonders berücksichtigt. Der Vierjährige debütiert in diesem Jahr im Gestüt Lindenhof nahe Hamburg. Er gehörte zu den besten Vertretern des nach dem bisherigen Stand keinesfalls verkehrten Jahrgangs 2019, war Listensieger und Fünfter im Deutschen Derby (Gr. I). Eine herausragende Leistung zeigte er als Zweiter zu Rebel’s Romance (Dubawi) im Großen Preis von Berlin, doch schon wenige Minuten nach dem Rennen war klar, dass er sich dabei eine Verletzung zugezogen hatte, die schließlich zum Karriereende führte.
Er vertritt die aktuell erfolgreichste Linie der Familie Imm, ist Bruder der vorjährigen Gr. III-Siegerin Norge (Dylan Thomas), doch seine nahe Verwandtschaft zu einigen Top-Stuten der Herde schränkt seinen Radius etwas ein. Immerhin bekommt er vier Stuten, das ist schon ein solider Vertrauensvorschuss. Die zweifache Siegerin Amora (High Chaparral) hat als zweiten Nachkommen Alpenjäger (Nutan) gebracht, Sieger im Herzog von Ratibor (Gr. III)-Rennen, somit sicher ein Anwärter für die ganz großen Dreijährigen-Rennen in dieser Saison. Im Bavarian Classic (Gr. III) könnte es am 1. Mai losgehen, eine Nennung für das Union-Rennen (Gr. II) wurde interessanterweise nicht abgegeben. Rechte Schwestern von Alpenjäger sind bei Peter Schiergen bzw. auf der Koppel. Da Nerik aus einer Schwester des nach England abgegebenen Nutan (Duke of Marmalade) stammt, bietet sich eine Paarung mit ihm natürlich an.
Navarra, die nicht an den Start gekommen ist, ist Tochter eines Top-Vererbers und Schwester zur Nightflower (Dylan Thomas). Ihre ersten, von Amarillo stammenden Nachkommen stehen bei Christian von der Recke. Bei ihr kommt es mit Nerik zu einer relativ entfernten Inzucht. Niagara (High Chaparral) hat bei wenigen Starts gewonnen, eine zwei Jahre alte Nutan-Stute wird von Waldemar Hickst trainiert. Tirana ist in diesem Frühjahr die einzige Maidenstute. Sie hat zwei Rennen gewonnen und ist Schwester einer Siegerin. Die Mutter Turmalina (Doyen) war Vierte im Preis der Winterkönigin (Gr. III), sie hatte in der Spitze ein Rating von 88kg.
Mit Japan wird nur noch ein weiterer Hengst in Deutschland bedient. Artemisia (Peintre Celebre), Dritte im Diana-Trial (Gr. II), hat mit dem Gr. II-Sieger Alter Adler (Adlerflug) bereits einen Crack auf der Bahn. Sie stammt aus der Familie von Amarillo (Holy Roman Emperor), junge Nachkommen haben Nutan als Vater. Nantua (Australia) hat dreijährig gewonnen, ihr erstes Fohlen von Japan ist bedauerlicherweise kurz nach der Geburt eingegangen.
Die übrigen, sämtlich in Irland stationierten Stuten, gehen durchweg zu bewährten Coolmore-Hengsten. Neele (Peintre Celebre) hat mit Nymphea (Dylan Thomas), Nutan (Duke of Marmalade), Navaro Girl (Holy Roman Emperor) und Nazbanou (High Chaparral) mehrere Klassepferde gebracht hat, ist schon in zweiter Generation Blacktype-Vererberin. Der im vergangenen Jahr platziert gelaufene, drei Jahre alte Nachtgeist (Highland Reel) steht mit zahlreichen Nennungen für bessere Rennen versehen bei Waldemar Hickst. Zweijährig ist Narokan (Holy Roman Emperor), im Jährlingsalter Nerio (Highland Reel). Die Mutter geht wie im Vorjahr zu Australia, wohin sie von ihrer Tochter, der Gr. III-Siegerin und Prix Jean Romanet (Gr. I)-Dritten Navaro Girl (Holy Roman Emperor) begleitet wird. Dessen Erstling ist der hoffnungsvolle Prix de Conde (Gr. III)-Dritte Nasomo (Australia). Zweijährig ist die ebenfalls von Peter Schiergen trainierte Nurma (Crystal Ocean), im Jährlingsalter ist Narbonne (Mastercraftsman).
Nymphea (Dylan Thomas), Siegerin im Großen Preis von Berlin (Gr. I), wird von Sottsass gedeckt. Der “Arc”-Sieger hat in seinen ersten beiden Gestütsjahren in Coolmore 108 bzw. 126 Stuten als Partnerinnen. Nymphea hatte in ihrer Zuchtlaufbahn bisher eigentlich nur Pech, bei Peter Schiergen steht die drei Jahre alte Nabora (Highland Reel). Hingegen ist ihre Schwester, die Listensiegerin Nazbanou (High Chaparral), die auf der Liste von Waldgeist steht, mit Norge (Dylan Thomas) und Nerik (Ruler of the World) bestens vom Start gekommen. Zweijährig ist Nox (Waldgeist), im Jährlingsalter Nutrias (Holy Roman Emperor).
Mutter und Tochter sind die zu Camelot gebuchten Night of Magic (Peintre Celebre) und Nightflower (Dylan Thomas). Night of Magic hatte im vergangenen Jahr Nachtrose (Australia) auf der Bahn, erfolgreich in den Oaks D’Italia (Gr. II). Sie ist im Rennstall geblieben und hat interessanterweise als bisher einzige Nennung 2023 eine für das Comer Group International Oleander-Rennen (Gr. II) bekommen. Zweijährig ist Nisino (Mastercraftsman), eine Jährlingsstute heißt Nurania (Camelot). Nightflower, zweimal Siegerin im Preis von Europa (Gr. I), „Galopper des Jahres“, hat im Asterblüte-Stall mit Napolitano (Australia) einen hoffnungsvollen Dreijährigen, der am Sonntag in Düsseldorf gut genug in die Saison gekommen ist. Jüngere Nachkommen sind Novemberrose (Camelot) und Nurito (Waldgeist).
Die nicht gelaufene Nitika (Fastnet Rock) ist eine Schwester des in Frankreich ins Gestüt gegangenen Gr. II-Siegers Nerium (Camelot) aus der Familie des Derbysiegers Nicaron (Acatenango), der ansonsten noch Niagara angehört. In der Zucht ist sie noch nicht zu beurteilen, ein Jährlingshengst von ihr heißt Nerz (Sottsass). In diesem Jahr geht sie zu Magna Grecia (Invincible Spirit), dessen erster Starter gerade in Frankreich gewonnen hat.
Noch offen ist der Partner von Douala (Dubawi). Die Blacktype-Vererberin hat bei Peter Schiergen mit Dolomit (Mastercraftsman), der bei vier Starts dreimal gewonnen hat, einen interessanten Kandidaten für bessere Rennen im Stall. Eine zwei Jahre alte Highland Reel-Stute steht bei Waldemar Hickst.
AUSTRALIA (2011), v. Galileo – Ouija Board v. Cape Cross (Coolmore Stud/IRL)
Navaro Girl (2014), v. Holy Roman Emperor – Neele v. Peintre Celebre, Hengstfohlen v. Australia, 26.2.
Neele (2004), v. Peintre Celebre - Night Teeny v. Platini, trgd. v. Australia
CAMELOT (2009; v. Montjeu - Tarfah v. Kingmambo (Coolmore Stud/IRL)
Night of Magic (2005), v. Peintre Celebre - Night Teeny v. Platini
Nightflower (2012), v. Dylan Thomas – Night of Magic v. Peintre Celebre, trgd. v. Sottsass
JAPAN (2016), v. Galileo – Shastye v. Danehill (Gestüt Etzean)
Artemisia (2010), v. Peintre Celebre – Antique Rose v. Desert King, trgd. v. Japan
Nantua (2018), v. Australia – Nightflower v. Dylan Thomas
MAGNA GRECIA (2016), v. Invincible Spirit – Cabaret v. Galileo (Coolmore Stud/IRL)
Nitika (2014), v. Fastnet Rock – Nicolaia v. Alkalde, trgd. v. Gleneagles
NERIK (2019), v. Ruler of the World - Nazbanou v. High Chaparral (Gestüt Lindenhof)
Amora (2014), v. High Chaparral – Aslana v. Rock of Gibraltar, Hengstfohlen v. Japan, 19.2.
Navarra (2015), v. Invincible Spirit – Night of Magic v. Peintre Celebre, Hengstfohlen v. Isfahan, 29.1.
Niagara (2015), v. High Chaparral – Nicea v. Lando, trgd. v. Amarillo
Tirana (2019), v. Nutan - Turmalina v. Doyen, Maiden
SOTTSASS (2017), v. Siyouni – Scarlet’s Sister v. Galileo (Coolmore Stud/IRL)
Nymphea (2009), v. Dylan Thomas – Neele v. Peintre Celebre, trgd. v. Waldgeist
WALDGEIST (2014), v. Galileo – Waldlerche v. Monsun (Ballylinch Stud/IRL)
Nazbanou (2013), v. High Chaparral – Neele v. Peintre Celebre
noch offen
Douala (2007), v. Dubawi – Desca v. Cadeaux Genereux, trgd. v. Magna Grecia