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Tag der Gestüte: Besuch auf Etzean

Willkommen auf Etzean. Foto: Karina Strübbe

Autor: 

Karina Strübbe

TurfTimes: 

Ausgabe 836 vom Freitag, 27.09.2024

Mutterstuten mit Fohlen auf Gestüt Etzean. Foto: Karina StrübbeMutterstuten mit Fohlen auf Gestüt Etzean. Foto: Karina StrübbeFast zwanzig deutsche Vollblutgestüte öffneten anlässlich des „Tags der Gestüte“ am vergangenen Samstag ihre Tore. Das Schloßgut Itlingen veranstaltete eine Woche früher, die übrigen Gestüte veranstalteten am 21. September bei allerbestem Spätsommerwetter. Vielerorts hieß es „ausgebucht“, volles Haus. Dies war auch im südhessischen Oberzent der Fall, wo das Gestüt Etzean über 70 Besucherinnen und Besucher willkommen hieß. Gestütseigner Marc Sonnenburg hieß eine bunt gemischte Gästeschar auf dem von ihm in dritter Generation geführten Gestüt willkommen. Die Bandbreite der Besucher reichte dabei vom Galopperprofi aus dem Rennstall bis zum Vollblutneuling aus dem klassischen und Westernreitsport.

Deckhengst Japan mit seiner Koppelpartnerin Tilly.  Foto: Karina StrübbeDeckhengst Japan mit seiner Koppelpartnerin Tilly. Foto: Karina StrübbeGeboten bekamen die Gäste in gut zwei Stunden einiges. Marc Sonnenburg begann die Tour mit einem kurzen Abriss der Historie Etzeans, die vor 55 Jahren mit der Pacht der Hofstelle durch Heinz Weil begann. Aus kleinen Anfängen mit fünf Mutterstuten wurde schnell mehr, denn bereits im ersten Jahrgang erblickte mit Belmondo der erste Gruppesieger aus Etzean das Licht der Welt. Heute beherbergt das Gestüt rund 200 Pferde. Dazu zählen mit Japan, Waldpfad und Amaron drei Deckhengste, rund achtzig Mutterstuten, darunter neben rund 25 eigenen auch zahlreiche Pensionsstuten und natürlich die junge Nachkommenschaft. Besonders hervorgehoben wurden die aktuell besten Mutterstuten Etzeans. So präsentierten Marc Sonnenburg und Gestütsleiter Ralf Kredel Strawberry (Lord of England), bereits Mutter des Gr. III-Siegers und Deckhengsts Sea Bay (New Bay) und der Listensiegerin Samoa (Jukebox Jury) mit einem Stutfohlen von Lope de Vega, und die Gr. II-Siegerin Monami (Sholokov), die allen voran Mutter der Diana-Siegerin Miss Yoda ist. In diesem Jahr hatte sie ein Stutfohlen von Japan gebracht und ist aktuell tragend von Sea the Stars.Ralf Kredel erläutert die Jährlingsvorbereitung für die Auktionen. Foto: Karina StrübbeRalf Kredel erläutert die Jährlingsvorbereitung für die Auktionen. Foto: Karina Strübbe

Besondere Aufmerksamkeit erhielten die drei Deckhengste. Amaron und Waldpfad präsentierten sich am Hof, bevor die Besuchergruppe Japan einen Besuch auf dessen Koppel abstattete. Gemäß der Etzeaner Tradition bei der Deckhengsthaltung teilt sich Japan seine Koppel mit einer tragenden Stute, in diesem Jahr ist das die Maidenstute Tilly, die auch von ihm tragend ist. Seit 1992 hat man mit der gemeinsamen Haltung von Hengsten mit einer tragenden Stute gute Erfahrungen gemacht, dennoch eine Ausnahmeerscheinung. „Meines Wissens sind wir weltweit das einzige Vollblutgestüt, das das so macht“, so Marc Sonnenburg.

Strawberry mit Lope de Vega-Stutfohlen und Monami mit Japan-Fohlen. Foto: Karina StrübbeStrawberry mit Lope de Vega-Stutfohlen und Monami mit Japan-Fohlen. Foto: Karina StrübbeAuch das Drumherum kam bei der Tour über das weitläufige Gestütgelände zur Sprache. So erläuterte Ralf Kredel die naturnahe Aufzucht, darunter die Offenstallhaltung der Absetzer in Gruppen von acht bis zehn Pferden über den Winter sowie das Weide- und Bodenmanagement. Ein Ausflug zur Vorbereitung der Jährlinge für die Auktionen, der wichtigste Absatzmarkt für das Gestüt Etzean, durfte ebenso nicht fehlen. Dabei demonstrierten zwei von Japan stammende Jährlingsstuten, wie Führ- und Verladetraining auf Etzean funktionieren: Obwohl die beiden jungen Stuten angesichts der zahlreichen Besucher anfangs große Augen machten, beruhigten sich beide nach wenigen Runden wieder und präsentierten sich anstandslos oder kletterten in den bereitstehenden Transporter.Deckhengst Japan genießt seine Koppel. Foto: Karina StrübbeDeckhengst Japan genießt seine Koppel. Foto: Karina Strübbe

Nach gut zwei Stunden Rundtour, bei der ein Besuch bei den Mutterstuten mit Fohlen nicht fehlen durfte, wurde die Tour im Gestütshof bei Heiß- und Kaltgetränken sowie Brötchen und Kuchen beschlossen.Neugierig: Jährlingsstute von Japan auf Gestüt Etzean. Foto: Karina StrübbeNeugierig: Jährlingsstute von Japan auf Gestüt Etzean. Foto: Karina Strübbe

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