TurfTimes:
Ausgabe 361 vom Donnerstag, 02.04.2015
Ein acht Jahre alter Wallach, der sein halbes Pferdeleben in Dubai verbracht hat, gewinnt das höchstdotierte Pferderennen der Welt. Das ist zumindest aus züchterischer Sicht eine wenig aufregende Nachricht und der Sieg von Prince Bishop im Dubai World Cup zog denn auch in den ausländischen Fachmedien entsprechende Kommentare nach sich. Von einem unbefriedigenden Ergebnis war die Rede, selbst Scheich Mohammed, der Vater des Besitzers, sprach anschließend sehr verhalten von einer „positiven Überraschung“. Die Rennen in Meydan haben ihre eigenen Gesetze, nicht alle mögen sie – Coolmore/Ballydoyle hatte nicht einen einzigen Starter. Und gerade der World Cup hat in der Vergangenheit so manchen Sieger hervorgebracht, der eigentlich weniger zur exorbitanten Dotierung des Rennens passte. Auch im Rahmenprogramm dominieren oft Wallache oder vierbeinige Globetrotter, deren züchterischer Wert eher übersichtlich ist.
Highlights hat es aber trotzdem gegeben, der Sieg der Aga Khan-Stute Dolniya gehört dazu, besonders aber der von Solow im Dubai Turf. Das ist das Rennen, das im letzten Jahr, als es noch Dubai Duty Free hieß, von dem Japaner Just A Way gewonnen wurde. Den kürten die Handicapper Ende der Saison zum inoffiziell besten Pferd 2014, nicht zuletzt auf Grund der damaligen Souveränität. Die 6 ¼ Längen Vorsprung, die er damals hatte, konnte Solow nicht ganz toppen, es waren zwei Längen weniger auf einen Crack wie The Grey Gatsby. Die Leistung aber war ähnlich hoch anzusiedeln und wir sind uns sicher, ein Ausnahmepferd gesehen zu haben. Just A Way konnte seinen Sieg teilweise nicht bestätigen, bei Solow, übrigens auch ein Wallach, wird es wohl erst der Anfang einer großen internationalen Karriere gewesen sein. Theoretisch könnte er ja auch bis achtjährig laufen.