TurfTimes:
Ausgabe 738 vom Freitag, 30.09.2022
Mit Rekorden in mehreren Bereichen endete am vergangenen Samstag in Kentucky die Keeneland September Yearling Sale, die über zwölf Versteigerungstage laufende größte Jährlingsauktion der Welt. 2.847 Lots wurden für 405.495.700 Dollar verkauft, womit erstmals die 400-Millionen-Dollar-Marke überschritten wurde. Der bisherige Rekordumsatz wurde im Jahre 2006 erzielt, als 399.791.800 Dollar ausgegeben wurden. Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 142.429 Dollar, somit 7,83% über dem Vorjahreswert, damals schon eine Bestmarke. Dreissig Jährlinge wurden für eine Million Dollar und mehr verkauft, wobei 19 verschiedene Käufer beteiligt waren. 88 verschiedene Personen oder Syndikate investierten insgesamt mindestens eine Million Dollar für ihre Einkäufe.
Auffällig ist in den USA; dass immer mehr Partnerschaften gerade im oberen Preisbereich entstehen. Ein Beispiel ist das auf den Kauf zukünftiger Deckhengste spezialisierte Syndikat SF Racing, Starlight Racing und Madaket Stables, das für 21 Jährlinge 12,8 Millionen Dollar ausgab. Auch Coolmore hat sich in den Staaten diverse Partner gesucht, so etwa den bereits in unserer jüngsten TT-Ausgabe erwähnten Großinvestor Mike Repole. Trotz eines aktuell nicht besonders günstigen Umrechnungskurses von Yen zum Dollar waren rund zehn verschiedene japanische Gruppen in Keeneland und dementsprechend aktiv. Eher zurückhaltend agierte hingegen der Mittlere Osten. Shadwell erwarb immerhin vier Stuten, der Name Godolphin tauchte auf den Kaufzetteln nicht auf. Noch 2019 erwarb Godolphin Jährlinge für 16 Millionen Dollar, Shadwell gab 11,07 Millionen Dollar aus. Das Fehlen dieser Großinvestoren hat der Markt erstaunlich schnell kompensiert.
Zum dritten Mal in Folge war Into Mischief die Nummer eins der Vererber beim Gesamtumsatz. 58 seiner Nachkommen wurden für 30,5 Millionen Dollar verkauft. Im Schnitt lag mit einem Wert von 533.514 Dollar Quality Road knapp vor ihm, 37 seiner Nachkommen fanden einen neuen Besitzer. Bei den Hengsten mit dem ersten Jahrgang führte Omaha Beach (War Front) die Liste an. Von dem für 30.000 Dollar auf der Spendthrift Farm stehenden dreifachen Gr. I-Sieger auf Sand wurden 59 Nachkommen zu einem Schnitt von 214.695 Dollar verkauft.