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Post aus Prag - Queen Of Beaufay schlägt die Hengste im Prager Derby

Queen of Beaufay holt sich unter Petr Foret das Derby in Prag. www.galoppfoto.de - Petr Guth

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 725 vom Freitag, 01.07.2022

Dass Glück und Leid im Rennsport manchmal dicht beieinander liegen, hat am letzten Sonntag das Team des Stalles Pegas um den Besitzer und Züchter Jirí Trávnícek erfahren. In einem Moment erfüllte sich der langjährige Traum von Trávnícek über einen Sieg im Tschechischen Derby (2400 m, ca.72.700 Euro), als die aus der eigenen Zucht stammende Queen Of Beaufay (Zarak) in der Außenspur alle Gegner passierte und für den ersten Derby-Erfolg sowohl von Trávnícek, als auch von Trainer Dalibor Török und Jockey Petr Foret sorgte. Nach dem Absatteln erlitt aber die zweite Stute des Stalles Zaracampa (Zarak) in der tropischen Hitze einen Kollaps und lange Minuten sah es so aus, als ob sie nicht zu retten sei. Als sich die Stute nach tatkräftigem Einsatz von zahlreichen Helfern kurz nach der Siegerehrung wieder auf die Beine stellte und gesund und munter die Bahn verließ, gab es von der vollen Prager Tribüne einen noch größeren Beifall als ihre siegreiche Stallgefährtin vor wenigen Minuten bekam. „Die Emotionen gingen auf und ab, ich konnte die Siegerzeremonie so nicht genießen. Erst jetzt, als wir wissen, dass alles in Ordnung ist, können wir richtig feiern,“ sagte Dalibor Török, ein ehemaliger Top-Jockey und Neffe des sechsmaligen Siegers des Tschechoslowakischen Derby Vlastimil Smolík.

Der unweit von Jihlava (Iglau) stationierte Stall Pegas gehört seit vielen Jahren zu den größten tschechischen Rennsport-Operationen. Die eigene Zucht ist seit einigen Jahren im Haras de Beaufay in der Normandie stationiert und Queen Of Beaufay ist das erste Fohlen, das nach dem Besitzerwechsel in diesem Gestüt geboren wurde. Aus Frankreich stammt auch die zweite Mutter von Queen Of Beaufay Peinture Naive (Wagon Master), die 2005 in den Pegas-Farben das Prager Derby-Trial gewonnen hatte. Die von Trávnícek gezogene Mutter Pikardie (Sholokhov) war eine klassisch platzierte Steherin, ein Teil von ihren Nachkommen war erfolgreich in Hindernisrennen.

Queen Of Beaufay selbst wurde nur zweijährig bei ihrem Debüt in Karlsbad geschlagen. Danach folgten die Siege im Preis der Winterkönigin, in einem klassischen Trial und in den Tschechischen 1000 Guineas. Ihr weiteres Ziel soll nun Blacktype in Frankreich sein, aus dem Slowakischen Derby wurde sie diese Woche gestrichen.

3/4 Längen hinter der in der aktuellen Saison ungeschlagenen Siegerin wurde Stronger Together (Buratino) als bestes von den nachgennannten Pferden Zweiter, eine Nase vor dem stark kämpfenden Darling In Pink (Outstrip) und Ashat (Shalaa). Die zwei chancenreichen Hengste aus der Zucht des Gestüt Röttgen mussten sich mit den letzten Platzgeldern zufrieden geben. Well Prepared (Protectionist) kam 4 1/4 Längen hinter Queen Of Beaufay auf dem sechsten Platz ins Ziel und der nachgenannte Ariolo (Reliable Man) kam auf dem siebten Rang für einen Sieg nie in Frage. Auch Apollon (Soldier Hollow) und Shabana (Jukebox Jury) landeten im geschlagenen Felde.

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Jockey Jirí Palík erlebte trotz der Niederlage im Derby mit Ariolo einen erfolgreichen Tag. Im Sprint-Preis (1200 m, ca. 6.000 Euro) steuerte er für den Stall Vasury Kolesa und Trainerin Stepánka Mysková den überlegenen Sieger Worth Choice (Worthadd), im Tattersalls Mile (1600 m, ca. 6.000 Euro) setzte er sich mit dem dieses Jahr in glänzender Form agierenden Schimmel Politicum (Lethal Force) durch.

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Den Hattrick machte er eine Stunde nach dem Derby mit dem dreijährigen Gasparini (Eagle Top) perfekt.

Ein starkes Feld kam im Zlatý pohár – Gold Cup (2400 m, ca. 6.000 Euro), der dieses Jahr unter dem Patronat der tschechischen Armee gelaufen wurde, zusammen. Am Ende gab es aber mit dem 18:1-Außenseiter Rex Of Thunder (Night Of Thunder) einen überraschenden Sieger. Der von Michal Demo gerittene vierjährige Hengst aus dem Training von Jan Demele verwies die vom Gestüt Napajedla gezogenen Wellunca (Egerton) und Sapienti (Egerton) auf die Plätze.

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Martin Cáp, Prag

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