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Nur noch Vier gegen Novellist im Großen Preis von Baden

Novellist will in Iffezheim Maß nehmen für den Arc. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

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Turf aktuell

Man darf sich einfach nicht zu früh freuen. Der am Sonntag als Höhepunkt der „roßen Woche 2013“auf der Rennbahn Iffezheim/Baden-Baden anstehende Longines - Großer Preis von Baden (Gruppe I, 2400m, 250.000€) schien das Prädikat „Rennen des Jahres“ schon sicher zu haben. Nicht nur die Erneuerung des Duells der beiden dominierenden Vertreter des 2009er Jahrgangs, Derby-Sieger Pastorius und sein „runner up“ Novellist, sondern auch das Kräftemessen mit dem diesjährigen Derby-Sieger Lucky Speed versprach einen elektrisierenden Turf-Krimi, für den auch etliche ausländische Gäste noch im Gespräch waren.

Doch wie gesagt, man darf sich nicht zu früh freuen, denn letztendlich ist es statt des „Rennens des Jahres“ nur ein Fünf-Pferde-Rennen geworden (ein quantitativ derart bescheidenes Starterfeld gab es zuletzt 1992). Die Trainingsverletzung von Pastorius und die Erkältung von Lucky Speed machten alle Vorfreude zunichte, nur einer der „großen Drei“ des deutschen Turfs wird am Sonntag seine Startbox in Iffezheim beziehen. Auch aus dem Ausland hagelte es eine Absage nach der anderen, so dass bei der Starterangabe nur der mittlerweile in Tschechien trainierte Meandre (Mirco Demuro) die Internationalität der Prüfung wahrt. Die Rennleistungen des mehrfachen Gruppe I-Siegers im Besitz des tschetschenischen Präsidenten Ramzan Kadyrov lesen sich insgesamt zwar beeindruckend, doch ist der 5jährige Slickly-Sohn in dieser Saison nach seinem Wechsel von Andre Fabre zu Arslangirey Shavuev offensichtlich nicht mehr das Pferd der vergangenen Jahre.

Der von Andreas Wöhler in Gütersloh trainierte 4jährige Monsun-Sohn Novellist kommt wie Danedream im Vorjahr mit dem Sieg in den englischen King George im Gepäck nach Baden-Baden und übernimmt damit die klare Favoritenrolle bei seinem Aufgalopp für den in fünf Wochen in Paris geplanten Arc-Auftritt. Nach einigem Wirbel um die Jockeyfrage wird er diesmal wieder von Eduardo Pedroza geritten, mit dem er bereits das Gruppe II-Rennen beim diesjährigen Frühjahrsmeeting in Iffezheim gewann.

Ein ernsthafter Gegner ist im Quartett der Konkurrenten nicht auszumachen. Neben dem schon erwähnten Meandre, der zuletzt klar geschlagener Dritter im Großen Preis von Berlin war, treten auch die beiden Erstplatzierten des Großen Preises von Bayern an. Doch weder in Gestüt Karlshofs Seismos (Andrea Atzeni) noch in Gestüt Ebbeslohs Empoli (Andrasch Starke) dürfte Novellist ernsthafte Gefahr erwachsen. Auch der neben Empoli zweite Vertreter des aktuellen Derby-Jahrgangs, der von Jens Hirschberger in Mülheim vorbereitete US-Importhengst Quinzieme Monarque (Adrie de Vries), der im Derby auf dem 4. Platz endete, ist kaum als Sieger vorstellbar.

Novellist überstrahlt seine vier Konkurrenten derart, dass die einzig spannende Frage sich im Vorfeld auf den Umfang seines Vorsprungs beim sicher erwarteten Sieg konzentriert. Doch bei ähnlicher Ausgangslage vor dem letztjährigen Derby schaffte Novellist „nur“ den 2. Platz, Gewissheit hinsichtlich des Siegers in einem Galopprennen ist im Turf eigentlich ein Fremdwort.

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