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Mullins-Festival - nur nicht im Gold Cup

Der Sprung zum Gold Cup-Sieg: Inothewayurthinkin vor Galopin des Champs. www.galoppfoto.de - JJ Clark

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 858 vom Freitag, 21.03.2025

Eigentlich war am vergangenen Freitag alles angerichtet für eine erfolgreiche Titelverteidigung von Galopin des Champs (Timos), für den dritten Sieg des inzwischen Neunjährigen im bedeutendsten Hindernisrennen auf der Insel, dem Cheltenham Gold Cup (Gr. I). Trainer Willie Mullins hatte die ersten vier Rennen der Karte gewonnen, da sollte der fünfte Treffer mit dem 8:13-Favoriten nur eine Formalität sein.  

Doch am Ende war es der für 25.000 Pfund nachgenannte Inothewayyurthinkin (Walk In The Park) aus dem John McManus-Imperium, im Training bei Gavin Cromwell in Irland, der zur Quote von 15:2 den Favoriten auf den letzten Metern stehen liess. Dabei hatte der sieben Jahre alte Wallach bei den Starts zuvor in Gr. I-Jagdrennen im irischen Leopardstown gegen Galopin des Champs keine Chance gehabt, hatte nur Mittelplätze belegt. Doch scheint er in der Saison immer etwas Anlaufzeit zu benötigen, was auch 2023/2024 der Fall war, als er im März in Cheltenham die Kim Muir Chase (Gr. III) und später in Aintree die Mildmay Novices’ Chase (Gr. I) gewann. Für McManus war es insofern ein besonderer Sieg, da es sich bei Inothewayurthinkin nicht um einen der vielen teuren Einkäufe handelt, sondern um ein Produkt der eigenen Zucht. Züchterin ist Noreen McManus. Die Mutter Sway (Califet), eine Listensiegerin über Hürden in Auteuil, hatte mit Limerick Lace (Walk In The Park) bereits eine mehrfache Gr. II-Siegerin in Jagdrennen gebracht. Im Grand National wird der Gold Cup-Sieger nicht laufen, er wurde zu Wochenbeginn aus dem Rennen genommen. 

Die Niederlage von Galopin des Champs änderte aber nichts daran, dass Willie Mullins mit zehn Festival-Siegen die prägende Persönlichkeit in Cheltenham war. Am Freitag begann es mit einem Schock, denn im Triumph Hurdle (Gr. I), das der vorjährige Hamburger Derbysieger Palladium (Gleneagles) kurzfristig auslassen musste, stellte er mit der 100:1-Chance Poniros (Golden Horn) einen Sieger, der zuvor in der Öffentlichkeit noch keinen Sprung genommen hatte. Der Hürdendebütant war für Ralph Beckett vergangenes Jahr für Amo Racing in großen Handicaps unterwegs gewesen, in den Mullins-Stall kam er über die Tattersalls-Auktion, wo er im Oktober 200.000gns. gekostet hatte, sein neuer Besitzer ist Tony Bloom. Es wird wohl mit ihm auf der Flachen weitergehen, der Trainer schloss einen Australien-Trip nicht aus, der Melbourne Cup (Gr. I) könnte ein langfristiges Ziel sein. 

In den sieben Rennen des Donnerstags gab es ausschließlich Siege für aus Irland gekommene Pferde. Immerhin konnte auch Gordon Elliott einen Erfolg verbuchen. In 27 Rennen zuvor hatte er 47 Pferde ohne Treffer gesattelt, zumindest das letzte Rennen des Festivals, ein Hürden-Handicap für Nachwuchsreiter, ging an die von ihm trainierte Wodhooh (Le Havre). 

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Nachzutragen ist vom Donnerstag noch der zweite Platz des vom Gestüt Etzean gezogenen Anyway (Jukebox Jury) in einer Gr. II-Novices’ Chase. Der sieben Jahre alte Wallach, den David Butts in Irland trainiert, musste sich in einem 19köpfigen Feld nur dem Mitfavoriten Caldwell Potter (Martaline) beugen. Anyway war zur astronomischen Quote von 125:1 am Start, da er mit nicht unbedingt aufregender Form angereist war. In Irland hat der Sohn der Adira (Lomitas) bisher drei Hürdenrennen gewonnen, zuletzt im Sommer 2024 in Killarney.

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