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Josef Vana sagt Good bye

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 287 vom Donnerstag, 17.10.2013

Man musste sich schon vergewissern, wer eigentlich der richtige Sieger ist, wenn man kurz nach dem Einlauf der 123. Großen Pardubitzer (6900 m, ca. €195.000) die Ovationen sah, die Josef Vana von den 23 000 Zuschauern bekam. Die 61-jährige Legende des tschechischen Rennsports ritt am Sonntag vermutlich ihr letztes Rennen. „Nach so vielen Jahren ist mit der Rennreiterei Schluss, es gibt einfach viel zu tun im Stall und meine Frau wird immer ungeduldiger…“ meinte Vana und kündigte nach mehr als 30 Jahren das Ende seiner aktiven Karriere an.

"Time to say Good Bye": Josef Vana sen. mit Tiumen im letzten Jahr. www.galoppfoto.de - Petr Guth"Time to say Good Bye": Josef Vana sen. mit Tiumen im letzten Jahr. www.galoppfoto.de - Petr GuthDas alleinige Ende war jedoch für Vana und seine Anhänger enttäuschend. Sein Tiumen (Beaconsfield), mit dem er die Große Pardubitzer in den Jahren 2009 – 2011 gewinnen konnte, kam nach einer Kollision am letzten Sprung zu Fall und Vana kam somit um den vermeintlichen zweiten Platz. Die Zielgerade legte er zu Fuß zurück, unter ständigem Beifall der Zuschauer. Damit ging eine Ära zu Ende, in der Vana als achtmaliger Sieger des berühmten Rennens zum Liebling der Nation wurde.

Ein neunter Sieg war dieses Jahr aber nicht mehr drin. Die Vorjahressiegerin Orphee des Blins (Lute Antique) war wieder nicht zu schlagen und konnte mit Jockey Jan Faltejsek das zweite Mal in Folge Start-Ziel für den Stall Pegas und Trainer Greg Wroblewski gewinnen. Auf sehr weichem Boden war gegen die französische Halbblutstute kein Kraut gewachsen, beim Einlauf in die Zielgerade hatte sie unzählige Längen Vorsprung.

Diesmal wurde aber ihre Aufgabe etwas erleichtert, denn die anderen Favoriten fielen bereits in der ersten Hälfte des Kurses. Budapest, das zweite Pferd aus dem Vana-Stall, endete mit Josef Vana Jr. auf dem sechsten Sprung und auch die vier Pferde aus Irland und England hatten kein Glück. Die McManus-Pferde Mount Sion und Freneys Well fielen an den Sprüngen drei und sieben, der Brite Shalimar Fromentro endete am Hindernis Nr. 10. Sam Waley-Cohen schaffte es mit Zest For Life bis zum sechszehnten Sprung.

Das Rennen wurde von ungewohnt vielen Zwischenfällen geprägt, was neben dem Boden auf das schnelle Tempo von Orphee des Blins zurückzuführen ist. Ins Ziel kamen nur 6 von 20 Pferden. Hinter der Siegerin teilten sich die weiteren Plätze Außenseiter. Nikas (35:1) wurde Zweiter vor Klaus, gefolgt von Kasim (50:1) und Peintre Abstrait (150:1).

 Martin Cáp, Prag

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