Drucken Redaktion Startseite

Japans Deirdre in die Nassau Stakes

Autor: 

Josef Soppa

TurfTimes: 

Ausgabe 628 vom Freitag, 24.07.2020

Sie war für den Preis von Europa (Gr. I) im Gespräch, die sechs Jahre alte japanische Stute Deirdre (Harbinger). Doch am Wochenende teilte ihr Trainer Mitsuru Hashida in Japan mit, dass sein Stallcrack erneut die Nassau Stakes (Gr. I) in Goodwood am 30. Juli bestreiten wird. Dieses Rennen hatte Deirdre letztes Jahr gewonnen. Mit Oisin Murphy wird sie ihren ständigen Reiter im Sattel haben. Eigentlich sollte die Globetrotterin nach dem Start in den Prince of Wales's Stakes (Gr. I) in Royal Ascot im Vorjahr die Heimreise nach Japan antreten, doch nach einem sechsten Platz bei unpassenden Bodenverhältnissen nach ständigem Regen entschied man mit der Stute in Europa zu verbleiben. Als Basis wählte man Newmarket. Das Hauptziel für Deirdre ist der Prix de l'Arc de Triomphe (Gr. I), bedingt durch die derzeitige Situation ist sie das einzige japanische Pferd mit einer Nennung dort.

Pferde aus Japan sind gern gesehene Gäste auf den Rennbahnen rund um den Globus. Seit Ende 2016 ist es zudem unter Umständen finanziell attraktiv. Beginnend mit dem „Arc“ jenen Jahres konnten japanische Rennsportfans bestimmte ausländische Rennen bewetten, die Nassau Stakes gehören nicht dazu, sofern ein japanisches Pferd am Ablauf war. Dabei werden für einen in Japan geführten Pool eigene Quoten für die heimischen Wetter errechnet. Für den veranstaltenden Rennverein fällt dann ein gewisser Prozentsatz dieses Umsatzes ab. Als Deirdre beim letzten Start im Coral-Eclipse (Gr. I) den fünften Platz belegte, um 23:35 Uhr Ortszeit in Japan gelaufen, wurden bei der Japan Racing Association (JRA) in diesem Rennen rund 12,4 Millionen Euro am Toto umgesetzt. Dies ist knapp die Hälfte des deutschen Jahresumsatzes 2019.

Schon für das Kentucky Derby (Gr. I) 2017 wurde einer der 20 Startplätze für ein Pferd aus Japan frei gehalten. Auf der „Japan Road to the Kentucky Derby“ wird seitdem, ähnlich wie in den USA, über eine Punktwertung in vorher bestimmten Rennen der Kandidat für den „Run for the Roses“ ermittelt. Es gibt Gr. I-Rennen in Japan, Victoria Mile und Yushun Himba (Japanische Oaks), bei denen die drei Erstplatzierten jeweils in einem speziellen Rennen in Frankreich ohne Zahlung von Nenngeld und mit Transportkostenzuschuss willkommen sind.

Josef Soppa

Verwandte Artikel: