TurfTimes:
Ausgabe 846 vom Freitag, 06.12.2024
Im Haras de la Barbottière in Frankreich deckt im kommenden Jahr, dann 22jährig, It’s Gino (Perugino), ein einst in Deutschland völlig unbeachteter Deckhengst, dessen Karriere als Vererber im Herbst seiner Tätigkeit noch einmal so richtig Fahrt aufgenommen hat. Am vergangenen Samstag gewann sein Sohn Sir Gino beim fünften Start seiner Karriere sein fünftes und ganz sicher noch nicht letztes Rennen, als er unter Nico de Boinville im Fighting Fifth Hurdle (Gr. I) in Newcastle der Konkurrenz nach 3200 Metern keine Chance ließ. In Frankreich aus einer Tochter des Erlenhofers Anzillero (Law Society) gezogenn, hatte er beim Debüt für Carlos und Yann Lerner den renommierten Prix Wild Monarch (LR) über Hürden in Auteuil gewonnen. Er wurde danach nach England in den Stall von Nicky Henderson verkauft, siegte zu Beginn diesen Jahres in Gr.-Rennen in Cheltenham und Aintree und unterstrich jetzt seine Anwartschaft auf den Sieg im Champion Hurdle (Gr. I) kommenden März in Cheltenham. Quoten um die 4:1 gibt es auf einen Erfolg.
Ebenfalls bei Nicky Henderson steht für JP McManus der sechs Jahre alte Impose Toi (Sir Gino), der am Samstag ein mit rund 45.000 Euro doterten Hürden-Handicap gewann, sein sechster Sieg beim zehnten Start. Er kommt ebenso aus Frankreich wie Victtorino (Sir Gino), vergangenen Winter zweifacher Gr. III-Sieger über schwere Sprünge in Ascot. Am Samstag belegte er in der Coral Gold Cup Handicap Chase, in der die Siegdotierung 142.000 Pfund betrug, in einem 15köpfigen Feld Rang drei, der Sieg ging an Kandoo Kid (Kapgarde) aus dem Stall von Paul Nicholls. Barbottière ist schon die vierte Gestütsstation für It’s Gino, der zunächst durchaus kopfstarke Bücher gedeckt hat, doch hatte das Interesse zwischenzeitlich doch etwas nachgelassen. Das könnte sich für 2025 noch einmal ändern. Seine Decktaxe beträgt 3.800 Euro.
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Die Favoritin für das von Sir Gino angstrebten Champion Hurdle ist zum Kurs von 7:4 allerdings die von Willie Mullins für Rich Ricci trainierte Lossiemouth (Great Pretender), die nach der Sommerpause am Sonntag im irischen Fairyhouse das Hatton Grace Hurdle (Gr. I) gewann. Trotz einer Siegdotierung von 70.800 Euro waren nur vier Pferde am Ablauf, neben der Siegerin ein Trio aus dem Stall von Gordon Elliott, wobei Teahupoo (Masked Marvel), der im vergangenen Winter bei drei Gr. I-Hürdenrennen ungeschlagen blieb, auf Rang zwei einkam. Lossiemouth hat bei jetzt zehn Starts neunmal gewonnen.
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Eine bemerkenswerte Wendung hat die Karriere des vom Gestüt Brümmerhof gezogenen Naturally Nimble (Too Darn Hot) genommen. Vor zwei Jahren war er unter dem Namen Nearcos in Iffezheim im Ring und wurde für 150.000 Euro an das irische Powerstown Stud des renommierten Pinhookers Tom Whitehead verkauft. Bei der Breeze Up-Auktion von Arqana kam er im Frühjahr darauf erneut in den Ring, dort ging er für 140.000 Euro in den Stall von Joseph O’Brien. Es dauerte seine Zeit, bis er seine Maidenschaft ablegen konnte, das war nach einigen hochkarätigen Platzierungen im September beim siebten Start in Navan der Fall.
Von da an wurde der Hindernissport ins Auge gefasst. Beim ersten Versuch gab es in einem 21köpfigen Feld in Punchestown nur Rang sieben. Das war am 23. November. Nur eine Woche später ging es gleich in ein Gr.-III-Rennen, der Sprung gelang. Als 33:1-Außenseiter gewann er in Fairyhouse ein über 3300 Meter führendes Juvenile Hurdle (Gr. III). Für das Triumph Hurdle (Gr. I) beim Festival in Cheltenham gehört er jetzt zum erweiterten Favoritenkreis.
Bei der anstehenden Arqana-Auktion kommen mit Namoa (Soldier Hollow) und Narmada (Adlerflug) zwei Schwestern von Naturally Nimble in den Ring.