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Drei Millionen-Hengst für Coolmore

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 435 vom Donnerstag, 15.09.2016

Mit einem Drei-Millionen-Dollar-Zuschlag endete am Mittwoch in Keeneland/Kentucky „Book 1“ der weltgrößten Jährlingsauktion: Ein Scat Daddy-Halbbruder der Championstute Beholder (Henny Hughes) wurde am dritten Tag der Auktion für diesen Betrag Coolmores M.V. Magnier zugeschlagen und sorgte damit für einen formidablen Abschluss der Premium-Session.

Begonnen hatte es am Montag etwas zurückhaltend, doch je länger die Auktion dauerte, desto mehr Fahrt nahm sie aus. 346 Jährlinge wurden an den ersten drei Tagen in Keeneland für 120.225.000 Dollar verkauft, der Schnitt pro Zuschlag lag 347.471 Dollar und somit um 14,56 % über dem Vorjahrswert. Allerdings waren in diesem Segment auch deutlich weniger Pferde als vor Jahresfrist im Ring, rund einhundert wurde weniger verkauft. Nachdem an den ersten beiden Tagen nur zwei Jährlinge im siebenstelligen Bereich zugeschlagen wurden, waren es am Mittwoch gleich fünf.

Dass der Sohn des Ende letzten Jahres eingegangenen Scat Daddy (Johannesburg), angeboten von der Clarkland Farm, zum Salestopper wurde, kam natürlich nicht überraschend. Seine Mutter Leslie’s Lady (Tricky Creek), die ihn mit 19 Jahren zur Welt brachte, aktuell tragend von Medaglia d’Oro ist, war Listensiegerin, neben der bisher 17fachen Siegerin Beholder hat sie u.a. Into Mischief (Harlan’s Holiday) gebracht, CashCall Futurity (Gr. I)-Sieger und Deckhengst. „Er sieht toll aus, bewegt sich gut, das Pedigree spricht für sich selbst“, kommentierte Magnier seinen Kauf, bei dem er den 82 Jahre alten Wayne Hughes von der Spendthrift Farm, Besitzer von Beholder und Into Mischief als Unterbieter aus dem Feld schlagen musste. Die Zukunft des jungen Hengstes wird in Europa liegen, mutmaßlich bei Aidan O’Brien. Scat Daddy ist Vater der aktuellen europäischen Spitzenzweijährigen Caravaggio und Lady Aurelia.  

Die Versteigerung des 3 Mio.-Jährlings sehen Sie hier

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Coolmore war auch in den zweithöchsten Deal des Tages involviert. Zwei Millionen Dollar wurden zusammen mit der Bridlewood Farm in einen Sohn des Champions Tapit investiert, eine Bruder des Breeders‘ Cup Classic (Gr. I)-Siegers Mucho Macho Man (Macho Uno). „Er hat ein Deckhengst-Pedigree und genau deshalb haben wir ihn gekauft“, erläuterte Bridlewoods Manager George Isaacs, „höher wären wir bei ihm aber nicht gegangen.“

Persönlich vor Ort und in diversen Preisbereichen als Käufer involviert war Hamdan Al Maktoum, dessen Aktivitäten am Mittwoch im Erwerb von zwei War Front-Söhnen gipfelten. 1,9 Mio. Dollar kostete ein Hengst aus der Stakes-Siegerin Prize Catch (A.P. Indy), etwas günstiger war mit 1,3 Mio. Dollar ein Sohn der Gr. I-Siegerin Love and Pride (A. P. Indy). Bis einschließlich Mittwoch hatte Shadwell 15 Jährlinge, darunter nur drei Stuten, zu einem Schnitt von rund 716.000 Dollar erworben. Aktiv war auch der bei den Jährlingsauktionen in Europa bisher sehr zurückhaltende John Ferguson, der für Darley mehrfach als Käufer auftrat, so bei einer War Front-Stute, die 900.000 Dollar kostete.

Mandy Pope von der Whisper Hill Farm investierte höhere Beträge in zwei Tapit-Stuten. 1,4 bzw. 1,1 Mio. Dollar kosteten zwei nah verwandte Töchter des Champions, angeboten von Three Chimneys. Als Verkäuferin entwickelte Pope allerdings weniger Glück, denn der von ihr in den Ring geschickte War Front-Sohn der Champion-Stute Havre de Grace verließ bei 1,9 Mio. Dollar unverkauft den Ring. Dabei soll er zu diesem Betrag auf dem Markt gewesen sein, doch war beim Auktionator offensichtlich ein falscher Reservepreis hinterlegt.

Auktioniert wird in Keeneland noch bis Ende nächster Woche. Der Donnerstag war Ruhetag, am Freitag ging es mit „Book 2“ weiter. 

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