Deutsche Spuren in Cheltenham
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Aus züchterischer Sicht gibt es auch im englisch-irischen Hindernissport immer wieder Details mit deutschem Bezug. Im Blickpunkt war in Cheltenham am Eröffnungstag natürlich die Gr. I-Siegerin Honeysuckle, hat sie doch mütterlicherseits ein nahezu rein deutsches Papier, was im Pedigree der Woche zu sehen ist. Honeysuckle wurde von Dr. Geoffrey Guy im The Glanvilles Stud in Dorset gezogen. Schon als Jährling tauchte sie auf einer Auktion in Doncaster auf, wurde dann aber erst im zweiten Versuch von Guy 2017 in Irland für 9.500 Euro verkauft. 2018 kam sie dann nach einem souveränen Point-to-Point-Sieg erneut in den Ring, der jetzige Eigner Kenny Alexander erwarb sie für 110.000 Euro.
Der Sieg von Aramax (Maxios) tags darauf in einem Gr. III-Hürdenrennen für Vierjährige war fraglos ein „big point“ für den Züchter, das Gestüt Röttgen. 2017 war er von Jeremy Bossert für den Stall von Guillaume Macaire für 16.000 Euro bei der BBAG-Herbstauktion schon mit Blickrichtung Hindernissport gekauft worden. Vergangenen Mai war er Dritter in Dieppe, gewann dann in Vittel, um für gutes Geld den Weg in den Besitz von JP McManus zu nehmen. Nach zwei Anlaufstarts holte sich im Februar ein Hürdenrennen in Naas gewann jetzt auch beim Festival. Er ist ein Bruder des über Hürden auf Gr. I-Ebene erfolgreichen Aramon (Monsun), der diesen Freitag in Cheltenham startet. Ein drei Jahre alter Bruder heißt Akteur (Kallisto), er wurde wie Aramax an den Macaire-Stall verkauft. Die zwei Jahre alte Arriba (Areion) steht bei Markus Klug.
Mit Night Edition (Authorized) kam in dieser Prüfung ein Pferd mit deutschem Hintergrund auf Rang zwei. Der in Frankreich gezogene Wallach stammend aus der Night Serenade (Golan), die in München das Nereide-Rennen (LR) gewonnen hat. Aus der direkten Linie von Nightflower und Nymphea kommend war er zuvor auf Gr.-Ebene über Hürden platziert gewesen.
Aus dem ersten irischen Jahrgang von Sholokhov (Sadler’s Wells) stammt der sechs Jahre alte Shishkin, der am Dienstag das Supreme Novices‘ Hurdle (Gr. I) über 3300 Meter gewann. Er stammt aus einer Exit to Nowhere-Mutter, war in seiner Jugend mehrfach im Auktionsring, zuletzt kostete er bei Tattersalls Cheltenham im Dezember 2018 170.000 Pfund. Sholokhov steht nach erfolgreichen Jahren in Etzean seit 2014 im Glenview Stud in Irland, einem Ableger des Rathbarry Studs, seine Decktaxe beträgt 4.000 Euro. Sein bisheriges Aushängeschild über Sprünge war der vom Gestüt Etzean gezogene Gold Cup (Gr. I)-Sieger Don Cossack.
Zweiter im Supreme Novices‘ Hurdle war mit Abacadabras ein Sohn des Gr. III-Siegers Davidoff (Montjeu) aus der Zucht von Dr. Klaus Schulte. Dieser stand zunächst im Departement Moselle, war zuletzt im Haras de Saint-Arnoult, ist aber vor zwei Jahren eingegangen.
Einen Sieg stellte mit Ravenhill in der Challenge Cup Novices’ Chase (Gr. II) auch der ehemalige Karlshofer Deckhengst Winged Love (In The Wings). Im Alter von 23 Jahren war dieser 2015 im Tullyraine Stud in Irland eingegangen. In Karlshof stand er bis zum Jahre 2002.