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Die Cheltenham-Bilanz: Große Emotionen, große Sieger, große Gewinner und der Abschied von Kauto Star

Autor: 

Catrin Nack

TurfTimes: 

Ausgabe 207 vom Donnerstag, 22.03.2012

Am 12.März 2002 betrat ein brauner Wallach die Rennbahn von Cheltenham. Die Zuschauer hatten jeden seiner Schritte umjubelt, ihn im Führring stürmisch begrüßt, mit Plakaten, Schals und Bannern ihre Zuneigung bekundet. Trotz Zweifeln an der aktuellen Form flossen die Wetten, kurz vor dem Start war er dann Favorit. Das Startband hob sich, das Feld – es handelte sich um eines der prestigereichsten Rennens des Meetings - galoppierte auf die erste Hürde zu. Die Augen der Zuschauer und die Kamera waren nur auf die grün-goldenen Farben dieses Wallachs gerichtet, und bereits nach dem ersten Sprung war klar, dass man den unmöglichen Traum geträumt hatte. Der Wallach, sein Name war Istabraq, fiel schon an der zweiten Hürde an das Ende des Feldes und wurde bereits  im ersten Bogen von seinem ständigen Reiter Charlie Swan angehalten. Das Publikum, und so viele hatten eine „losing bet“ in der Tasche, erhob sich gemeinsam und applaudierte Pferd und Reiter den ganzen Weg zurück zum Absattelplatz….
Zehn Jahre später betrat ein anderer brauner Wallach die gleiche Stätte; hier gab es keine Zweifel an der aktuellen Form, aber im Aufbau zum Rennen hatte vieles nicht geklappt, der Trainer schien einen Husten-Virus im Stall nicht richtig überwunden zu haben; seine Pferde liefen schlecht, der Wallach selber war im Training schwer gestürzt, seine Teilnahme am Rennen stand erst spät fest. Doch Kauto Star ist, wie Istabraq, natürlich so viel mehr als „nur“ ein brauner Wallach, und auch diesmal erhob sich das Publikum, um einen, den man fest ins Herz geschlossen hatten, trotz aller Zweifel gebührend zu feiern.

Time to say 'Good Bye Cheltenham': Der große Kauto Star. Foto: J J ClarkTime to say 'Good Bye Cheltenham': Der große Kauto Star. Foto: J J ClarkIn allen Lagen des Lebens, und natürlich auch im Rennsport, kommt es so häufig erstens anders, und zweitens als man denkt. Ein jedes Jahr heizt die Presse im Vorfeld von Cheltenham den Spekulationen ein, in wie vielen der Championship-Rennen (der Champion Hurdle, der Champion Chase, der World (Stayers)  Hurdle und dem Gold Cup) die Vorjahressieger ihre Krone würden verteidigen können; so natürlich auch in diesem Jahr. Seriensieger zu werden ist schon im „normalen“ Leben schwierig, bei einem so Meeting wie Cheltenham natürlich doppelt schwer;  auch in diesem Jahr traten viele der Vorjahressieger wieder an, und alle erneut mit ausgezeichneten Chancen. Am Dienstag musste Hurricane Fly in der Champion Hurdle relativ früh die Segel streichen, seine Klasse rettete ihn schließlich auf einen dritten Platz hinter Rock on Ruby und Overturn. Am Mittwoch trat Sizing Europe in der Champion Chase an, ein Rennen, das in die Annalen der Cheltenham-Folklore eingehen wird: Am ersten Sprung fiel Kauto Star´s Halbbruder Kauto Stone, am vierten Sprung crashte Wishfull Thinking mit Jockey Richard Johnson nicht nur durch das Hindernis, sondern auch durch die Rails, verletzte dabei einen der dort versammelten Fotografen schwer im Gesicht, Johnson blieb hinter dem Sprung am Boden liegen. Ungereimtes Verhalten des Bodenpersonals – Warnschilder wurden im Sprung platziert, aber wieder weggeräumt, der „Flaggen-Mann“, welcher die Jockeys darüber informieren soll, ob ein Hindernis auf der nächsten Runde ausgelassen werden muss, stand so weit am Rand, dass die Jockeys ihn erst verspätet wahrnahmen; auch der Rennkommentator war nicht sicher, ob dieses, nun das letzte, Hindernis überhaupt gesprungen werden konnte oder nicht.

Finian's Rainbow und Barry Geraghty fanden den richtigen Weg ins Ziel. Foto: Toby ConnorsErst spät verstanden Andrew Lynch und Barry Geraghty, deren Pferde Sizing Europe und Finian's Rainbow das Finish unter sich auszumachen schienen, dass der Sprung auszulassen sei; beim Manövrieren verlor Lynch nach eigener Aussage wertvollen Boden – der zweite „Banker des Meetings“ versank, wenn auch knapp.  Am Donnerstag spielte dann zur Erleichterung der Favoriten-Wetter Big Buck´s erneut in einer anderen Liga, trotz einem famosen Lauf der Stute Voler La Vedette, auf der sich Andrew Lynch erneut mit einem zweiten Platz begnügen musste, hatte Big Buck´s wenig Mühe, seinen 16. Sieg – und seine vierte World Hurdle - in Folge einzufahren. Legende.  
Im Gold Cup nun – auch der Wettmarkt spiegelte den  auch hier in der Turf-Times beschriebenen Zweikampf zwischen dem amtierenden Champion Long Run und Kauto Star wider – sollte es eben auch alles anders kommen.  Das Feld floss über die ersten Hindernisse, am zweiten Sprung fiel Paul Nicholls´ zweiter Starter What A Friend (Mitbesitzer Sir Alex Ferguson gestand vor dem Rennen, auch ein Kauto Star-Fan zu sein, und freute sich, einmal eine echte Nebenrolle zu spielen), die Pferde näherten sich dem Wasser-Sprung – Kauto Star war im Vorderfeld liegend bis zu diesem Zeitpunkt gut gesprungen - hier nun musste er sich strecken, und direkt danach begann Ruby Walsh unruhiger zu sitzen, erschreckt konstatierte der Kommentator, der geniale Richard Hoiles, „Ruby is beginning to niggle along on Kauto Star, and he is losing ground“. Ruby Walsh gestand später, dass zu diesem Zeitpunkt A P McCoy,  bester Freund von Walsh und am Ende des Feldes damit beschäftigt, seinen Ritt Synchronised im Rennen zu halten, ihm zuraunte: „If I were you, I´d pull up“ und so geschah bereits am zehnten Sprung das Undenkbare: Ruby hielt Kauto Star an.  Trainer Paul Nicholls, der selber vor dem Rennen bekundet hatte „alles was ich will ist, dass Kauto heil nach Hause kommt. Ein Sieg wäre der ultimative Bonus“ zeigte sich nach dem Rennen einfach nur erleichtert, und das Publikum wuchs erneut über sich hinaus. Hier war ein Pferd, dass sich nun endlich die ungeteilte und die bedingungslose Verehrung erarbeitet hatte, hier dachte man nicht an verlorene Wetten, ein Großer trat, vermutlich für immer, ab, und nachdem das Publikum in einer atemlosen Sekunde den Schock verdaut hatte, brandete der Applaus auf, 70.000 Menschen vereinten sich zu einer Welle der Zuneigung für diesen vierbeinigen Ausnahme-Athleten. Das Rennen lief weiter, aber viele Augen waren bei Kauto Star (es gibt einige Clips bei YouTube, die diesen emotionalen Moment festgehalten haben, z.B.  http://www.youtube.com/watch?v=kTbcLap2CU8&feature=channel oder http://www.youtube.com/watch?v=nF-X7A6LX4s&feature=related) als er an der Hand seiner Betreuer seinen Weg alleine zum Absattelrung antrat. Auch wenn Trainer Paul Nicholls nach dem Rennen jede Rede über einen Ruhestand weit von sich wies („Es ist viel zu früh, etwas dazu zu sagen. Das Pferd ist gesund, er mag sich einen kleinen Muskel gezerrt haben. Zu Hause war alles 100%, aber man den Druck eines Rennens halt nicht reproduzieren. Wir bringen ihn nach Hause, trainieren ihn ab, und dann hat er seinen Sommer auf der Koppel. Im Juli sehen wir dann weiter. Ich sage nicht „ja“ und ich sage nicht „nein“, wir schauen. Wenn er sich super fühlt, warum soll er dann nicht z.B. in Haydock laufen?“),  so schloß er einen weiteren Gold Cup beinahe schon kategorisch aus, so dass dies wohl wirklich zumindest der Cheltenham-Abschied von Kauto Star war.


Das Rennen selber war mit dem Ausscheiden von ihm natürlich nicht zu Ende. Time For Rupert und der von Gestüt Fährhof gezogene Black Sam Bellamy-Sohn große Außenseiter The Giant Bolster (benannt nach einem Riesen aus keltischen Sagen) schlugen vorne einen flotten Takt an, Long Run saß ihnen auf den Fersen, im Hintertreffen mühte sich McCoy ab, Synchronised, dem vielleicht größten Steher im Feld und bereits zweifachem „National“-Sieger (dem Midlands- und dem Welsh National), auf den in den letzen Tagen vor dem Rennen stetig Wetten eingegangen waren, bei Laune zu halten. Im Schlussbogen schienen dann nur noch wenige Pferde für einen Sieg in Frage zu kommen, Time For Rupert war noch zur Stelle, begann aber Stress-Signale zu senden, The Giant Bolster, mit Quoten von 50-1 (510:10) unterwegs, war auch noch dabei, Burton Port kam unter Druck, schien aber aufzuschließen. Long Run wirkte souverän,  und es schien nur eine Frage der Zeit, dass sich die Lücke öffnen würde und er auf und davon wäre, allein, die Lücke kam spät, und als sie kam, zog Long Run nicht an, sein Jockey, der Amateur Sam Waley-Cohen mühte sich redlich, aber The Giant Bolster hielt dagegen, beide Pferde kamen Kopf an Kopf zum letzten Sprung und The Giant Bolster schien die Oberhand zu gewinnen, da rauschten an der Außenseiten A P McCoy und sein Synchronised heran, übernahm nach dem letzen Sprung die Spitze und galoppierte resolut und den Abstand eher vergrößernd dem Ziel entgegen.
17 Jahre nach seinem ersten Erfolg auf Make A Stand gewann der Lieblingsjockey der Engländer erneut den Gold Cup, es war ein erster Erfolg in diesem Rennen als Trainer für Jonjo O´Neill, der das Rennen als Jockey auf Dawn Run gewonnen hatte, und auch eine Premiere für Besitzer J P McManus. McCoy, der als Stalljockey für McManus agiert, war dann auch schnell zur Hand, diese beiden besonders zu loben: "Der englische Hindernissport kann sich glücklich schätzen, einen solchen Besitzer zu haben, man kann gar nicht ermessen, was er alles für den Sport und seine Pferde tut. Jonjo ist ein Weltklasse-Trainer, sie arbeiten so hart in Jackdaws Castle (der Trainingsanlage O´Neills, die im Übrigen McManus gehört) und haben die Pferde bei so großen Meetings immer besonders in Form. Ich bin so stolz und glücklich, Teil dieses Teams zu sein.“ … für das McCoy ja in 2010 auch seinen ersten Grand National Sieg auf Don´t Push It eingefahren hatte.

McManus, ein Ire, der viel in der Schweiz lebt, sich aus kleinsten Anfängen auf manchmal recht verschlungenen Wegen „reich“ gearbeitet hat und heute u.a. auch Anteilseigner an Manchester United ist, ist wohl der größte National-Hunt -Pferdebesitzer Irlands, die bei vielen unterschiedlichsten Trainern verteilt sind.  All seine Pferde kommen im Sommer „auf die Koppel“ nach Hause, hier sind dann z.T. rund 500 Pferde  verteilt, alte Kämpen bekommen alle einen Rentner-Platz (so natürlich auch Istabraq!) McManus war jahrelang selber ein legendärer Wetter, er gestand allerdings, nicht einen Cent auf Synchronised gesetzt zu haben. Er ist wegen seiner bescheidenen und zurückhaltenden Art in Rennkreisen extrem beliebt, und gab nach dem Sieg auch gleich eine Kostprobe: “ Es war so schade, dass Kauto Star angehalten werden musste, aber er ist okay und das ist das wichtigste. Er hat einen tollen Applaus bekommen, ich habe ihm auch applaudiert, welch ein Pferd. Mein Pferd ist ganz sicher kein Kauto Star, wir haben es halt auf unsere Art gemacht. Aber er hat toll gekämpft und den Sieg natürlich mehr als verdient.“ Dazu kommt, dass Synchronised von Mrs McManus selber gezüchtet wurde, er ist ein Sohn von Sadler´s Wells aus einer Bob Back-Stute, die im Übrigen der erste Sieger war, den McCoy in McManus-Farben ritt. Gezeugt zu einer Zeit, als die besten Flach-Stuten um einen Platz auf der Liste bei Sadler´s Wells kämpfen mussten, aber was ist schon ein kleiner Deal unter Freunden …. Mit fünf Siegern, darunter auch dem deutsch gezogenen Silvano-Sohn Bellvano, und fünf platzierten Pferden (darunter Catch Me) war McManus dann auch Meetingschampion der Besitzer.

Ansonsten war Cheltenham 2012 das Meeting von: 

  • Trainer Nicky Henderson & Barry Geraghty: Henderson stellte sieben Sieger, von denen fünf von Geraghty geritten wurden. Beide wurden natürlich Meetingschampion ihrer Sparte.

 

  • Conor Murphy: Der Stallangestellte von Nicky Henderson kombinierte fünf der Stall-Sieger zu einer 50GBP Schiebewette, die ihm 1.000.000 GBP einbrachte, dies das Scheinlimit von Bet365, die die Wette angenommen hatten. Kombiniert hätten die Ante-Post-Preise auf Bobs Worth, Finian´s Rainbow, Simonsig, Riverside Theatre und Spinter Sacre allerdings rund 3,5 Millionen Pfund eingebracht.

  • Das Team um und mit Son of Flicka: Durch den Sieg im Coral Cup landete sein Besitzer Phil Williams durch einen ganz besonderen Wett-Coup einen 900.000-Pfund-Gewinn. Foto: Toby ConnorsPhil Williams. Dessen Wallach Son of Flicka gewann den Coral Cup und er als Besitzer landete einen der Wett-Coups des Meetings. Williams hatte sein Pferd vom morgendlichen Ante-Post Preis von 66-1 zu jeder Quote bis auf 16-1 herunter gewettet, und gewann rund 900,000 GBP.
  • Anthony Knott. Sein Hunt Ball, Handicap-Aufsteiger der Saison, gewann erneut. Knott, einer der emotionalsten Besitzer überhaupt, schäumte erneut vor Freude schier über: "Ich habe dem Handicapper nach dem letzten Sieg gesagt, er hat sich um viele Kilos geirrt, und er irrt sich immer noch! Wir laufen im nächsten Jahr im Gold Cup! Ich habe es allen, allen erzählt, sogar mein Zeitungsjunge hat ihn gewettet. Ich hoffe, ihr habt ihn alle gewettet." Pferd und Besitzer, obwohl im letzen Rennen am Start, wurden entsprechend frenetisch gefeiert! Erster Gratulant: Der englische Handicapper….
  • Big Buck's & Quevega: Beide gewannen ihr entsprechendes Rennen jeweils zum vierten Mal; Quevega sogar quasi beim Saison-Debut (rein technisch fällt ihr Start im Mai ´11 natürlich schon in diese Saison).
  • Malcolm Jefferson & die nordenglische Trainer:  17 Jahre nach Dato Star schaffte der kleine Rennstall von Malcom Jefferson ein unglaubliches Doppel beim diesjährigen Festival, mit Attaglance und Cape Tribulation. Donald McCain fuhr zwei Siege und diverse Platzierungen ein, Lucinda Russell punktete mit dem vielversprechenden Brindisi Breeze sogar für Schottland. Mit John Quinn gewann ein weiterer nordenglischer Trainer (es gibt es, das Nord-Süd-Gefälle im Rennsport!).  Überhaupt war „England“ erfolgreich wie nie – irische Trainer gewannen nur 5 der 27 Rennen.

Die deutschen Elemente

Es ist ja nicht unbedingt so, dass im Gestüt Fährhof speziell Pferde für den Hindernissport gezüchtet werden. Trotzdem wird man sich in der norddeutschen Zuchtstätte über den zweiten Platz von The Giant Bolster im Cheltenham Gold Cup (Gr. I) am vergangenen Freitag sehr gefreut haben. Denn dieser Sport, der eigentlich weltweit nur noch in Europa gepflegt wird und sich dort besonders auf Frankreich, England und Irland fokussiert, ist als Absatzmarkt keineswegs zu unterschätzen. Zumal es in den genannten Ländern richtig Geld zu verdienen gibt. So war der überraschende zweite Platz des Wallachs im sportlich wichtigsten Jagdrennen in Europa und somit wohl auch weltweit ein großer Erfolg für Fährhof und auch die deutsche Zucht.

Der in Fährhof gezogene The Giant Bolster: Der Black Sam Bellamy-Sohn wurde im wichtigsten Rennen des Meetings, dem Cheltenham Gold Cup, guter Zweiter hinter Synchronised. Foto (Archiv): JJ ClarkDer in Fährhof gezogene The Giant Bolster: Der Black Sam Bellamy-Sohn wurde im wichtigsten Rennen des Meetings, dem Cheltenham Gold Cup, guter Zweiter hinter Synchronised. Foto (Archiv): JJ Clark
Der Wallach, dessen Pedigree, das nicht unbedingt das eines Steeplers ist, weiter unten veröffentlicht ist, war als junges Pferd auf den Namen Dalceras getauft worden. Er wurde daheim angeritten, kam zu Andreas Wöhler ins Training, wo er sich als nicht ganz einfach erwies und schon zweijährig kastriert wurde. Der Agent Niall McLoughlin, der einen guten Draht zu deutschen Ställen und an Fährhofern u.a. die vielfachen Sieger Quicuyo und Los Nadis erwoben hat, suchte seinerzeit ein junges Pferd für England. Er erwarb Dalceras für einen englischen Klienten, der den Wallach dann umtaufte, zunächst auf die Koppel und dann zu Trainer David Bridgwater gab. In dessen Obhut hat er bisher drei Jagd- und ein Hürdenrennen gewonnen, wobei er sich als Spezialist für Cheltenham erwiesen hat. Er hat dort bislang zwei Jagdrennen gewonnen, noch im Januar die gut dotierte Murphy Group Chase (Gr. III) über 4200 Meter. Er ist natürlich das Aushängeschild seines Trainers, der in Stow-in-the-Wold unweit von Cheltenham gerade einmal 15 Pferde trainiert, darunter mit Engai (Noroit) und Electric Tiger (Königstiger) zwei weitere Ex-Deutsche. Engai konnte bei drei Starts auf der Insel noch nicht viel bewegen, Electric Tiger war bisher nicht am Start.
Einen Punkt für die deutsche Zucht gab es aber am Ende in Cheltenham doch noch. Im letzten Rennen des viertägigen Festivals gewann der acht Jahre alte Bellvano (Silvano) aus der Zucht des Gestüts Rheinberg den Johnny Henderson Grand Annual Chase Challenge Cup (Gr. III), ein über 3400 Meter führendes Jagdrennen. Trainer Nicky Henderson konnte den Ehrenpreis nach einem Rennen entgegennehmen, das nach seinem Vater benannt war.
Bellvano war gleich zweimal im BBAG-Auktonsring. Als Fohlen, angeboten vom Züchter, wechselte er für 6.000 € an den Stall Sonne und Meer, der einen beachtlichen Pinhook-Erfolg erzielte, da er ein Jahr später bei der Jährlingsauktion für 32.000 € Axel Donnerstag zugeschlagen wurde. Der Weg von Bellvano führte in den Besitz des irischen Großinvestors John P. McManus, im Februar 2009 gab es den ersten Start und Sieg in einem NH-Flachrennen in Musselburgh, doch musste Bellvano auf der Route nach oben einige Rückschläge hinnehmen.  Insgesamt kommt er auf sieben Siege, keine schlechte Ausbeute bei 14 Starts, er scheint trotz seiner acht Jahre auch noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten zu sein. Er ist im Übrigen ein Halbbruder des Listensiegers Black Out (Second Set), seine Mutter, eine Königsstuhl-Tochter, wurde nach Italien exportiert, wo sie Siegermutter ist.

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