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Championatscountdown in Neuss

Neusser Sandbahnrenntag am Sonntag kann Vorentscheidung im Championatskampf bringen Foto: www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

Der Championatscountdown im deutschen Galoppsport läuft. Wenn am Sonntag auf der Neusser Rennbahn der acht Rennen umfassende dritte Sandbahnrenntag dieses Winters ausgetragen wird, ist es gleichzeitig auch der drittletzte Renntag der Turf-Saison 2012. Nur noch wenige Möglichkeiten bleiben damit für die derzeit noch nicht auf Platz 1 der Championatswertung Rangierenden, die vor ihnen Platzierten zu verdrängen.

Aus dem Dreikampf der letzten Wochen um das Trainerchampionat ist ein Zweikampf geworden. Der in Hannover trainierende 69jährige Hans-Jürgen Gröschel hat all seine Starter für die verbleibenden Sandbahnrenntage abgemeldet und damit den Kampf um das Championat aufgegeben. Der Rückstand des gebürtigen Dresdeners auf den führenden Roland Dzubasz betrug mittlerweile acht Punkte, so dass ohnehin nur noch theoretische Chancen für ihn bestanden. Nach dem tödlichen Unfall seines Schützlings Ground Control am letzten Sonntag in Dortmund war für ihn der Zeitpunkt gekommen, die Jagd nach dem Titel zu beenden. Auch der ihm kaum mehr zu nehmende 3. Platz in der Trainerwertung bedeutet für den seit fast 40 Jahren aktiven Galopptrainer die beste Championatsplatzierung seiner Karriere.

Ex-Championtrainer Christian von der Recke versucht dagegen weiterhin, den Abstand auf Dzubasz zu verkürzen. Fünf Punkte liegt er zurück, fünf Starter bietet er am Sonntag in Neuss auf. Doch der gejagte Hoppegartener Trainer wartet nicht einfach ab, sondern lässt seinerseits sieben seiner Schützlinge in sechs verschiedenen Neusser Prüfungen antreten. Beide Trainer haben Siegkandidaten in ihren Aufgeboten, so dass es spannend bleibt. Sofern Dzubasz in Neuss punkten kann und von der Recke nicht, dürfte die Vorentscheidung im Trainerchampionat gefallen sein.

Auch der mit fünf Punkten in der Jockeywertung führende Andrasch Starke ist am Sonntag bienenfleißig und steigt in allen acht Prüfungen in den Sattel. Damit hat er sogar einen Ritt mehr als der für seinen Fleiß bekannte Titelverteidiger Filip Minarik und setzt offensichtlich alles daran, sein sechstes Jockeychampionat nicht mehr aus der Hand zu geben und sich neun Jahre seit seinem letzten Titel erneut in die Annalen einzutragen. Auf dem Papier hat der Tscheche Minarik, der mit 616 Ritten auf deutschen Rennbahnen bislang der meistbeschäftigte Jockey hierzulande war (Starke brachte es „nur“ auf 414 Ritte), zudem meistens die etwas schlechteren Chancen im Vergleich zu Starke, so dass der Neusser Renntag auch bei den Jockeys schon die Vorentscheidung bringen könnte.

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