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Breeders' Cup - die weiteren Highlights

Die aus argentinischer Zucht stammende Blue Prize holt sich den "Distaff". Foto: Eclipsesportswire

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 593 vom Freitag, 08.11.2019

Der Freitag gehörte vor 41.243 Zuschauern wie inzwischen immer beim Breeders Cup den Zweijährigen, im wichtigsten Ereignis gab es eine große Überraschung: Storm the Court (Court Vision), ein einstiger 5.000-Dollar-Jährling und 60.000-Dollar-Breeze-Up-Kauf, gewann unter Flavien Prat den Breeders‘ Cup Juvenile (Gr. I) über 1700 Meter zur Quote von 45,9:1 gegen Anneau d’Or (Medaglia d’Oro) und Wrecking Crew (Sky Kingdom). Es war der vierte Start des von Peter Eurton trainierten Storm the Court, der zuvor Dritter in den American Pharoah Stakes (Gr. I) war. Sein Vater Court Vision (Gulch) war selbst Breeders Cup-Sieger, er gewann 2011 die „Mile“, hat mit seinem Sohn jetzt den ersten Gr. I-Sieger gestellt. Der klare Favorit Dennis‘ Moment (Tiznow) sprang hinter dem Feld ab und fand nie richtig in die Partie.

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Der Breeders‘ Cup Juvenile Fillies (Gr. I) ging an die zweite Favoritin British Idiom (Flashback), die unter Javier Castellano die noch etwas höher eingeschätzte Donna Veloce (Uncle Mo) und Bast (Uncle Mo) das Nachsehen gab. Auch die von Brad Cox trainierte Siegerin war zu einem Preis von 40.000 Dollar bei Fasig-Tipton ein vergleichsweise günstiger Kauf gewesen. Sie ist bei drei Starts noch ungeschlagen, hatte zuvor die Alcibiades Stakes (Gr. I) gewonnen. Sie ist der bisher beste Nachkomme von Flashback (Tapit), einem Gr. II-Sieger, der aktuell ziemlich unbeachtet in Pennsylvania steht.

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In den „Sand“-Versionen waren die europäischen Pferde nicht dabei, doch auch bei den Grasrennen für Zweijährige kam es ausschließlich zu Heimsiegen. Der Breeders‘ Cup Juvenile Turf (Gr. I) ging an Structor (Palace Malice), der unter Jose Ortiz mit Billy Batts (City Zip) und Gear Jockey (Twirling Candy) zwei große Außenseiter auf die Plätze verwies. Mit einem Preis von 850.000 Dollar gehörte Structor im März bei Ocala zu den Top-Sellern der dortigen Breeze Up-Auktion, die jetzt gewonnene Siegbörse von 709.500 Dollar trug zur Deckung der Kosten bei. Zudem hatte der Hengst zuvor schon die Pilgrim Stakes (Gr. III) gewonnen. Der favorisierte O’Brien-Vertreter Arizona (No Nay Never), zuvor Zweiter in den Dewhurst Stakes (Gr. I), wurde nach ungünstigem Rennverlauf Fünfter.

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Im Breeders‘ Cup Juvenile Fillies Turf (Gr. I) kam die Hälfte des 14köpfigen Feldes aus England oder Irland. Durch Daahyeh (Bated Breath) aus dem Stall von Roger Varian sprang immerhin ein zweiter Platz heraus, doch konnte die als Favoritin angetretene Siegerin der Rockfel Stakes (Gr. II) die Siegerin Sharing (Speightstown) nicht gefährden. Graham Motion zeichnet als Trainer für die Siegerin verantwortlich, deren Mutter Shared Account (Pleasantly Perfect) den Breeders‘ Cup Filly & Mare Turf (Gr. I) gewinnen konnte.

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Seinen ersten Breeders‘ Cup-Sieger stellte der mit seinem ersten Jahrgang so glänzend gestartete Triple Crown-Sieger American Pharoah (Pioneerof the Nile) durch Four Wheel Drive im Breeders‘ Cup Juvenile Turf Sprint (Gr. I) über 1000 Meter. Der in Europa bestens bekannte Wesley Ward zeichnet als Trainer für den Hengst verantwortlich, der beim dritten Start zum dritten Sieg kam, Irad Ortiz saß im Sattel. Beste Europäerin war als Fünfte die von Tom Dascombe trainierte Dr. Simpson (Dandy Man).

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Der Wettumsatz in den zehn Rennen des Tages lag bei 56.517.228 Dollar, ein Rekord für einen Freitag beim Breeders‘ Cup.

Der „Sprint“ über 1200 Meter auf Dirt am Samstag war eine sichere Angelegenheit für den vier Jahre alten Mitole (Eskendereya), der als Favorit mit Ricardo Santana an Bord sieben Gegner hinter sich ließ. Zehn Siege hat er bei 14 Starts erringen können, das war es aber auch, denn er wird auf der Spendthrift Farm als Deckhengst aufgestellt, seine Taxe wird 25.000 Pfund betragen. Eine rein amerikanische Sache war auch der Breeders‘ Cup Filly & Mare Sprint (Gr. I), in dem mit Covfefe (Into Mischief) und Bellafina (Quality Road) zwei Dreijährige vorne waren. Im Breeders‘ Cup Dirt Mile (Gr. I) musste sich der klare Favorit Omaha Beach (War Front) überraschend Spun to Run (Hard Spun) geschlagen geben. Hier kam mit Blue Chipper (Tiznow) ein in Südkorea von Kim Young-Kwan trainiertes Pferd auf Rang drei.

Der Breeders‘ Cup Turf Sprint (Gr. I) jedoch sah durch Belvoir Bay (Equiano) die europäische Zucht vorne. Die sechs Jahre alte Stute, die von Javier Castellano zu ihrem zwölften Sieg geritten wurde, hat eine bewegte Vergangenheit. Als Jährling kostete sie bei Tattersalls gerade einmal 20.000gns. Sie wurde zunächst von Richard Hannon trainiert, in den Staaten gab es dann auch noch einen Standortwechsel und auch das eine oder andere Verletzungsproblem. Sie ist Tochter einer Rock of Gibraltar-Stute, hat jetzt fünf Gr.-Rennen gewonnen. Bei Fasig-Tiptin wurde sie am Mittwoch für 1,5 Millionen Dollar abgegeben.

Aus argentinischer Zucht stammt Blue Prize (Pure Prize), die für Trainer Ignacio Correas den Breeders‘ Cup Distaff (Gr. I) für Stuten über 1700 Meter der Sandbahn gewinnen konnte. Mit dem Sieg in den Spinster Stakes (Gr. I) im Gepäck war sie zu relativ hoher Quote von 9:1 an den Start gekommen, die klare Favoritin war Midnight Bisou (Midnight Lute), die nur Zweite wurde. Keine besseren Möglichkeiten hatte die 80:1-Chance La Force (Power) aus Karlshofer Zucht, sie kam im elfköpfigen Feld auf den zehnten Platz. Für die sechs Jahre alte Blue Prize war es der letzte Start, wenige Tage später ging sie bei Fasig-Tipton durch den Auktionsring und wurde für fünf Millionen Dollar an Larry Best verkauft (siehe gesonderte Meldung).

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