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Australien: Sea the Moon-Sohn gewinnt Caulfield Cup

Durston (vorne) schnappt sich mit einer späten Attacke den Caulfield Cup. Foto: courtesy by Chris Waller Racing/Darryll Sherer

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 741 vom Freitag, 21.10.2022

Giga Kick (Scissor Kick) war am Samstag im australischen Randwick vor der stolzen Kulisse von 46.221 Zuschauern der überraschende Sieger bei der sechsten Ausgabe des “The Everest”, dem 15-Millionen A-Dollar (ca. €10 Mio.)-Spektakel über 1200 Meter. Mit Craig Williams im Sattel schlug der im Oktober 2019 geborene Wallach als 20:1-Chance mit Private Eye (Al Maher) und Maze (Maurice) zwei weitere wenig gewettete Pferde. Der favorisierte Vorjahres- und Royal Ascot Sieger Nature Strip (Nicconi) wurde im zwölfköpfigen Feld Vierter. 

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Clayton Douglas, ein ehemaliger Hindernisjockey, trainiert Giga Kick für das Syndikat Pinecliff Racing in Mornington. Bei fünf Starts ist der Wallach noch ungeschlagen, vor dem “Everest” hatte er in Flemington die Danehill Stakes (Gr. II) und in Caulfield die Vain Stakes (Gr. III) gewonnen. Sein Vater Scissor Kick (Redoute’s Choice) stand als Shuttle-Hengst einige Jahre im Haras d’Etreham in Frankreich, hat dort aber bislang keine großen Spuren hinterlassen. Da auch das Arrowfield Stud, sein damaliger australischer Standort, ihn nicht mehr haben wollte, wurde er nach Nordafrika transferiert. Derzeit steht er im Haras National D'El Jadida in Marokko zu einer Decktaxe von rund 555 Euro, dieses Jahr hat er zwölf Stuten gedeckt. 

“The Everest” ist das höchstdotierte Grasbahnrennen der Welt, doch besitzt es keinen Gr.-Status. Grund ist ein Streit zwischen den föderalen Rennsportbehörden in Australien, die etwa Gr.-Rennen in anderen Bundesstaaten genehmigen müssen. So stört sich Racing Victoria an der aggressiven Expansion von Racing New South Wales. Die Bundesstaaten überbieten sich im rennsportlich prosperierenden Australien mit neuen, teilweise hochdotierten Prüfungen in zeitlicher Nähe zur Konkurrenz.

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Ebenfalls überraschend kam der Erfolg des von Kirsten Rausing gezogenen sechs Jahe alte Wallach Durston (Sea The Moon) im mit fünf Millionen A-Dollar dotierten Caulfield Cup (Gr. I) über 2400 Meter in Caulfield. Chris Waller trainiert ihn für Highclere Australia, Michael Dee saß im Sattel des Sechsjährigen, der Gold Trip (Outstrip), Knights Order (So You Think) und 15 anderen das Nachsehen gab. Neunter wurde der vom Gestüt Ittlingen gezogene Sound (Lando), der als 150:1-Außenseiter im Ziel aber keine drei Längen hinter dem Sieger einkam. 

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Durston hatte seine Karriere bei David Simcock in England begonnen, wo er dreijährig in Doncaster und Chester gewann. Er wurde dann nach Australien transferiert, wo er eine lange Anlaufzeit benötigte und erst Ende vergangenen Jahres in die Spur fand. Im September hatte er mit dem Newcastle Cup (Gr. III) über 2300 Meter in Newcastle sein erstes Gr.-Rennen gewonnen. Im Caulfied Cup war er eigentlich nur Ersatzpferd, kam durch die Streichung eines anderen Teilnehmers ins Feld. Der Wallach aus einer Hernando-Mutter soll jetzt im Melbourne Cup (Gr. I) laufen. 

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Die in Neuseeland gezogene Renaissance Woman (Reliable Man) holte sich im Rahmenprogramm des Caulfield Cups die mit 200.000 A-Dollar ausgestatteten Ethereal Stakes (Gr. III) über 2000 Meter. Björn Baker ist der Betreuer der Dreijährigen, die Joseph Parr im Sattel hatte und jetzt in den VRC Oaks (Gr. I) am 3. November in Flemington laufen soll. Es war der erste Erfolg der Reliable Man-Tochter auf Blacktype-Ebene. Als Jährling hatte sie in Neuseeland 250.000 NZ-Dollar gekostet. Für ihren Vater war es der 15. Gr.-Sieger. Aktuell ist noch nicht endgültig entschieden, ob er von seinem derzeitigen Standort Westbury Stud in Neuseeland Ende des Jahres wieder nach Röttgen zurückkehrt.  

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