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Aufgalopp 325: Zur Auktion in Japan

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 325 vom Donnerstag, 17.07.2014

Der Katalog der Select Sale der Japan Racing Horse Association war bislang nicht unbedingt Pflichtlektüre für den europäischen Interessenten an Vollblutzucht und Rennen. Zu weit entfernt, zu exotisch, zu fremd. Das hat sich geändert. Wer darin blättert, entdeckt nahezu auf jeder Seite bestes Blut aus der Alten Welt, auch aus Nordamerika. Die Japaner, allen voran die Yoshida-Brüder, haben in den letzten Jahre ihre Zuchten in einer Art und Weise aufgerüstet, dass man sich nur wundern kann. Einige der besten Mutterstuten weltweit stehen inzwischen dort, die Blutlinien sind erstklassig, einen erheblichen Anteil hat auch die deutsche Zucht. Über das Ergebnis der vor einigen Tagen durchgeführten Auktion berichten wir in dieser Ausgabe, mit teilweise erstaunlichen Resultaten für Nachkommen aus deutschen Müttern.

War es bislang eine Einbahnstraße in Sachen Kaufverhalten, so hat sich das inzwischen geändert. Scheich Fahad Al Thani, dessen Berater David Redvers über seine Freizeit kaum noch frei verfügen kann, weil er scheinbar nur auf Auktionen ist, hat wieder tief in die Schatulle gegriffen und sich mit Deep Impact-Nachkommen eingedeckt. Dass John Ferguson, der züchterische Berater von Scheich Mohammed, auch zwei Fohlen ersteigert hat, sei zusätzlich erwähnt. Die japanische Zucht ist plötzlich für die Global Player höchst interessant geworden, denn schließlich stimmt auch die sportliche Ausbeute, wie die Ergebnisse in Dubai, Hong Kong oder beim „Arc“ zeigen.

Eine Fußnote ist da nur, dass Scheich Mohammed gerade angekündigt hat, sein Engagement in Australien weiter zu verstärken. Fahad hat da natürlich auch schon ein Bein in der Tür. Die Vollblutzucht wird zwar immer globaler, aber mit dem Blut, was in Europa, auch in Deutschland noch ist, sieht die „Alte Welt“ keineswegs alt aus. 

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