TurfTimes:
Ausgabe 297 vom Donnerstag, 26.12.2013
Wenn früher am Ende eines Jahres Bilanz gezogen wurde, dann war stets der Wettumsatz der wichtigste Indikator für das Wohlbefinden der Branche. Das ist längst nicht mehr der Fall, es muss inzwischen vielschichtiger gedacht werden. Einst veröffentlichte der Verband noch jeden Montag die Umsatzzahlen des Wochenendes, Vergleiche zum Jahr davor wurden gezogen, das wird längst nicht mehr gemacht. Die Umsätze von Unternehmen wie German Tote oder RaceBets haben inzwischen fast schon einen höheren Stellenwert und aus dieser Richtung kamen zuletzt durchweg positive Signale.
Sportlich gesehen war es einmal mehr ein bemerkenswertes Jahr. Zum zweiten Mal in Folge konnte mit Novellist ein Pferd aus deutscher Zucht Englands wichtigsten Sommer-Grand-Prix gewinnen, hinzu kamen die Gr. I-Erfolge in Frankreich. Das ist kaum mehr zu verbessern, wird auch gewiss schwierig, denn die internationalen Protagonisten dieser Saison stehen nicht mehr zur Verfügung und der noch aktuelle Derbyjahrgang macht, bei alles Respekt, keinen überragenden Eindruck. Trotz alledem agieren wir seit einigen Jahren auf Augenhöhe mit den führenden Zuchten der Welt, man wird ernst genommen. Es ist schon bemerkenswert, wenn in den kommenden Wochen deutlich mehr ausländische Stuten nach Deutschland kommen werden als sonst.
Die größte Herausforderung 2014 wird die weiter deutlich zurückgehende Zahl an Fohlen und Pferden im Training sein. Nach dem vorliegenden Terminplan wird es im kommenden Jahr mehr Renntage, mehr Rennen geben als 2013. Das ist positiv, nur müssen diese Veranstaltungen auch mit Leben erfüllt werden. Die Ausgangsposition für den deutschen Rennsport und die Zucht erscheint besser als vor Jahresfrist - aber man muss am Ball bleiben. In diesem Sinne: "Hals und Bein" für das Neue Jahr.