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Aufgalopp 249: Zu Lasix in den USA

Lasix - eine umstrittene Substanz ....

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 249 vom Donnerstag, 24.01.2013

Es schien im vergangenen Jahr so, dass der Galopprennsport in den USA auf dem besten Wege war, "drogenfrei" zu werden. Die Entscheidung, die Breeders' Cup-Rennen für Zweijährige nur noch Pferden offen zu lassen, die nicht unter dem Einfluss von Lasix standen, hatte in weiten Kreisen Zustimmung gefunden und schien ein erster Schritt dazu zu sein, dieses Mittel ganz aus dem amerikanischen Rennsport zu verbannen. Doch gibt die Opposition keine Ruhe. In erster Linie sind es Trainer, darunter anerkannte Koryphäen wie John Sadler und Bob Baffert, die weiterhin fordern, dass Lasix an Renntagen weiter verabreicht werden kann. Aber auch Besitzer, Züchter und Veterinärmediziner wehren sich gegen das Verbot, verweisen auf die Studien, nach denen Lasix Lungenbluten verhindert und meinen, dass dies auf Dauer eine positive Wirkung auf die Pferde hat. Mehrere Besitzer drohten bereits an, dass sie sich aus der Szene zurückziehen würden, wenn die Dachverbände weitere restriktive Maßnahmen durchsetzen würden.

Dass sich der Rennsport in Nordamerika zumindest noch einen Rest von Glaubwürdigkeit erhalten hat, zeigt die drakonische Bestrafung des Spitzentrainers Rick Dutrow, der wegen unzähliger Auffälligkeiten zehn Jahre auf seine Lizenz verzichten muss. Und ein einflussreicher Besitzer wie Barry Irwin, dessen Team Valor seit Jahren auch in Deutschland aktiv, tat gerade kund, dass ernst zu nehmende Besitzer keine Trainer beschäftigen sollten, die sich pro Lasix aussprechen oder schon einmal diesbezüglich bestraft worden sind. Es gab dafür sogar Zustimmung. Trotzdem: Ein Thema, das bei uns erfreulicherweise keines ist, wird in Nordamerika nicht nur in den Fachmedien weiter sehr präsent sein.

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