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Aufgalopp 193 über Pferde als Anlagemöglichkeit

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 193 vom Donnerstag, 01.12.2011

Es ist ja nicht so, als ob es diesem Land besonders gut gehen würde. Am Mittwoch wurde England von einem Generalstreik nahezu komplett lahmgelegt, er ging einher mit beunruhigenden Nachrichten in den Wirtschaftsteilen der Zeitungen. Die Krise hat auch die Insel fest im Griff, zumindest, wenn den Experten geglaubt werden kann. Und in anderen Ländern Europas, in Übersee oder im Euroland, sind die Sorgen in den Etagen von Firmen und Unternehmen gleichfalls nicht gerade klein.

Der Mikrokosmos der Vollblutzucht scheint, so sind die Ereignisse bei Tattersalls in diesen Tagenzu deuten, davon aber in keinster Weise betroffen zu sein. Zur Auktionszeit summte Newmarket wieder wie ein Bienenkorb, aus vermeintlich gebeutelten Ländern wie Japan sind in diesen Wochen die Käufer wie Heuschrecken in Europa unterwegs und es sind nicht nur die omnipräsenten Yoshidas. Die Menschen mit Geld, sie flüchten ganz eindeutig in Sachwerte wie Immobilien. Oder Pferde, das scheint derzeit eine gute Anlagemöglichkeit zu sein, auch wenn bei den Rennpreisen in den meisten Ländern der Spaß an der Sache wichtiger zu sein scheint als die mögliche Rendite.

Bedauerlich ist nur, dass sich die so hochgelobte deutsche Zucht mehr als Verkäufer denn als Käufer hervortut. Hiesige Gestüte oder Agenten waren etwa in Newmarket keine entscheidenden Marktteilnehmer, es wird, siehe auch nebenstehende Meldung, weit mehr verkauft als gekauft. Das Schulterklopfen für unsere fabelhafte Zucht mag zwar guttun, es wird aber in dem Moment aufhören, wenn irgendwann nichts mehr da ist.

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