Aintree - der erste Tag

Es ist traditionell das letzte wichtige National Hunt-Meeting im Großbritannien, kulminierend im immer noch populärsten Rennen überhaupt: Das Grand National, bei dem der Besitzer des Siegers 500.000 Pfund kassiert, ist am Samstag um 18.15 MEZ der finale Höhepunkt der drei Tage von Aintree unweit von Liverpool. In unserer „English Page“ gehen wir ausführlicher auf dieses spektakuläre Ereignis ein. RaceBets notiert aktuell Snow Leopardess (Martaline) aus dem Stall von Charlie Longsdon als Favoritin, gefolgt von dem irischen Kandidaten Delta Work (Network). 

Bereits der Donnerstag war allerdings in Aintree nicht arm an Höhepunkten. Gleich im ersten Rennen, einer über 4000 Meter führenden Novices‘ Chase (Gr. I) hatte die deutsche Zucht mit dem aus Etzean stammenden War Lord (Jukebox Jury) ein heißes Eisen im Feuer. Der sieben Jahre alte Wallach, ein Sohn der Westalin (Sternkönig) aus dem Stall von Colin Tizzard, verkaufte sich auch gut genug, konnte in der entscheidenden Phase aber Millers Bank (Passing Glance) aus dem Stall von Alex Hales nicht halten, er wurde Zweiter. Dramatisch wurde es im Juvenile Hurdle (Gr. I) über 3400 Meter: Der Zielrichter entschied auf totes Rennen zwischen dem 14:1-Außenseiter Knight Salute (Sir Percy) aus dem Stall von Milton Harris und dem heißen Favoriten Pied Piper (New Approach), den Gordon Elliott nach Aintree geschickt hatte. Doch wegen einer Behinderung durch den Konkurrenten sprach die Rennleitung Knight Salute den alleinigen Sieg zu.

Jeweils 250.000 Pfund betrug die Dotierung in der Betway Bowl Chase (Gr. I) und dem Aintree Hurdle (Gr. I). Das über 5000 Meter führende Jagdrennen sicherte sich die 7:2-Chance Clan des Obeaux (Kapgarde), der Vorjahressieger mit Harry Cobden am Bord. Der von Paul Nicholls trainierte, aus französischer Zucht stammende Zehnjährige, ließ Conflated (Yeats) und Kemboy (Voix du Nord) souverän hinter sich. Es war sein zehnter Sieg, bei dem er erstmals überhaupt mit Scheuklappen an den Ablauf kam. Zu seinen Mitbesitzern gehört auch Sir Alex Ferguson, langjähriger Manager bei Manchester United.

Im Lande blieb schließlich auch das Aintree Hurdle, das sich die acht Jahre alte Epatante (No Risk At All) holte. Die von Nicky Henderson für John McManus trainierte Stute setzte sich unter Aidan Coleman gegen Monmiral (Saint des Saints) und McFabulous (Milan) durch, der Favorit Zanahiyr (Nathaniel) fiel mit Siegchancen an der letzten Hürde. Zwei Gr. I-Rennen gewann Epatante Ende vergangenen Jahres, die Fighting Fifth Hurdle (Gr. I) und das Christmas Hurdle (Gr. I), in der Champion Hurdle (Gr. I) in Cheltenham musste er sich zum wiederholten Male der diesmal nicht anwesenden Honeysuckle (Sulamani) beugen. So war der Eröffnungstag in Aintree eine einheimische Angelegenheit, die durchaus starke irische Fraktion musste sich in den tragenden Rennen mit Platzierungen begnügen.